Verfall der Frömmigkeit in der Endzeit
Im zweiten Brief an Timotheus schrieb Apostel Paulus vom Verfall der Frömmigkeit in der Endzeit“. Dort heißt es: „Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden. Denn die Menschen werden …“ Weiter folgt eine Aufzählung von negativen Charaktereigenschaften bei Menschen in der Endzeit. In Verbindung mit dem zehnten Vers gehören zu diesem Verfall der Frömmigkeit auch die fehlende Langmut und Geduld. (2.Timotheus 3,1.2.10)
Schon ganz kleine Kinder zeigen ihre Ungeduld, und reagieren mehr oder weniger gereizt und missgelaunt. Nicht selten fangen sie an mit den Füßen zu trampeln, wenn sie nicht schnell genug das bekommen, was sie gerade haben möchten.
Wenn ein starker Mensch ungeduldig ist, kann die Reaktion seiner Ungeduld wesentlich heftiger erfolgen. Unzufriedenheit in kleinen Dingen ist oft nur der Anfang einer angespannten Atmosphäre. Nicht selten kommt es zu Streit, Beschuldigung, Beleidigung, Schimpfen, sogar zu Handgreiflichkeiten oder einem Krieg usw. Das alles, weil man die Geduld und so die Beherrschung seines eigenen Gemüts verliert!
Einen solchen Charakter zeigen Leute, die besonders auf sich selbst bezogen sind. Ein ungeduldiges Kind wird selten geboren. Ein ungeduldiger Mensch entwickelt sich mit der Zeit. Die Gründe dafür sind sehr abwechslungsreich. Eine stressige oder laute Umgebung kann bei manchen Menschen auch der Grund sein, dass sie ungeduldig und mürrisch werden. Langmut und Geduld sind insbesondere in der Endzeit erforderlich!
2.Timotheus 3,10.11, zeigt uns ein Bild von bestehender Frömmigkeit. Unter anderem die gute Eigenschaft der Langmut und Geduld. Der Apostel Paulus stellt sich dort als ein demütiges Vorbild vor, das zum Nachahmen aufrichtig empfohlen wird.
Der Begriff Geduld umfasst viele Gebiete des Alltags. Dazu gehören auch: Geduld in Selbstbeherrschung in unangenehmer Lage; Geduld in Nachgiebigkeit bei Meinungsverschiedenheit; Geduld in Friedfertigkeit beim Streit; Geduld in Toleranz zu anderen Sitten oder Formgefühl; usw. usf.
Besonders erforderlich ist es, eine wirksame Geduld für sich selbst zu haben. Beispielweise: Geduld beim eigener Fehler; Geduld im Kampf gegen die Sünde; Geduld beim Ertragen dessen was beachtlich schmerzt; Geduld im Tragen mancher sich ziehender Last; Geduld im Leid einer schmerzhaften Krankheit; Geduld bei bestehendem Misserfolg; usw. Es ist nicht leicht, diese Art der Geduld persönlich zu haben.
Eine besonders beharrliche Geduld ist nötig, um bei einer lang bestehenden Hoffnung zu bleiben. Man sagt zwar: „Die Hoffnung stirbt zu letzt“, aber ohne Geduld kann sie erheblich geschwächt, sogar aufgegeben werden. Das sind dann die Menschen, die in eine tiefe Apathie fallen; sogar Selbstmord-Gedanken pflegen.
Des Paulus Ratschlag, im Bereich der Geduld, ist sehr ernst zu überdenken und zu beherzigen: „Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.“ (Hebräer 10,36)
Wie bekannt, ist der Wille Gottes in Seinem Moralgesetz, den Zehn Geboten, verankert. Dass zu dessen Befolgung auch Geduld erforderlich ist, ist offensichtlich. Die vielen Erfahrungen des Lebens bestätigen, dass es einem oft schwer vorkommt, Gott in jeder Lage treu zu bleiben. Beim Lernen der erforderlichen Geduld können gerade schwere Situationen eine nützliche oder notwendige Schule sein.
„Meine Brüder und Schwestern, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtung fallt, und wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt.“ (Jakobus 1,3) Ein diesbezüglicher Aufruf lautet: „Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist.“ (Hebräer 12,1b)
Ein wertvolles Beispiel der Geduld ist der schwer angefochtene Hiob. Bei all dem großen Leid und Schmerz sagte er geduldig: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben.“ (Hiob 19,25)
Und im Jakobus 5,11 leuchtet eine Hoffnung für alle diejenigen auf, die, wie Hiob, geduldig ihr Leid ertragen. Dort wird gesagt: „Von der Geduld Hiobs habt ihr gehört und habt gesehen, zu welchem Ende es der Herr geführt hat; denn der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer.“ Es lohnt sich immer, weiter geduldig zu glauben, denn am Ende des Leidens wird das Erbarmen unseres barmherzigen Herrn bestimmt kommen.
Mit dem Verfall der Geduld kommt auch der Verfall der Frömmigkeit. Vielleicht eine wage Behauptung, doch die Geschichte hat es immer wieder bestätigt. Diese reale Tatsache hat auch gezeigt, dass der Mensch, um die nötige Geduld zu bewahren, eine besondere Kraft benötigt. „ER, dem alle Macht und Herrlichkeit gehört, wird euch mit der ganzen Kraft ausrüsten, die ihr braucht, um in jeder Situation standhaft und geduldig zu bleiben.“ (Kolosser 1,11)
Eine besonders anhaltende Geduld ist bei der Erwartung der Wiederkunft des Herrn Jesus nötig. Schon Adam und Eva erwarteten vergeblich in ihrem ersten Sohn den verheißenen Messias. Zur Zeit der Apostel sprachen manche Leute: „Wo bleibt die Verheißung seines Kommens?“ (2. Petrus 3,4)
„Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. Denn wir sind gerettet auf Hoffnung hin. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man auf das hoffen, was man sieht? Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld.“ (Römer 8,23-25)
Und heute, nach 6.000 Jahren des Wartens, sollten sich vielleicht folgende Worte des Herrn Jesu bei mir oder dir bewahrheiten?: „Wenn der Menschensohn kommen wird, wird er dann Glauben finden auf Erden?“ (Lukas 18,8)
Das Halten der Gebote Gottes, das Ausharren im Glauben Jesu und eine verlässlich anhaltende Geduld gehören zu den Eigenschaften der Heiligen d. h.: sie liegen im Charakter der für Gott abgesonderten Menschen: „Hier ist die Geduld der Heiligen, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben Jesu bewahren!“ (Offenbarung 14,12)
Dieser biblische Text liegt am Ende der Botschaft des 14. Kapitels der Offenbarung. Man kann ihn als eine selige Frucht der allerletzten Warnbotschaft der Bibel für die zu Ende gehende Welt bezeichnen.
So ist eine gute Kenntnis dieser drei Engel-Botschaft von großer Bedeutung. Sie hilft uns, die Lage der gegenwärtigen Zeit nachhaltiger zu betrachten und ernstlicher zu erfassen. Dies wird sich dann bestimmt im immer geduldigeren Ausleben des Alltags sichtbar machen.
Die folgende Aussage des Königs Salomos klingt zwar kräftig, aber sie ist wahrhaftig. „Ein Langmütiger hat viel Einsicht, aber ein Ungeduldiger stellt seine Torheit zur Schau.“ (Sprüche 14,29)
Weitere Texte verdeutlichen noch mehr die Notwendigkeit von Geduld:
„Ein Geduldiger ist besser als ein Starker und wer sich selbst beherrscht, besser als einer, der Städte einnimmt.“ (Sprüche 16,32)
„Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen.“ (Klagelied 3,26)
„Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.“ (Hebräer 10,36)
„Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist.“ (Hebräer 12,1b) Wenn dieser Kampf einmal zu Ende ist, wird in der Zukunft die Geduld keinen bitteren Geschmack mehr haben.