Wie ein roter Faden ziehen sich drei Hauptthemen durch die ganze Bibel: Das kosmische Moralgesetz Gottes, mit seiner ewigen Gültigkeit im ganzen Universum, dass den Frieden und soziale Gerechtigkeit garantiert.
Weiter, der rote Faden des ewigen Evangeliums, das vor der Entstehung unserer Erde, in der Residenz Gottes im Allmächtigen und seinem Sohn seinen Ursprung hat (1Petr 1,20; Of 13,8). Als eine ewige Erinnerung an dieses Evangelium bleiben auf der neuen Erde die Male der Kreuzigung an den Händen Jesu Christi. Auch der ewig aufsteigende Rauch außerhalb der Stadt des neuen Jerusalems wird ein Mahnmal an das Evangelium sein. (Jes 66,24;)
Und letztlich gibt es noch einen dritten roten Faden: Die gegenwärtige Wahrheit. Unter dieser Wahrheit sind gerade aktuelle Botschaften für das Volk Gottes gemeint. Im Paradies war die Gegenwärtige Wahrheit der Baum der Erkenntnis. Noah verkündigte die aktuelle Botschaft über die kommende Sintflut. Die gegenwärtige Botschaft des Propheten Elia lautete: “Da trat Elia zu allem Volk und sprach: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Ist der HERR Gott, so wandelt ihm nach, ist’s aber Baal, so wandelt ihm nach.“ (1Kön 18,21) Johannes der Täufer, verkündigte als aktuelle Botschaft: „Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1, 15) Die gegenwärtige Botschaft der Apostel war es immer zu beweisen, dass dieser Jesus aus Nazareth der versprochene Messias war.
Auch für die Endzeit, kurz vor der Wiederkunft des Herrn Jesu, des Sohnes Gottes, ist eine gegenwärtige Wahrheit bestimmt – die letzte Warnbotschaft. Sie ist die Botschaft der drei Engel aus der Offenbarung des Johannes, auch als „Dreifache Engelsbotschaft“ bekannt.
Hiermit soll nicht diese ganze Botschaft betrachtet werden, sondern nur die des zweiten Engels. Sie ist besonders aktuelle von den drei und lautet: „Und ein anderer, zweiter Engel folgte und sprach: Gefallen, gefallen ist das große Babylon, das mit dem Wein seiner leidenschaftlichen Unzucht alle Nationen getränkt hat.“ (Of 14,8)
Diese Botschaft wurde später in Offenbarung 18, 1–5, durch einen starken, sehr laut rufenden Engel bekräftigt und ergänzt: „Und nach diesem sah ich einen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte große Vollmacht, und die Erde wurde erleuchtet von seiner Herrlichkeit.
Und er rief kraftvoll mit lauter Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, und ist eine Behausung der Dämonen geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen und verhassten Vögel. Denn von dem Glutwein ihrer Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben, und die Kaufleute der Erde sind von ihrer gewaltigen Üppigkeit reich geworden. Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt! Denn ihre Sünden reichen bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht.“
Obwohl das Babylon hier als eine große Behausung dargestellt ist, mit der die Völker und die großen Regenten in Kontakt sind, ist es nötig diesen Begriff „Babylon“ auch ganz persönlich zu verstehen. Hier steht nicht direkt: Geht aus den großen oder sonstigen Kirchen hinaus, sondern „geht aus Babylon“. Denn was würde es helfen, wenn man aus einer Kirche zwar austritt, aber die Religion samt ihrer Tradition mitnehmen würde.
So stellt sich die große Frage: Was ist heute, nach etwa 2.600 Jahren unter Babylon zu verstehen, und warum wird hier gerade Babylon erwähnt, denn Medo-Persien, Griechenland und Rom sind auch gefallen, wie das Buch Daniel berichtet.
Da heute das geographische Babylon nicht mehr existiert, ist es offensichtlich, dass unter diesem Babylon ein Symbol für ein geistliches Babylon zu verstehen ist. Weil es sich in der obigen Botschaft um eine sehr ernste Warnung handelt, begeben wir uns auf die Suche nach einer klaren Definition dieses Begriffs. Wo ist sie zu finden? Die Antwort auf diese Frage finden wir in der Geschichte Babylons und in der erwähnten Unzucht, die im Buch Daniel, Kapitel 5, zu finden ist.
(Da 5,23-30) „Der König Belsazar veranstaltete für seine tausend Großen ein prächtiges Mahl … Und während er sich den Wein schmecken ließ, befahl Belsazar, man solle die goldenen und silbernen Gefäße herbeibringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem weggenommen hatte. … Da wurden die goldenen Gefäße (die den wahren Gott geweiht wurden) herbeigebracht, … und der König trank daraus samt seinen Großen, seinen Frauen und seinen Nebenfrauen. Sie tranken Wein und priesen die Götter aus Gold und Silber, aus Erz, Eisen, Holz und Stein.
Im selben Augenblick erschienen Finger einer Menschenhand, die schrieben gegenüber dem Leuchter auf die getünchte Wand des königlichen Palastes eine wichtige Botschaft. Als der König diese schreibende Hand sah, verfärbte sich sein Gesicht und seine Gedanken erschreckten ihn und alle Kraft wich aus seinen Gliedern und seine Knie schlotterten.“
Welche Gedanken erschraken den König so sehr? An was wurde er erinnert, das er sich so erschreckte? Er wusste wohl sehr gut von den wundervollen Erfahrungen seines Vaters, Nebukadnezar, die dieser mit dem allmächtigen Gott gemacht hatte. Sie waren auch alle aufgeschrieben und im ganzen Reich publik gemacht worden. (Nachzulesen im Daniel Kap.1 – 4) Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er sich gegen diesen allmächtigen Gott versündigt hatte, wie einst auch sein Vater, diesmal indem er die Gefäße aus dem Tempel des wahren Gottes zur Huldigung der verschiedenen Götzen benutzt hatte. Das bestätigte ihm auch der dazu gerufene Daniel. Er erklärte dem König die Deutung der Schrift, die die Hand auf die Wand geschrieben hatte. Er sagte:
„So lautet aber die Schrift, die geschrieben steht: »Mene, mene, tekel upharsin!« Und das ist die Bedeutung des Spruches: »Mene« bedeutet: Gott hat die Tage deines Königtums gezählt und ihm ein Ende bereitet! »Tekel« bedeutet: Du bist auf einer Waage gewogen und zu leicht erfunden worden! »Peres« bedeutet: Dein Königreich wird zerteilt und den Medern und Persern gegeben werden. … In derselben Nacht wurde Belsazar, der König der Chaldäer, umgebracht“ Das große Reich Babylon war für immer gefallen.
Im Klartext: Die Ursache des Falls Babylons war die Vermischung des Göttlichen mit dem Heidnischen. Das ist also die Definition des Begriffs „Babylon“. Diese Vermischung ist das Symbol in der zweiten Engelsbotschaft der Offenbarung Johannes, die vom gefallenen Babylon spricht. Aus dieser religiös-geistlichen Unzucht – der Vermischung – soll das Volk Gottes heraustreten – sich davon trennen. Der Unzucht fernbleiben, d. h. gleichzeitig mehrere Götter zum Herrn haben und ihnen dienen.
Jedes Kind Gottes soll überprüfen, ob in seinen religiösen Praktiken eine solche Vermischung besteht. Hier einige Beispiele der Vermischung, die jeder Suchende in den verschiedenen Lexika und im Internet überprüfen kann: Sonntag – ursprünglich Tag des Sonnengottes, wird zum Tag der Auferstehung Jesu Christi umgedeutet. Weihnachten, anschließend Sivester – Feier der Geburt des Sonnengottes, wird zur Feier der Geburt Jesu. Ostern – die Feier der Göttin Ostera, eine Göttin der Fruchtbarkeit und der Erotik, wird mit dem Pascha, d. h. mit der Feier der Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi vermischt. Das Kreuz – ein magisches Symbol im Sonnenkult – wird zum Zeichen der Christen. Der Tag der Halloween – ein spiritistische Fest des Samhains, des Herrn der Toten, wird zum Tag der Allerheiligen unbenannt. Hier werden verschiedene heidnische Götter, mit den Heiligen der Bibel ersetzt.
Ein besonders gefährliches Verfahren ist es, den wahren Christus mit dem Gefälschten zu vermischen. In den okkulten, mystischen Praktiken zeigt sich Satan den Menschen als Christus selbst. In meditativen Übungen spricht Er sogar einzelne Personen direkt und persönlich an. Führt mit ihnen Gespräche, umarmt sie sogar usw. Solche spirituale Begegnung mit dem angeblichen Christus hat eine enorm große Wirkung mit dem Ziel der Einführung einer s. g. „Neuen Theologie“, in der wird auch behauptet, dass es keine absolute Wahrheit mehr gibt – alle Kirchen haben einen Teil dieser Wahrheit. Mit dieser Behauptung ist die Ökumene legitim. Zu dieser Vermischung gehören auch religiöse Lieder der Popmusik mit dem ständigen Wiederholen des ehrenvollen Namen „Jesus“.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Aufforderung des Engels: „Gehet aus mein Volk“ nicht mit einer Klausel ergänzt wird, dass das Auszugehen nur in dem Falle gilt, wenn diese Vermischung persönlich anerkannt oder wahr genommen wird. Die Äußerung: „Ich sehe es nicht so!“ löscht die Wahrheit über das Symbol Babylons nicht aus.
Eine extra Untersuchung gehört der obigen Aussage: „Du bist auf einer Waage gewogen und zu leicht erfunden worden!“ Die früheren Waagen hatten zwei Schalen: Auf die Eine wurde das zu wiegendes Material gelegt, auf die andere ein Gegengewicht. Im Falle des oben betrachteten Ereignisses im königlichen Palast wurde die Vermischung des göttlichen mit dem heidnischen auf eine Schale gelegt; auf die andere die Erfahrung der Babylonier mit dem allmächtigen Gott Daniels. Nach diesem richtenden Wiegen waren die Babylonier ohne Entschuldigung.
Es besteht die Frage: „Warum hat Gott nicht schon früher die Babylonier gewogen, z. B. zur Zeit Nebukadnezars? Warum erst, als es zu spät war?“ Hier hilft die Analyse der Definition des Waltens Gottes im Psalm 89,15: „Recht und Gerechtigkeit (Gericht) sind die Grundfeste deines Thrones, Gnade und Wahrheit gehen vor deinem Angesicht her.“ (Schl)
Dieses Walten Gottes ist im Falle Adams und Evas anschaulich dargestellt. (1 Mo. Kap. 3) Vor allem gab Gott den beiden ein Gesetz – das Verbot von dem Baum der Erkenntnis zu essen, mit dem Hinweis, im Falle einer Missachtung am selben Tag sterben zu müssen. Als sie dann doch von diesem Baum gegessen hatten, stellte sie Gott vorerst vor Sein Gericht, nach dem sie eigentlich gleich hätten sterben müssen.
Nach dem obigen Vers gehört zum Walten Gottes Seine Gnade, die vor Seinem Angesicht hergeht. Darum starben sie an diesem Tag nicht, sondern erst nach hunderten von Jahren. Die Gnade Gottes jedoch ist nicht eine blinde Gnade. Gott gibt dem zum Tode verurteilten Menschen eine Gnadenfrist, um die Wahrheit zu erkennen. Auch diese Gnade geht dem Angesicht Gottes voraus, damit der Mensch lernt, den Abstand zur Sünde treu aufrecht zu erhalten – in dem Fall Belsazars den Abstand vom Götzendienst.
So war es mit dem König Nebukadnezar. Obwohl auch er Götzendienst getrieben hat, ist er nicht beim ersten Mal, am selben Tag, gestorben. In den wunderbaren Erlebnissen hat er die Möglichkeit gehabt, den wahren Gott erstmal kennen zu lernen. Jedoch sein Sohn, König Belsazar, und alle die mit ihm im Palast Anwesenden, die mit ihm an diesem Gerichtstag den verschiedenen Götzen huldigten, kannten alle die Erfahrungen seines Vaters, die er mit Gott gemacht hatte. Sie hatten keine Entschuldigung für ihr Verhalten. An diesem Tag war für den König des großen Babylons und seinen Großen, die Gnadenzeit abgelaufen. Am selben Tag starb der König und das große und mächtige babylonische Reich war für immer gefallen.
In der Zeit der letzten Warnungsbotschaft der Bibel, der Botschaft der drei Engel, endet auch, wie damals für Babylon, die vorher bestimmte Zeit der Gnade. Wie lange diese Zeit der Gnade noch andauern wird, weiß keiner. Bis dahin läuft noch die Zeit der Suche nach der Wahrheit, der Besinnung auf die wahre Anbetung und des Ausgehens aus den babylonischen Praktiken – aus der Vermischung des Göttlichen mit dem Heidnischen.
Diese Wahrheit zu finden ist nicht einfach, denn die babylonische Vermischung hat sich in den Gemütern des Volkes Gottes tief eingenistet. Der Herr Jesus hat darauf aufmerksam gemacht, dass es schwer sein würde, sich aus dem falschen Gottesdienst zu befreien. „Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, sodass sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten.“ (Mt 24,24) „Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt die Gestalt eines Engels des Lichts an.“ (2.Kor 11,14)
Wenn es dem Satan gelungen war, ein Drittel der vollkommenen Engel zu verführen, hat er es bei den Menschen umso leichter. „Geht hinaus aus Babylon, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nichts von ihren Plagen empfangt!“ (Of 18,4)
„Lasst uns mit Ausdauer laufen in dem Kampf, der vor uns liegt, indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens!“ (Heb 12,1) Er war auch derjenige, der die Botschaft vom Ausgehen aus Babylon seinem Jünger Johannes durch seinen Engel überreichte. (Siehe Offb. 1,1-3)
„Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat“ Ps 124,8)
„Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihm noch danken, dass er meine Rettung und mein Gott ist!“ (Ps 43,5)
Eine aufklärende Bemerkung zu diesem Artikel: Im 1.Samuel 15,23 steht Folgendes geschrieben: „Denn Widerspenstigkeit ist eine Sünde wie Wahrsagerei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst.“ Hier könnte man viele andere Dinge aufzählen, die wie Götzendienst sind. Z.B.: Hobby, Auto, Person, Fußball, Fernseher, Völlerei usw. usf. Dieser Artikel spricht speziell von dem Sinnbild „Babylon“ – einer religiösen Vermischung des Göttlichen mit dem Heidnischen.