Die letzte Warnbotschaft der Bibel- für die untergehende Welt
Ein biblisches Thema einer letzten Botschaft für die Welt, führt zwangsweise zu der Frage nach der letzten Zeit, die der Welt bestimmt ist. Im Laufe der Geschichte spricht die Bibel von verschiedenen Zeiten – auch von der letzten. Diese letzte Zeit ist im Buch Daniel formuliert, dort in einer Vision über 2.300 Abend-Morgen. Beim genauem Studium dieser Prophetie stellt man fest, dass die Endzeit am 22. Oktober 1844 begonnen hat. (Dan.8,14) Diese Berechnung samt Erklärungen und Überprüfungen wurde in et-lichen, vorwiegend theologischen Büchern und Zeitschriften veröffentlicht und ist daher in dieser Abhandlung nur kurz erwähnt.
In der Vision des Daniel steht unter anderem Folgendes geschrieben:„Bis wann gilt die Vision? … und er sagte zu mir: Bis zu 2 300 Abend-Morgen.“ Weiter: „die Vision gilt für die Zeit des Endes. Und er sagte: Siehe, ich will dich erkennen lassen, was am Ende der Verfluchung geschehen wird; denn es gilt für die festgesetzte Zeit des Endes. … Was aber über das Gesicht von den Abend-Morgen gesagt worden ist, das ist wahr; und du sollst das Gesicht verwahren, denn es bezieht sich auf fernliegende Tage! (Daniel 8, 13.14.19.26)
Dem entsprechend lag die Endzeit in fernliegender Zeit. Weil hier die Rede von einer langen Zeit ist, müssen entsprechend die 2300 Abend-Morgen auf eine besondere Art berechnet werden. Nach der folgenden Aussage, besteht diese Möglichkeit der Berechnung: „Je einen Tag will ich dir für ein Jahr auferlegen.“ (Hes 4,6b) Das bedeutet, dass es sich in der Vision nicht nur um Tage, sondern auch um 2.300 Jahre handelt. Ein Bericht in der Vision erlaubt es.
Folgender Bericht steht zwar im nächsten Kapitel, dem neunten, aber weil zwischen dem 8. und 9. Kapitel keine andere Vision liegt, ist offensichtlich, dass die zwei Kapitel von ein und derselben Vision sprechen.
„So wisse und verstehe: Vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und Aufbau Jerusalems bis zu dem Gesalbten, dem Fürsten, vergehen 7 Wochen und 62 Wochen; …
Und nach den 62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden, und ihm wird nichts zu-teil werden; … Und Er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen, eine Woche lang; und in der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen.“ (Dan. 9,25-27)
Mit dem Gesalbten, der ausgerottet werden sollte, ist hier eindeutig der Herr Jesus gemeint. Er ist gekreuzigt worden als er etwa 31 Jahre alt war. Er sollte, laut dieser Vor-hersage, nach dem Verlauf von 7 Wochen und 62 Wochen und in der Mitte einer weiteren Woche, umkommen. Diese Angaben ermöglichen den Anfang der 2.300 Jahre zu berechnen. So kommt man auf das Jahr 457 vor Christus. Wenn zu diesem Datum die 2.300 Jahre zugerechnet werden, ergibt es das Jahr 1844 nach Christus. Ab diesem Jahr hat also die Zeit des Endes begonnen.
Die Bibel bringt zu allen Zeiten verschiedene Warnungsbotschaften – auch eine letzte, die für die sterbende Welt vor der Wiederkunft des Herrn Jesus bestimmt ist.
In der Offenbarung des Johannes ist ebenfalls eine letzte Warnungsbotschaft enthalten. Diese besondere Botschaft befindet sich im 14. Kapitel und wird die „Dreifache Engels Botschaft“ genannt. Es gibt danach keine weitere Warnungsbotschaft in der Bibel.
Man könnte einwenden, dass im 18. Kapitel noch ein Engel mit einer Warnungsbotschaft erscheint, den man allgemein als den vierten Engel versteht, was bedeuten würde, dass man von einer vierfachen Engelsbotschaft sprechen müsste. Es ist eine Tatsache, dass der Engel aus dem 18. Kapitel die gleiche Botschaft hat wie der Zweite aus dem 14. Kapitel, nur ausführlicher und in Form eines lauten Rufs. Deshalb können wir weiter-hin allein von der dreifachen Engelsbotschaft sprechen.
Die Botschaft des ersten Engels
Die erste Engels-Botschaft besteht aus drei thematischen Teilen.
Der erste Teil:
Den ersten Teil lesen wir in Offenbarung 14,6:
„Und ich sah einen anderen Engel hoch oben am Himmel fliegen, der das ewige Evangelium hatte, um es denen zu verkündigen, die auf der Erde ansässig sind, und jeder Nation und jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk;“
Das Evangelium wurde immer verkündigt und ist damit nichts Neues in der Endzeit. Warum dann die extra Bemerkung des ersten Engels zu diesem Gegenstand? Wenn man sich den Inhalt des Evangeliums näher anschaut, stellt man fest, dass dieses heute nicht in vollem Umfang verkündigt wird. Folgende Ausführung soll das erklären.
Im Brief an die Römer, Kap. 6,23 steht geschrieben: „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“ Das ist die frohe Botschaft – das Evangelium – die Gnade Gottes. Es gäbe aber keine Gnade, wenn ein Gericht nicht vorher jemanden verurteilt hätte – es gäbe kein Gericht, wenn kein Gesetz vorhanden wäre. Deshalb gehören das Gesetz, das Gericht und die Gnade zusammen.
Auch das ist noch nicht das ganze Ausmaß des Evangeliums, denn mit der Gnade endet der Prozess nicht – wie etwa in der Aussage: „einmal begnadigt – für immer begnadigt“. Nach der Begnadigung folgt der Gang der biblischen Wahrheit, die zur Heiligung führt; das heißt zurück zum Gesetz, der Grundlage der Regierung Gottes.
Eine Unterstützung für diese Aufgliederung findet man im Psalm 89,15/schl.: „Recht und Gericht sind die Grundfeste deines Thrones, Gnade und Wahrheit gehen vor deinem Angesicht her.“
Ein anschauliches Beispiel dafür liefert der Sündenfall im Paradies. Adam und Eva wurden mit dem Gesetz Gottes bekannt gemacht – sie durften von einem bestimmten Baum nicht essen; aber sie aßen trotzdem. Was dann folgte, war die Angst der Beiden, denn sie sollten nach Übertretung des Gebots am selben Tag des Todes sterben. „… denn an dem Tag, da du davon isst, musst du des Todes sterben!“ 1.Mo 2,17;
Aber zuvor stellte Gott sie zur Rede – vor Gericht –, wobei sie sich zu verteidigen versuchten. Gott hatte Mitleid mit ihnen, er war gnädig, denn schließlich starben sie nicht – sie wurden begnadigt.
Und doch! Obwohl sie begnadigt wurden, mussten sie das Paradies verlassen. Draußen, unter erschwerten Bedingungen, mussten sie lernen, ein heiliges, gottgewolltes Leben zu führen. „Binde das Zeugnis zusammen, versiegle das Gesetz in meinen Jüngern! … Zum Gesetz und zum Zeugnis! — wenn sie nicht so sprechen, gibt es für sie keine Morgenröte.“ Jes 8,16-20
Man könnte die Gnade Gottes in etwa mit dem Airbag im Auto vergleichen, der bei einem Unfall die Insassen schützen soll. Hier ist zu beachten, dass diese Einrichtung des Airbags nicht eingesetzt wurde, um Unfälle zu bauen. Ähnlich verhält sich die Sache mit der Gnade. Sie ist nicht als ein Freibrief zum Sündigen gegeben worden.
Das, was für Adam und Eva damals galt, gilt bis heute. Jeder Mensch sollte eigentlich nach der ersten Sünde am selben Tag sterben. Von diesem Sofortsterben sind wir alle begnadigt worden. Dadurch gewährleistet die unendliche Liebe Gottes jedem Menschen eine Frist zur Buße, Reue und Änderung seines Charakters nach dem Willen Gottes der in Seinem Moralgesetz verankert ist.
Die erste Engelsbotschaft macht jedoch darauf aufmerksam, dass diese Gnade mit dem endgültigen Gericht zu Ende gehen wird. „Weil du lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.“ Offb 3,16
Der zweite Teil:
Es ist das wahre Evangelium, das leider immer seltener in seiner heilenden Kraft von den Christen gepredigt wird. Im Allgemeinen spricht man nur von der Gnade. Deshalb kam der mächtige Engel um das Jahr 1844, um wieder auf die ganze Fülle des Evangeliums aufmerksam zu machen.
Um auf den Ernst der Inanspruchnahme der von Sünde heilenden Kraft des Evangeliums hinzuweisen, betont dieser Engel besonders den zweiten Teil des Evangeliums – das Gericht. „Und er sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm Ehre! Denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen.“ Er weist damit darauf hin, dass nur die rechte Ehrfurcht und Anbetung Gottes, von Sünde befreien und im Gericht Freispruch erwirken kann.
In der Verbindung mit der Prophetie von den 2300 Abend-Morgen verstanden die Pioniere der STA „die Stunde des Gerichts“ als die Wiederkunft Jesu. Nach der großen Enttäuschung wurden sie dann inspiriert, das himmlische Heiligtum zu studieren. So wurde die Heiligtumslehre mit dem außerordentlich wichtigen Teil des Untersuchungsgerichts verstanden, das am 22. Oktober 1844 im himmlischen Gerichtshof begann.
Da das Thema des ersten Engels durch die fortschreitende Erkenntnis der Prophetie unverändert aktuell ist, kann man mit Recht den Schwerpunkt der Botschaft dieses Engels als die „Gegenwärtige Prophetie“ bezeichnen. Diese Botschaft bewirkte bei den Zuhörern immer eine allgemeine Erweckung und Bewunderung des großen Gottes, die dann ihrerseits wieder mehr Ehrfurcht und Anbetung hervorrief. Der Inhalt der Botschaft spricht nicht nur vom Gericht, sondern bewirkt auch einen lebendigen Glauben an die weise Führung Gottes und neue Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Der dritte Teil:
Der letzte Teil der Botschaft dieses Engels lautet: „Und betet den an, der den Himmel und die Erde und Meer und Wasserquellen gemacht hat!“ (Offb.14,7) Dass Gott alles geschaffen hat, wussten die Christen schon immer. Warum gab es für die letzte Zeit eine extra Erinnerung an den wahren Schöpfer?
Es ist eine Tatsache, dass gleichzeitig mit der Verkündigung der ersten Engelsbotschaft, die um das Jahr 1830 begann, gegen Ende des Jahres 1831 ein britischer Naturforscher, Charles Darwin, auf die Bühne der Weltgeschichte trat und Berühmtheit erlangte. Er veränderte mit seinem Werk – „Die Entstehung der Arten“ – das Weltbild der Menschen und die bis dahin kaum hinterfragte Schöpfungsgeschichte völlig. Die wichtigste Grundlage der heutigen Evolutionslehre war geboren.
Um die Evolutionstheorie später zu retten, die hauptsächlich wegen des Lehrpunktes vom Urknall nicht mehr haltbar war, ist eine neue Theorie „von Christen“ erfunden worden.
Nach dem physikalischen Gesetz von Ursache und Wirkung (Kausalität), fehlt die Ursache für den Urknall als Beginn der Evolution. Diese erfand man, indem man Gott in die Evolution einbezogen hat. Es heißt seitdem, dass Gott den großen Urknall auslöste, – den Rest, die Entstehung aller Dinge, hätte die Evolution übernommen. Eine neue Lehre war geboren: „Die Theistische Evolution“. Diese ist noch verführerischer als die direkte von Charles Darwin. Sie wird heutzutage von fast dem gesamten Christentum akzeptiert. Gegen diese abtrünnige Lehre tritt der erste Engel aus Offenbarung 14,7 auf; sie ist
heutzutage noch aktueller als bei ihrer Entstehung.
Um die Botschaft des zweiten und dritten Engels richtig verstehen zu können, eine wichtige Bemerkung. Wie bekannt ist, gehören die Bücher Daniel und Offenbarung inhaltlich zusammen. Zwischen den Beiden gibt es jedoch in einem Punkt einen wesentlichen Unterschied. Im Buch Daniel sind fast alle Symbole gedeutet; im Buch der Offenbarung nur wenige, was das Studium erschwert. Hier müssen die Symbole durch Analyse, Textvergleiche und schlüssiges, vom heiligen Geist geleitetes Denken, im Zusammenhang entdeckt werden.
Die Botschaft des zweiten Engels
Über die Botschaft des zweiten Engels ist in der Offenbarung 14,8 folgendes zu lesen:
„Und ein anderer, zweiter Engel folgte und sprach: Gefallen, gefallen ist das große Babylon, das mit dem Wein seiner leidenschaftlichen Unzucht / Hurerei alle Nationen getränkt hat.“
Man könnte die Frage stellen, warum hier nicht statt Babylon „MedoPersien“ oder „Griechenland ist gefallen“ steht. Sie waren doch zurzeit der Offenbarung auch bereits gefallen, bzw. nicht mehr Wirklichkeit?
Allein das Wort „Babylon“, wie auch die Betonung „die Große“, drücken etwas Geheimnisvolles aus. Dieses Geheimnis zu enträtseln hat den Menschen schon viel Mühe bereitet, und die Ergebnisse waren nicht immer gleich.
Um von einem „gefallenen Babylon“ reden zu können, ist es notwendig vorerst von einem „bestehenden Babylon“ auszugehen. Ein babylonisches Reich, das später fiel, ist in der Bibel zweimal zu finden:
Zum ersten Mal finden wir Babylon nach der Sintflut als die ganze Menschheit noch eine einzige Sprache hatte. Um später nicht über die ganze Erde zerstreut zu werden, bauten die damaligen Erdenbewohner zusammen unter der Führung von Nimrod, einem atheistischen Diktator, der sich selbst zu einem Gott erhoben hatte, eine Stadt mit einem großen Turm in der Mitte. Dieses imposante Bauwerk war gleichzeitig eine spöttische Herausforderung Gottes, da es die Größe und Macht der Menschen zeigen sollte, die sich in dieser großen Menge stärker fühlten als Gott. Der Hochmut und die Gesetzlosigkeit dieser Stadtbewohner nahmen dermaßen überhand, dass Gott eingreifen musste, indem er ihre Sprache verwirrte. Gott trieb die Menschen dadurch auseinander, weil sie sich nicht mehr verstehen konnten und durch die Missverständnisse gezwungen, verließen sie die Stadt, die verwüstet wurde und schließlich ganz zerfiel.
„Daher gab man der Stadt den Namen Babel (d.h. Verwirrung); denn dort hat der Herr die Sprache der ganzen Erdbevölkerung verwirrt und sie von dort über die ganze Erde zerstreut.“ 1. Mose 11, 9 Menge
Man darf auf keinen Fall unter dieser Verwirrung eine Verdummung der Menschen verstehen. Alle blieben in ihrem Denken normal, obwohl Richtiges falsch verstanden wurde. Verlangte einer z.B. einen Hammer, bekam er vielleicht einen Ziegel; wollte einer Wasser, dachte vielleicht ein anderer, er beschimpfe ihn, usw.
Dieses Phänomen, übertragen auf den Begriff „Babylon“, bedeutet der Zustand, in dem die Menschen unter der Leitung eines modernen „Nimrod“, von ihrem stolzen Ego überzeugt, meinen sie handeln richtig, obwohl sie in Wirklichkeit falsch liegen. Als Folge solchen Handelns kommt es letztendlich zum bitteren Fall und Ende.
Zum zweiten Mal finden wir Babylon in der Geschichte eine geräumige Zeit später. Das 5. Kapitel im Buch Daniel informiert darüber, wie und warum die prächtige Stadt Babylon für immer gefallen ist. Dort ist zu lesen, dass sich in einem der vielen groß-artigen Paläste, voll von Standbildern der verschiedenen Götter, die oberste Schicht des Reiches versammelte. In den Versen 1- 4 (Elb), steht folgendes geschrieben:
„Der König Belsazar machte seinen tausend Gewaltigen ein großes Mahl, und vor den Tausend trank er Wein. Belsazar befahl unter dem Einfluss des Weins, die goldenen und die silbernen Gefäße herbeizubringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem weggenommen hatte, damit der König und seine Gewaltigen, seine Frauen und seine Nebenfrauen daraus tränken. Da brachte man die goldenen Gefäße, die man aus dem Tempel des Hauses Gottes in Jerusalem weggenommen hatte; und der König und seine Gewaltigen, seine Frauen und seine Nebenfrauen tranken daraus. Sie tranken Wein und rühmten die Götter aus Gold und Silber, aus Bronze, Eisen, Holz und Stein.“ (Elb.)
Was hier geschah, war die Vermischung zweier Religionen – Götzenanbetung und wahre Gottesverehrung. Gefäße, die dem Dienst des wahren Gottes geweiht waren, dienten jetzt der Huldigung vieler Götzen. Da Gott den Götzendienst im ersten und zweiten Gebot des Moralgesetzes streng verboten hatte, war die Benutzung des gottgeweihten Geschirrs zu dieser Orgie eine spöttische Herausforderung Gottes – eine Gotteslästerung. Er sagte doch: „Du wirst („sollst“ – ist falsch) keine anderen Götter neben mir haben!“ 2 Mo 20,3
Die Babylonier wussten gut Bescheid, dass das eine Lästerung Gottes war. Der König Nebukadnezar hatte sie darüber sehr gut belehrt. Im Buch Daniel 3,29 steht geschrieben: „So sei nun dies mein Gebot: Wer unter allen Völkern und Leuten aus so vielen verschiedenen Sprachen den Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos lästert, der soll in Stücke gehauen und sein Haus zu einem Schutthaufen gemacht werden. Denn es gibt keinen andern Gott als den, der so erretten kann.“ Weiter heißt es in Daniel 3,31-33; eventuell 4,1-3
„König Nebukadnezar allen Völkern, Leuten aus so vielen verschiedenen Sprachen auf der ganzen Erde: Viel Friede zuvor! Es gefällt mir, die Zeichen und Wunder zu verkünden, die Gott der Höchste an mir getan hat. Denn seine Zeichen sind groß, und seine Wunder sind mächtig, und sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währet für und für.“
Wegen dieser Warnung vor Gotteslästerung war das, was während des götzendienerischen Gastmahls Belsazars geschah, keine Willkür Gottes sondern die berechtigte Folge.
„In demselben Augenblick kamen Finger einer Menschenhand hervor und schrieben dem Leuchter gegenüber auf den Kalk der Wand des königlichen Palastes; und der König sah die Hand, die schrieb … Und dies ist die Schrift, die geschrieben wurde: Mene, mene, tekel upharsin. Dies ist die Deutung des Wortes: Mene – Gott hat dein Königtum gezählt und macht ihm ein Ende. Tekel – du bist auf der Waage gewogen und zu leicht befunden worden. Peres – dein Königreich wird zerteilt und den Medern und Persern gegeben. In derselben Nacht wurde Belsazar, der chaldäische König, getötet.“ Dan 5, 5.25-30 Elb
Das damals herrliche Babylon ist für immer gefallen, weil es sich erdreistete, die von Gott verordnete Form der Anbetung mit heidnischem Brauchtum zu vermischen. Über-trägt man dieses Prinzip auf „das gefallene Babylon“ der Offenbarung, dann sind darunter auch heute Menschen zu verstehen, welche die ursprünglich reine biblische Religion mit fremden götzendienerischen Elementen anderer Religionen vermischen; d.h. sie vermischen einen Gottesdienst für den wahren Gott mit Elementen des Baalsdienstes oder mit Verehrungsformen anderer Götter. Der Engel bezeichnet dies als Hurerei, denn eine Hure hat ein Verhältnis mit mindestens zwei Männern.
Deshalb sagte der Engel: „Gefallen, gefallen ist das große Babylon, das mit dem Wein seiner leidenschaftlichen Unzucht / Hurerei alle Nationen getränkt hat.“
Da die Frau ein Symbol für die Gemeinde darstellt, ist eine Hure ein Symbol für eine untreue Gemeinde, die neben Gott, dem Allmächtigen, auch noch einem fremden Gott huldigt, der sich mit verschiedenen Feiertagen, Bräuchen, Sitten und Symbolen verehren lässt.
Es ist bemerkenswert, dass sowohl im obigen Fall Babylons wie auch in der Aussage des zweiten Engels der Wein erwähnt wird, wobei zu beachten ist, dass der Wein beim Abendmahl ein Symbol für die Erlösung darstellt. Deshalb wird der Wein, den die Hure anbietet, ein Symbol einer falschen und trügerischen Erlösung bedeuten. Dieser gepanschte Wein schmeckt anscheinend besonders gut, denn wie es heißt, tranken ihn alle Nationen.
Ein gutes Beispiel dafür sind die so gern gefeierten Tage wie Weihnachten und an-schließend Sylvester, die eine Vermischung der Geburt des Sonnengottes mit der Geburt Jesu darstellen; oder die Festtage zu Ostern, die eine Vermischung des Kultes der heidnischen Göttin bzw. Himmelskönigin Astarte / Ostera (Göttin der Erotik) mit dem Passahfest, in dem der Herr Jesus das Passahlamm ist, sind. Nicht nur in diesen Fällen ist der vom Wein ausgelöste Taumel jedes Jahr auf Schritt und Tritt zu beobachten und versucht sich allen Menschen aufzudrängen. Auch der Sonntag, „Tag der Sonne“ wird als Tag der Auferstehung des Herrn Jesus gefeiert; also auch eine Vermischung des Heidnischen mit dem Biblischen. So auch das Kreuz – ein Symbol des Sonnengottes, wurde zum meist verbreiteten Symbol der Christen. Das ist derselbe Sonnenkult der unter dem Volk Gottes immer aufs Neue ihren Abfall kennzeichnete. Drei Beispiele zur Erinnerung:
„Da trat Elia vor das ganze Volk und sprach: Wie lange wollt ihr auf beiden Seiten hinken? Ist der Herr Gott, so folgt ihm nach, ist es aber Baal, so folgt ihm! Und das Volk erwiderte ihm kein Wort.“ 1.Kö18,21
„Und er führte mich in den inneren Vorhof des Hauses des Herrn; und siehe, am Eingang zum Tempel des Herrn, zwischen der Halle und dem Altar, waren etwa 25 Männer; die kehrten dem Tempel des Herrn den Rücken, ihr Angesicht aber nach Osten; und sie warfen sich nach Osten anbetend vor der Sonne nieder.“ Hes 8,16
„Geht nicht unter fremdartigem Joch mit Ungläubigen! Denn welche Verbindung haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen?“ 2.Kor 6,14.15
Die Aufgabe der zweiten Engelsbotschaft ist das Aufdecken und Warnen vor verführerischen fremden Bräuchen und Sitten, in denen der Sonnenkult – der Satanskult – die Hauptrolle spielt. Da diese Gebräuche in ein christliches Gewand gekleidet wurden, konnten sie sich allmählich unbemerkt sogar in die einst reinen Gemeinden Jesu ein-schleichen und breit machen.
Der zweite Engel bringt die ernste Warnung vor falscher Verehrung und Anbetung Gottes. Die gewissenhaften Gläubigen, die diese Botschaft erreicht, vollziehen in ihrem Leben eine vollständische Absonderung von den götzendienerischen Praktiken des gefallenen Babylons.
Die Botschaft des dritten Engels
Sie besteht aus drei Teilen.
Der erste Teil:
„Und ein dritter Engel folgte ihnen, der sprach mit lauter Stimme: Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und das Malzeichen auf seine Stirn oder an seine Hand nimmt, der wird vom Wein des Zornes Gottes trinken, der unvermischt bereitet / eingeschenkt ist in dem Kelch seines Zornes … und keine Ruhe haben Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten, und wer das Malzeichen seines Namens annimmt!“ Offb. 14,9-11
Was bedeutet nun ein Malzeichen des Tieres auf die Stirn oder an die Hand zu nehmen? Auch hier fehlt eine nähere Erklärung. Wieder ist es hilfreich, einen Vergleich mit ähnlichen Aussagen der Bibel anzustellen. In 5. Mo 6,1a.6-8 steht geschrieben:
„Und dies ist das Gesetz mit den Satzungen und Verordnungen, die der HERR, euer Gott, geboten hat. … Diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen … Und du sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sie sollen dir ein Merkzeichen / Malzeichen zwischen deinen Augen sein.“ Mit anderen Worten – sich bewusst (mit der Stirn) entscheiden für den Gehorsam nach dem Gesetz Gottes; sich beschäftigen mit ihm und handeln (auf die Hand) nach den Ordnungen des Gottes des Weltalls.
Sowohl in der Offenbarung Kap.13 als auch im Buch Daniel Kap.7, ist ein besonderes Tier – eine Macht – beschrieben. Der folgende Vers weist darauf hin, dass unter dieser Macht das Papsttum zu verstehen ist: „Und er wird Worte reden gegen den Höchsten … und er wird danach trachten, Zeiten (Festzeiten) und Gesetz zu ändern.“ Da.7,25 Dieses Vorgehen hat das Papsttum aufgetischt, indem es andere Gesetze erlassen hat, die den Gesetzen Gottes widersprechen.
Jeder Mensch wird vor die Wahl gestellt, entweder den Gesetzen und Anordnungen Gottes oder denen des Tieres zu folgen. Es gibt Menschen, die die fremde Anbetung aus Überzeugung praktizieren – sie nehmen dieses Zeichen an Stirn und Hand. Doch die meisten Menschen nehmen die Gebräuche Babylons nur an die Hand ohne nachzudenken, nur weil sie so anziehend und berauschend sind.
Der zweite Teil:
Während der erste Engel zur Anbetung des wahren Gottes auffordert, verbietet der dritte Engel die Verehrung irgendeines anderen Gottes. Da sich die ersten vier Gebote des himmlischen Moralgesetzes mit dem Thema der echten und falschen Anbetung befassen, schöpft auch der Wortführer der dritten Engelsbotschaft die Tiefen der Wahrheit aus den „Zehn Geboten Gottes“, wie es der zweite Teil im Vers 12 aus Offenbarung 14 bestätigt. „Hier ist die Geduld (das Ausharren) der Heiligen, welche die Gebote Gottes und den Glauben Jesu bewahren.“ Offb.14,12 (Elb.). Dieser Teil spricht über drei Eigenschaften, die den Charakter der Gottesfürchtigen besonders prägen.
Was das Zusammenleben der Menschen besonders gefährdet, ist die fehlende Geduld. Man könnte sagen, dass Ungeduld die Mutter aller Auseinandersetzungen ist. Auch für das Bewahren des Glaubens Jesu, wird viel Geduld benötigt. Darum sagt der Engel, dass die Heiligen Geduld haben.
Sie bewahren und halten die Gebote Gottes; das ist ein weiteres Kennzeichen der treuen Kinder Gottes. Man hört immer wieder, dass man die Gebote Gottes aus Dankbarkeit für die Gnade halten soll. Man geht noch weiter, indem man behauptet, es sei mit den Geboten nicht so ernst zu nehmen, denn der Herr Jesus hat sie für uns gehalten und man kann sie sowieso nicht halten.
Man muss sich immer bewusst machen, dass am Anfang ein Gesetz steht und dann erst die Gnade – nicht umgekehrt – denn dann müsste es heißen: „weil ich begnadigt wurde, halte ich die Gebote!“
Sie bewahren den Glauben Jesu. In anderen Übersetzungen heißt es: Sie haben den Glauben an Jesus. Im griechischen Grundtext bestehen beide Übersetzungsmöglichkeiten. An Jesus, als den Sohn Gottes oder als historische Gestalt, glauben außer den Christen auch andere Menschen, sogar die Teufel. Jak 2,19
Den Glauben Jesu zu bewahren, bedeutet solchen Glauben zu haben wie der Herr Jesus während seines Erdenlebens hatte. Diesen Glauben Jesu kann man studieren in seinem Leben, seinem Charakter, seinen Wundertaten, in seinem Widerstand gegenüber den Anfechtungen durch Satan und in seiner Treue gegenüber seinem himmlischen Vater, so-wie in seinem Gehorsam bis zum Opfertod auf Golgatha.
Solchen Glauben werden nach dem oben genannten Vers Offb.14,12 alle diejenigen haben, die mit allem Ernst und Gottes Hilfe die dritte Engelsbotschaft beherzigen.
Der dritte Teil:
Die Botschaft der drei Engel aus Offenbarung 14 weist einen progressiven Charakter auf. Der erste Engel warnt nur; der Zweite weist außer der Warnung noch auf die Plagen hin, die bei Nichtverlassen Babylons zu ertragen sein werden. Der dritte Engel warnt nicht nur, sondern er droht mit den schlimmsten Konsequenzen.
Bei genauer Betrachtung der ersten zwei Engels-Botschaften wird deutlich feststellbar, dass beide Botschaften mit der Gnade Gottes vermischt sind. Der erste Engel spricht zwar vom gekommenen Gericht, jedoch wiederholt er das Evangelium – die frohe Botschaft der Erlösung.
Der zweite Engel, in Verbindung mit dem Zusatz im Kap. 18,1-5, bringt eine Botschaft, die mit Gnade verbunden ist. Dort steht geschrieben: „Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: Geht aus ihr (Babylon) hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden teilhabt und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!“
Der dritte Engel weist auf das Ende der Gnade Gottes hin – Sein unvermischter Zorn ist frei von Gnade und voll großer Strafen.
Die oben betrachtete Botschaft endet mit dem Vers 13: „Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel sagen: Schreibe: Glückselig die Toten, die von jetzt an im Herrn sterben! Ja, spricht der Geist, damit sie ruhen von ihren Mühen, denn ihre Werke folgen ihnen nach.“ Offb.14,13 (Elb.)
Die Aussage: „von jetzt an“ hat eine tiefe Bedeutung. Sollte diese Aussage etwa bedeuten, dass die früher im Herrn Verstorbenen nicht als „glückselig“ bezeichnet wurden? Die Aussage in Apostelgeschichte 17,30 hilft diese Frage zu lösen. „Zwar hat Gott über die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen; nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun.“
Seit der Zeit der Kenntnis der Dreifachen Engelsbotschaft gelten andere Anforderungen für die Seligkeit. Wenn es nicht so wäre, stellt sich die Frage: „Warum wurde eigentlich diese letzte warnende Botschaft der drei Engel aus der Offenbarung gegeben, die bei Beachtung als Ergebnis zur Heiligung führt?“
Nach den ernsten Warnungen der drei Engel erklingt aus dem Himmel ein Schlusswort – ein Hoffnungswort für alle, die in der schwersten Zeit des Endes in ihrem Leben die Aufrufe der Engel durch Gebet um den Beistand Gottes mit persönlicher Beharrlichkeit und allem Ernst befolgt haben.
Den Anweisungen der Dreifachen Engelsbotschaft, deren Verkündigung die Pioniere der STA begannen, sind die Christen von heute genauso verpflichtet und haben sie zu befolgen. Diese Botschaft führt durch die aktuellen Prophetien zur Erweckung aus dem Alltag der Glaubens-Apathie, danach zur Absonderung von den heidnischen Praktiken, schließlich zum Leben nach den Geboten Gottes und zum beharrlichen Ausharren im Glauben Jesu. Sie führt alle, die sich täglich von Jesus im Charakter reinigen und prägen lassen, zur Heiligung und zur Versiegelung für die neue Erde.
Die Geschichte der Dreiengelsbotschaft
Etwa zwischen den Jahren 1821 und 1844 kam es zu einem weltweiten Phänomen. In dieser Zeit fühlten sich Männer in verschiedenen Teilen der Welt, ohne sich gegenseitig zu kennen, veranlasst, in der Heiligen Schrift dieselbe Prophetie im Buch Daniel, Kapitel acht und neun zu erforschen. Sie entdeckten in diesen Kapiteln die Adventbotschaft von der baldigen Wiederkunft des Herrn Jesus. Ein solch weltweites Phänomen kann nur als die Wirkung des Geistes Gottes verstanden werden.
W. Miller vom Staate New-York, A. J. Krupp von Philadelphia, David Mc. Gregor in Falmounth, Maine, Ed. Jrving, L. Way von England, und L. H. Kelber von Deutschland, W. E. Davis aus Süd-Kalifornien, Joseph Wolf aus Polen/England, H. Hentzepter in Holland, durch Kinder in Schweden (den Erwachsenen wurde dort ver-boten, diese Botschaft zu verkündigen) um Einige von den Vielen zu nennen. Sie entdeckten alle zur selben Zeit, dass die siebzig Wochen in Dan. 9 und die 2300 Tage in Daniel 8 zur gleichen Zeit anfingen und im Jahre 1843 endeten, eventuell am 22. Oktober 1844, mit der Wiederkunft des Herrn Jesu Christi.
Im richtigen Verständnis aber, begingen diese Adventgläubigen trotzdem einen fatalen Fehler. Dieses Datum war nicht, wie sie glaubten, das Ende selbst, sondern eine Zeitperiode kurz vor dem Kommen des Herrn, in welcher die prophetischen Zeiten entsiegelt und verstanden werden sollten – eine bestimmte Zeit zur Verkündigung der letzten Warnbotschaft der Bibel. Darum kam es zu der großen Enttäuschung, als die Wiederkunft Jesu ausblieb.
Wie war es möglich, dass sie diese Botschaft nicht ganz richtig verstanden? Es lag am Verständnis des entscheidenden Verses Daniel 9,27. Dieser ist im Grundtext so geschrieben, dass er von Übersetzern, die die s.g. Heiligtumslehre nicht kennen, nicht richtig übersetzt werden kann. Hermann Menge merkt in seiner Bibelübersetzung in der Fußnote Folgendes an: „Die Verse 25-27 lassen keine sichere Übersetzung zu.“
Es ist sehr nützlich die Heiligtumslehre zu studieren, denn sie ist eine Grundlage für ein besseres und richtiges Verständnis der Prophetie von den 2300 Abend-Morgen und der drei Engel aus der Offenbarung Kap. 14.
Man könnte die Frage stellen: Warum hat Gott zugelassen, dass diese Botschaft von Anfang an nicht völlig richtig verstanden wurde? Die Geschichte hat bestätigt, dass Gott damals offensichtlich einen besonderen und wichtigen Zweck verfolgte.
Wir widmen jetzt unsere besondere Aufmerksamkeit einem der vielen oben genannten Verkündiger der Botschaft aus der Offenbarung 14. Mit progressivem Erfolg verkündigte William Miller etwa 15 Jahre lang die Botschaft des ersten Engels: Die Prophetie von der baldigen Wiederkunft Jesu.
Eine große Erweckung kennzeichnete diese Zeit, in der ihm mehr und mehr Menschen tief bewegt zuhörten. Doch die Anfangs errechnete und erwartete Zeit (21. März 1843 und 21. März 1844) brachte nicht die sehnlichst erhoffte Wiederkunft Jesu.
Eine große Enttäuschung erschütterte die wartende Schar der Gläubigen, aber wider Erwarten trennte diese Erfahrung auch die Spreu vom Weizen. Unbegreiflicherweise trennten sich sehr viele der vorher wartenden Menschen mit Hohn und Spott von den übrigen Gläubigen, für die deren Rückzug eine große Überraschung war, denn diese Spötter hatten zuvor oftmals tief bewegt und mit Tränen in den Augen mit ihnen in den Versammlungen zusammen gesessen, gebetet und gesungen.
Gott kannte den verborgenen Zustand des Herzens unter den Wartenden und wusste, dass viele nur aus Neugier, Sensationslust, Emotion oder Berechnung dabei gewesen waren, die Er nicht hätte mitnehmen können in das Reich des Friedens, ohne dieses zu gefährden. Von dem Zustand wussten die Gläubigen nichts und man kann vermuten, dass auch die Engel davon wenig wussten. Hätte der Herr Jesus bei seiner Wiederkunft seinen Engeln befohlen, diesen oder jenen aus der Menge herauszuholen und die anderen zurückzulassen, wäre eine solche willkürliche Handlungsweise weder Engeln noch Menschen, Erlösten wie auch Zurückgelassenen, begreiflich gewesen. Als Folge hätten alle an der Liebe und Gerechtigkeit Gottes gezweifelt. Darum musste Gott in Seiner großen Weisheit diese harte Prüfung veranlassen, um allen Beteiligten und Zuschauern Sein gerechtes Handeln zu beweisen.
Besonders die Geistlichen der Kirchen nutzten diesen Misserfolg dazu, die Adventbotschaft zu verspotten. Die noch verbliebenen Gläubigen erkannten in diesem Verhalten des kirchlichen Klerus und der Spötter den Abfall vom echten Glauben und verließen die Kirchen. Diese allgemeine Absonderung der wahren von den abgefallenen Gläubigen bewirkte der zweite Engel, der den Fall Babylons und sein wahres Gesicht entlarvt.
Die noch verbliebenen Adventgläubigen gaben nicht auf, sondern suchten nach der Ursache ihrer Enttäuschung. So kamen sie zunächst auf den rechnerischen Fehler, dessen Berichtigung sie dann auf den 22. Oktober 1844 leitete.
Wie vorher versammelten sie sich wieder, beteten, sangen Lieder, lauschten dem Wort Gottes und warteten zusammen auf den Tag ihrer Erlösung. Aber auch dieser Tag ging vorüber und Jesus kam nicht wieder. Diesmal war die Enttäuschung noch größer als die erste und auch die Konsequenzen von damals wiederholten sich. Nachdem nur eine kleine Schar der Botschaft treu geblieben war, wurde wiederholt offensichtlich, dass immer noch Ungeeignete für das Reich Gottes dabei gewesen waren.
Auf diese Weise hatte Gott durch diese harten Prüfungen die Spreu vom Weizen getrennt. Die Zurückgebliebenen waren die edelsten Träger für die letzte Botschaft der drei Engel der Offenbarung; diese konnten den Grund legen für das weltweite Werk der letzten Gemeinde Gottes, der Gemeinde „Laodicea“.
Der Herr Jesus in der „Dreifachen Engelsbotschaft“
Im Verlauf der Geschichte war jede Gemeinde Gottes vom allgemeinen Abfall gekennzeichnet und auch die Gemeinde Laodicea blieb davon nicht verschont. Doch dank der gesunden Grundlegung der Adventpioniere lebt diese Gemeinde heute noch und ist noch nicht völlig mit weltlichen Sitten und Gebräuchen überschwemmt worden. Die Gnade und Weisheit Gottes leitete seine Gemeinde auf dem richtigen, wenn auch harten Weg.
Der aktuelle Themen-Paket: Prophetie, Baalskult und Moralgesetz der drei Engel aus Offenbarung Kapitel 14 ist die besondere Warnungsbotschaft die von den vielen Botschaften heute unterscheidet. Es stellt sich die Frage: Wird Christus außerhalb der drei-fachen Engelsbotschaft wahrhaftig verkündigt? Kann Christus von der Botschaft der drei Engel überhaupt getrennt werden oder ist er sogar unlösbar mit ihr verbunden?
Die christlichen Kirchen blieben bei der Lebensgeschichte Jesu und beim Kreuz stehen. Um diese Tatsache mit dem biblischen Erlösungsweg zu vergleichen, der im Heiligtumsdienst veranschaulicht wird, bleiben alle Namenschristen im Vorhof am Opferaltar stehen und folgen Jesus nicht auf dem Weg des Sieges über die Sünde durch das Heiligtum ins Allerheiligste. Damit wird die Verkündigung des Namens Jesu kraftlos.
Es werden Ansprachen gehalten, Lieder gesungen, Shows gemacht, in denen dieser ehrenvolle Name Jesu oftmals in monotonen Wiederholungen gebraucht wird. Doch welches Ergebnis erzielt man damit? Diese Art der Darbietung Jesu ist mit einer guten Speise zu vergleichen, für die der Gast mit großem Lob dankt. Wenn wir ihm dann immer wie-der den gleichen Kuchen servieren, ist absehbar, dass dieser Gast bald anfängt, unsere Gastfreundschaft zu meiden. Ähnlich kann es mit dem Namen Jesu passieren und das gelangweilte Mitglied verlässt seine Gemeinde und die Verkündigung war damit wertlos.
Aber damit nicht genug. Es trat die charismatische Bewegung ihren Siegeszug an, die sich die hypnotischen Wirkungen und die musikalischen Rhythmen zunutze machte, um eine Euphorie für einen Jesus heraufzubeschwören, den man in Seinem offenbarten Wort auf diese profane Weise nicht finden kann.
Wie sieht dagegen eine schriftgetreue Verkündigung aus, die dem Herrn Jesus die Ehre und Anbetung gibt, die ihm zusteht?
Der Herr Jesus in der ersten Engelsbotschaft
Der führende erste Engel kommt mit dem ewigen Evangelium und mit der gegenwärtigen Wahrheit, die, wie schon geschildert, bei der Verkündigung in allen Jahrhunderten mit-einander verknüpft sein musste. Die wahren Träger dieses wahren ewigen Evangeliums für die letzte Zeit, folgen Christus täglich ins Allerheiligste, wo Er ihre Sünden in ihrem Leben wie auch in den Himmelsbüchern austilgt und sie als ihr Fürsprecher mit dem Vater versöhnt.
Der zweite Teil der ersten Engelsbotschaft bringt die aktuelle Prophetie, die zur Erweckung leitet und die Gott der Vater seinem Sohn Jesus Christus gegeben hat speziell für Seine treuen Gläubigen, wie es schon der erste Vers der Offenbarung aussagt: “Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen soll; …” Das bedeutet, dass der Herr Jesus selbst die Seinen durch das – hindurch leitet.
Beim Studium einer Weissagung liegt Er eine zeitlang verborgen und es wird über Ihn nicht direkt gesprochen, wenn die einzelnen Voraussagen bewundert werden, die sich in der Geschichte eindrucksvoll erfüllt haben. Die Spannung beim Studium wächst mehr und mehr bis zum Ausklang. Plötzlich erscheint der Herr Jesus, der beim Studium lange verborgen lag, als der kommende König und stellt sich herrlich als Regent der Weltgeschichte dar. Auf diese Weise gipfelt jede Prophetie der Bibel in der Verherrlichung Jesu.
In der ersten Engelsbotschaft ist der Herr Jesus
der Erlöser und Regent der Weltgeschichte!
Der Herr Jesus in der zweiten Engelsbotschaft
Der zweite Engel schafft überhaupt erst den Zugang zu Christus und dem Vater, indem er auf die richtige Anbetung gemäß den ersten vier Geboten des Moralgesetzes hinweist und die falsche Anbetung entlarvt, die den Erlösungsweg versperrt. Wie schon beschrieben, ist Babylon ein Symbol der Vermischung der göttlichen Weisungen mit heidnischem Brauchtum. Das Aufdecken dieser Vermischung führte die Gläubigen während der Jahr-hunderte stückweise zur Absonderung von diesen Bräuchen und zuletzt zurück zum reinen biblischen Gottesdienst.
Der Begriff „Heidentum“ ist eine Bezeichnung für die Religion Satans, die er lange vor der Erschaffung unserer Erde begonnen hatte im Himmel einzuführen. Als er damals anfing, Gottes Regierung und Seine Gebote zu kritisieren und gegen sie zu rebellieren, stellte sich Jesus als Verteidiger und mutiger Kämpfer zwischen ihn und Gott.
„Da entstand ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel stritten gegen den Drachen. Der Drache setzte sich zur Wehr mit seinen Engeln; doch sie wurden überwunden, und ihres Bleibens war nicht länger mehr im Himmel.“ Offb 12,7.8 (Albrecht)
Aus dieser Darstellung geht klar hervor, dass der Herr Jesus damals den Satan mutig angegriffen hat. Er selbst ist der größte Kämpfer für die Wiederherstellung des Friedens im Reich Gottes.
Um die in Frage gestellten Gebote und die angegriffene Regierung Gottes wieder aufzurichten, war der Herr Jesus sogar bereit auf Golgatha zu sterben. Der Hintergrund dieses Geschehens ist der Fall des Menschen, der zur totalen Selbstvernichtung führt, und die Größe der aus Sünden rettenden Liebe Jesu zu seinen Geschöpfen. Dies wird in der zweiten Botschaft dramatisch dargestellt.
In der zweiten Engelsbotschaft ist der Herr Jesus
der Erlöser und Verteidiger der Regierung Gottes!
Der Herr Jesus in der dritten Botschaft
Der dritte Engel warnt vor den Folgen der falschen Anbetung und rückt den Glauben Jesu als Vorbild und hohes Ziel in den Mittelpunkt für jeden Gläubigen. Wenn die Botschaft des dritten Engels richtig verkündet und letztlich verstanden wird, dann wird der Name, d.h. der Charakter Jesu in progressiver Weise zuletzt in voller Schönheit durch die von Ihm verherrlichten Gläubigen dargestellt. „Hier … sind die, die den Glauben Jesu bewahren.“ Offb 14,12
Solange der Mensch kein Gesetz kennt, begeht er unbewusst Sünden und hat kein Bedürfnis nach einem Heiland, der ihn vom Tod erlösen könnte. Je mehr er jedoch die Gebote Gottes verstehen lernt, desto mehr erkennt er, wie sehr er dem ewigen Tod verfallen ist; „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod“.Rö.6,23. Lernt ein solcher Mensch Jesus kennen, der an seiner Stelle starb und zeigte wie man die Sünde besiegt, empfindet er große Freude und Begeisterung für diesen Erlöser. Wenn er Jesus täglich folgt und durch Studium die Erkenntnis über die Gebote Gottes vertieft, führt ihn dieser Weg zur Heiligung.
In der dritten Engelsbotschaft ist Herr Jesus
der Erlöser, der Heiland und das Vorbild!
Zusammenfassend: Der Anfang, der Mittelpunkt und das Ziel dieser herrlichen Drei-Engels-Botschaft ist Jesus Christus, der den verlorenen reumütigen Menschen mit seinem eigenen Blut von Sünden reinigt und in das einst verloren gegangene Paradies zurück-führt.
Der Verlauf der Reformation
Der erste zwölfköpfige christliche Kreis treuer gläubiger Menschen, der aus der bestehen-den jüdischen Gemeinde herauskam und von Herrn Jesus selbst gegründet worden war, hielt das geistliche Niveau eine Zeit lang hoch. Diese erste kleine Gruppe vergrößerte sich rasch mit der Zeit immer mehr, bis sie zu einer allgemeinen, d.h. übersetzt katholischen Volkskirche gewachsen war.
Die aufkommenden Schwierigkeiten, sowie auch die Versuchungen reich zu werden und Macht ausüben zu können, führte diese Kirche langsam in einen immer umfassenderen Abfall von Gott bis hinein ins bekannte »dunkle Mittelalter«. Sie importierte heidnisches Denken und damit verbundene Bräuche in die ursprünglich reine Gemeinde Gottes. Aber nicht alle Gläubigen fielen so tief, es gab immer wieder einige, deren Leben durch Treue gekennzeichnet war. Solche Menschen werden in der Bibel „die Übrigen“ genannt.
Als der Abfall in den Kirchen unerträglich geworden war und das Licht des Evangeliums vollständig zu erlöschen drohte, schickte Gott den mächtigen Engel, der die Verantwortung für die Verbreitung des ewigen Evangeliums auf Erden trägt, der bereits als der erste Engel aus Offenbarung 14 beschrieben wurde. Dieser gab geeigneten Menschen durch Inspiration eine Botschaft, die wegen der gegenwärtigen Situation des Abfalls notwendig geworden war. Mit der Verkündigung dieser Botschaft brachten diese von Gott beauftragten Reformatoren den geistlichen Zustand vieler gläubiger Menschen einer Geschichtsepoche wieder auf ein höheres Niveau. Eine Absonderung von der alten und die Gründung einer neuen Kirche war das Ergebnis ihrer Arbeit.
Dieser neue Zustand der Erweckung und Begeisterung hielt sich immer nur eine Zeit lang, um dann wieder einem neuen Abfall zu weichen. Dieser Aufstieg und Abstieg des geistlichen Zustands der Gläubigen wiederholte sich in der Weise immer wieder bis in die dreißiger Jahre des neunzehnten Jahrhunderts hinein. Bis dahin hatten indessen die Reformatoren, die nacheinander auf der Bühne des kirchlichen Geschehens erschienen, das Befolgen des Willens Gottes unter den Christen zu einem immer höheren geistlichen Niveau geführt.
Auch in der Zeit des Endes kam derselbe Engel, im Geleit von zwei weiteren Engeln und brachte den ausgewählten menschlichen Werkzeugen die letzte Warnbotschaft, die so genannte „Dreiengelsbotschaft“, die zur völligen Wiederherstellung der Verkündigung des ursprünglich reinen Evangeliums zurückführen sollte. Diese Wiederherstellung kam jedoch nicht auf einmal.
Zunächst war nur das Problem „Sonntag – Sabbat“ aktuell. Die anderen heidnischen Bräuche, die sich in das Christentum eingeschlichen hatten, waren noch nicht wirklich als solche erkannt worden. Auch das richtige Verständnis über den biblischen Zusammenhang zwischen dem Glauben und den Werken war nicht vollständig und richtig geklärt worden.
Ab dieser Zeit des Endes forderte Gott von seinen Kindern wie am Anfang, in wahrem Glauben und wahren Werken gleichzeitig zu leben. Die Zeit der Unkenntnis, die Gott vor dieser Zeit tolerierte, wurde aufgehoben. Das Christentum, die Laodizea braucht heute eine gründliche Erweckung und Reformation, um als Volk Gottes zu gelten. Wer jedoch meint, dass die ganze Kirche sich bekehrt, der irrt sich gewaltig; denn das war nie der Fall.
Wie die Geschichte lehrt, waren es immer solche Menschen, die nach dem Willen Gottes ihr Leben änderten, sich sammelten und eine neue Gemeinde gründeten. Dasselbe erwartet man auch in der Endzeit. Dann müsste es eigentlich heißen, dass wie bis jetzt, aus diesen Gläubigen auch eine neue Gemeinde entsteht.
So weit wird es diesmal jedoch nicht kommen, weil Jesus als König und wiederkommender Herr, den Verlauf der Weltgeschichte zuvor abschließen wird. Diese neu entstandene letzte Gemeinde befindet sich dann, gemeinsam mit den vielen Gläubigen, die im Verlauf der ganzen Weltgeschichte treu zur Gottesregierung hielten, auf der neuen Erde, wo sie unter der direkten Leitung Jesu für immer bleibt.
Die Botschaft der drei Engel aus der Offenbarung Johannes ist ein Anker für Gottes Volk.
Viele sahen die vollkommene Kette der Wahrheit in den Engelsbotschaften, nahmen sie freudig in ihrer Reihenfolge an und folgten Jesu im Glauben in das himmlische Heiligtum. Diese Botschaft ist als ein Anker für Gottes Volk der Endzeit dargestellt. Diejenigen, welche sie verstehen und annehmen, werden nicht von den vielen Verführungen Satans hinweggerissen werden. Satan frohlockt über all die, denn er weiß, dass solche, die den Anker loslassen, durch verschiedene Irrtümer beeinflusst werden und er sie mit allerlei Wind der Lehre umtreiben kann.
In diesem Grund der Dreiengels-Botschaft ist die Advent-Botschaft verwurzelt. Sie stellt das Programm dar, das alle Gläubigen zum Leben mit Jesus, dem einzigen Heiland und Erlöser, führt. Wenn dieses Programm des ewigen Evangeliums und der gegenwärtigen Wahrheit der drei Engel verlassen und eine andere Richtung eingeschlagen wird, wenn man sich den für unsere Zeit unzureichenden Botschaften anpasst, verliert man den Anspruch: Gemeinde Gottes zu sein.
Ab dieser Zeit forderte Gott von seinen Kindern wie am Anfang, in wahrem Glauben und wahren Werken gleichermaßen zu leben. Die Zeit der Unkenntnis, die Gott vor der Klarmachung der Botschaft dieser drei Engel toleriert hat, wurde aufgehoben.