O, Gott, warum offenbarst Du dich nicht!

Dies ist ein typischer verzweifelter Ausruf eines Menschen, der plötzlich in eine große Notlage geriet. In eine Lage, aus der kein oder kaum ein Ausweg erkennbar ist, nachdem ein ungeheuerliches Unheil mit voller Wucht zugeschlagen hat.

Ein solcher Aufruf ist besonders bei den Menschen zu hören, die gar nicht an Gott glauben oder sich nicht im Geringsten um Ihn kümmern. Erst wenn das Schicksal zuschlägt, wie sie es nennen, suchen sie nach Gott, aber mit dem Vorwurf: „Gott, wenn es Dich gäbe, hättest du es nicht zugelassen!“

In den letzten Tagen schaut die ganze Welt mit großem Bangen nach Japan. Eine Katastrophe dieser Art kannte die Menschheit noch nicht. Von allen Seiten hört man den Vorwurf Gott gegenüber: „Warum! Warum machst Du dich, Gott, hier nicht erkennbar?“

Man könnte die Frage stellen: „Wie sollte sich Gott erkennbar machen? Was erwarten die Fragesteller?“ Bedenken wir: Auf der einen Seite steht hier der mächtige liebevolle Gott. Auf der anderen Seite steht der Mensch, der wegen seines destruktiven Verhaltens zu immer größerem Leid, Schmerz und zum Tode verurteilt ist. Und dem allen schaut Gott zu ohne einzugreifen. Warum?

In dem Brief des Apostel Petrus ist folgende Notiz zu lesen: „Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde.“ (2 Pe 3,9)

Die Bibel spricht von zweierlei Verlorengehen – von einem Tod, der als ein Schlaf bezeichnet wird, von dem man eines Tages erwacht, und von einem ewigen Tod, von dem es kein Erwachen gibt. Sie spricht auch von der Ursache für den Tod. „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“ (Rö 6,23) Und weiter: „Wer sündigt, lehnt sich gegen Gott und seine Gebote auf, denn sündigen heißt: Gottes Gebote missachten.“ (1Jo 3,4)

Die ursprünglichen, nicht von den Menschen abgeänderten Gebote Gottes, sind nicht, wie  viele behaupten, eine willkürliche Begrenzung der Freiheit, sondern zum Wohl der Menschen gegeben worden. Das Befolgen dieser Gesetze führt zum Frieden und zu sozialer Gerechtigkeit.

Für die Entscheidung, die Gebote Gottes zu halten, hat Gott dem Menschen einen freien Willen gegeben, denn Er will keinen Zwang ausüben, sondern eine ehrliche Liebe haben. Er sagte: „Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten.“ (Joh 14,15)

Der Mensch hatte sich immer wieder gegen diese Strategie Gottes gesträubt und oft aufgelehnt. Von dieser „du musst!“ und „du darfst nicht!“ Begrenzung wollte er frei werden. Doch der unerfahrene Mensch wusste nicht wonach er sich eigentlich sehnte. Er dachte immer wieder, dass alles ohne diese Gesetze besser werden könnte. Wie ein unerfahrenes Kind weiß der Mensch oft nicht, dass solche angebliche Freiheit nichts anderes als eine Versklavung durch Leid, Schmerz und Tod ist.

Weil Gott Liebe ist, will er die Menschen vor dem ewigen Tod retten und in eine neue Welt führen, wo kein Leid mehr sein wird, auch kein Geschrei, keine Ungerechtigkeit, gegenseitige Missachtung und Untreue, keine Diebe, Verleumder und Neider usw. In dieser Welt wird Ehrfurcht und Respekt Gott gegenüber am höchsten geschätzt werden.

Auf unserer Erde spielt sich ein kosmisches Drama ab. Satan, der ehemalige prächtige Engel Luzifer, hat hier seine Regierung eingerichtet und will dem ganzen Universum damit eine bessere und höhere Zivilisation zeigen. Doch ganz im Gegenteil demonstriert er eine Zivilisation, die zu großem Leid, Schmerz und letztlich zum Tod führt, wie man es täglich zu spüren bekommt. Gott hätte die Macht dieses Schauspiel sofort zu unterbinden. Weil aber Gott Sein Reich auf freie Entscheidung und gegenseitige Liebe gründen will, lässt Er das große Unheil ausreifen, damit in Zukunft keiner jemals wieder auf die Idee kommt, eine sogenannte bessere Welt schaffen zu wollen.

Um dieses Ziel zu erreichen, war es Gottes ständiges Bemühen, die Menschen so zu erziehen, damit sie fähig würden in seiner friedlichen Welt zu leben. Oft beeindruckt erst ein härteres Unheil die Menschen derart, dass sie umdenken möchten. Manche bereuten unter solchen Umständen dann ihr bisheriges Verhalten und entschlossen sich, ihr Leben nach dem Willen Gottes zu ändern.

Nicht alle Katastrophen und alles Unheil sind immer echte Folgen der Naturkräfte. Wiederholt berichten die Medien, dass der Mensch schuldig sei an der globalen Erderwärmung. Diese Erwärmung sollte den Klimawandel verursacht haben mit schlimmen Folgen wie gigantischen Überschwemmungen, Trockenheit, Tornados und Tsunamis.

Auch ist in den Medien zu hören, dass man fähig sei durch ausgeklügelte Technik, eine s. g. „Wetterwaffe“ zu erstellen, mit der man sogar ein Erdbeben auslösen könnte.

Dieselben Kritiker Gottes sagen hierzu: „Eben das alles soll Gott verhindern! Er soll sich erkennbar machen als liebender Gott!“ Aber wie? Wann sollte Gott eingreifen – wenn der Tsunami schon rollt? Wie würden die Leute erkennen können, dass Gott aus Liebe eingegriffen hat. Würden sie nicht dieses Aufhalten der Katastrophe wie bisher eher dem Zufall oder ihren Götzen zuschreiben?

Wäre es nicht besser, wenn sich Gott schon vor dem Rollen des Tsunami erkennbar machen würde. Wer aber würde es wahrnehmen, wenn in einem solchen Fall gar nichts Spürbares passiert? Ich glaube, dass Gott jeden Tag mich und dich vor einem Unheil bewahrt. Doch erkennt es jeder und nimmt es wahr? Leben die meisten Menschen nicht eher ihr Leben in der Überzeugung von Zufällen begleitet zu werden oder beschützt durch eigene Geschicklichkeit und Klugheit?

 Gott möchte nicht, dass der Mensch an Ihn glaubt und Ihm vertraut auf Grund selbst erdachter Wunder, die er von Ihm erwartet, um an Ihn glauben zu können. Doch solche Wunder fordernden Menschen gab es schon immer. „Jesus sprach nun zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so werdet ihr nicht glauben.“ ((Joh 4,48).

 Doch damals sowie heute sind Wunder zu entdecken, die Gott erkennbar machen. Es ist die Sprache der biblischen Prophetie, die auch über unsere Zeit aufklärt. Wir lesen:

„In vielen Teilen der Welt wird es Erdbeben, Hungersnöte und Seuchen geben. Unerklärliche Erscheinungen am Himmel werden alle Menschen in Angst und Schrecken versetzen. … Zu dieser Zeit werden Zeichen an Sonne, Mond und Sternen Unheil verkünden. Die Menschen fürchten sich und wissen nicht mehr weiter, weil Sturmfluten und Katastrophen über sie hereinbrechen.“ (Lu 21,11.25)

Diese Weissagung hat sich in diesen Tagen auch in Japan erfüllt. Die letzten Katastrophen, die das starke Erdbeben und die nachfolgende Sturmflut – den Tsunami – dort auslösten, versetzten nicht nur die Bürger, sondern auch die Behörden und Fachleute in eine Situation, in der alle nicht wussten und immer noch nicht wissen, was sie tun sollen.

Weiter heißt es in der Bibel: „Die Menschen werden vergehen vor Angst und vor banger Erwartung dessen, was noch alles über die Erde kommen wird; denn sogar die Kräfte des Himmels – (z.B. der Klimawandel) – werden aus dem Gleichgewicht geraten.“ (Lu 21,26) Die ganze Welt ängstigt sich vor dem ansteigenden Meeresspiegel und vor der nuklearen Verseuchung.

Obwohl es sich um eine riesige Tragödie handelt mit viel Schmerz und Leid, dürfen wir sie nicht Gott unterschieben. Wir dürfen aber bei all diesem großen Unheil neue Hoffnung schöpfen, denn Gott verspricht:

„Wenn sich dies alles ereignet, dann seid zuversichtlich – mit festem Blick und erhobenem Haupt! Denn eure Befreiung steht vor der Tür. Dann werden alle Völker sehen, wie der Menschensohn in den Wolken mit großer Macht und Herrlichkeit kommt.“ (Lu 21,27.28)

Wäre es nicht vernünftiger, gerade angesichts solcher Katastrophen wie zurzeit in Japan, seinem Leben eine sichere Hoffnung zu geben und sich über die Bedingungen zu informieren, die in eine bessere Zukunft führen? Diese setzen die Überprüfung des eigenen Charakters voraus, entsprechend den Normen des Moralgesetzes Gottes, um dann ein neues Herz, eine neue Denkrichtung von Jesus, dem Erretter, zu erbitten, der daraufhin meine Worte und Taten mit seiner Liebe lenkt?

Für einen Menschen, der sein ganzes Leben nicht an Gott geglaubt hat, ist das nicht leicht. Aber es lohnt sich diesbezüglich Gottes Wort zu erforschen, um dann in kleinen Dingen Erfahrung zu sammeln, die Gott den ehrlich Suchenden versprochen hat.

Man kann Gott auch finden in den Wundern der Natur und des eigenen Körpers: Bei der Beobachtung der großartigen faszinierenden Welt der Pflanzen und Tiere, bei der Beachtung der liebevoll durchdachten Einzelteile unseres Aussehens und der Funktionen der verschiedenen Organe unseres Körpers. Versucht der Mensch dann mit Gott in einfachen Gebeten zu sprechen und ihm zu lauschen, was Er zu sagen hat, wird er bald Seine Wunder erkennen.

Unzählige Menschen, auch viele Wissenschaftler, haben so gehandelt und Gott in eigenen, oft großartigen Erfahrungen gefunden. Sie entdeckten den besseren Sinn des Lebens und den Weg, der sie in eine neue Welt führt, in eine Welt frei von Katastrophen und jeglichem Leid. Sie erkannten eine Welt, in der die Liebe regiert in Jesus, dem zukünftigen Regent dieser neuen Welt. Jesus leidet sehr durch die Umstände auf unserem Planeten Erde, denn Er opferte für alle Menschen sein Leben, um sie aus dieser Trostlosigkeit zu retten.

Die Himmel taten alles, um den Zustand auf Erden zu ändern. Es heißt im Matthäusevangelium: „Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt!“ (Mat 23,37)

Gott, der eine wunderbare vollkommene Erde schuf, musste ansehen, wie der Mensch nach und nach viel Schönheit der Erde vernichtete. Er, der dem Menschen die Stimme gab, musste sich anhören: „Es gibt keinen Gott! Er, der aus tiefer Liebe für die Rettung der Menschen den eigenen Sohn opferte, musste sich anhören: „Gott ist lieblos!

Trotz all dem wartet unser liebender Gott mit viel Geduld noch immer auf jeden, der den Weg im Vertrauen zu Ihm finden möchte.  Für solche Menschen gelten Seine Worte:  „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ (Mat 11,28) „Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht hinausführt zum Sieg.“ (Mat 12,20)