Nicht mehr beim Kreuz!

Wo ist der Herr Jesus heute zu finden?

Wie allgemein bekannt, ist der Herr Jesus gekommen, um die Sünden der Menschen auf sich zu nehmen, für sie zu sterben und ein Leben in ewigem Frieden und Gerechtigkeit zu ermöglichen. Warum diese überragende Gabe Gottes nur auf diese Weise zu Stande kommen konnte, ist nur im Glauben zu verstehen und wahrzunehmen.

Seine Anwesenheit auf Erden hat auch viel Praktisches und Alltägliches mit sich gebracht. Der bekannte Bericht drückt es deutlich aus: „Blinde sehen, Gelähmte gehen, Aussätzige werden geheilt, Taube hören, Tote werden wieder lebendig, und den Armen wird die rettende Botschaft verkündet.“ (Matthäus.11,5) – Gefährliche Winde und Wasserwogen wurden stillgelegt. So war es damals.

Wo ist der Herr Jesus heute und jetzt zu finden? Laut der Evangelien müsste man es eigentlich wissen, denn es steht geschrieben: „Dann nagelten sie Ihn an das Kreuz.“ (Markus 15,24); und legten ihn in ein Grab (Mk15,46). Weiter heißt es: „Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist nicht mehr hier. Er ist auferstanden!“ (Markus 6,2) Noch dies: “Hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe.“ (Hebräer 1,3)

Man könnte fragen: Welche von diesen drei Orten ist der wichtigste, wo man dem Herrn Jesus begegnen könnte. Bedenken wir: Der Tod des Herrn Jesus würde ohne Auferstehung nichts nützen, denn dann blieben alle anderen auch tot. Wenn der Herr Jesus die Sünder beim himmlischen Gericht nicht vertreten würde, könnte sich keiner eines ewigen Lebens erfreuen.

Demnach waren alle Aufenthaltsorte des Herrn gleich wichtig. So könnte man denken, dass es gleich sei welches Sinnbild oder Zeichen man wählen würde, das an Ihn erinnert oder näher zu Ihm führt: Ein Kreuz für den Tod Jesu, einen hohlen Stein für sein Grab oder ein Paragraphenzeichen für die Anwesenheit Jesu beim himmlischen Gericht.

Alle diese Aufenthaltsorte sind eine geschichtliche Realität. Wenn es heißt: „Kommt her zu mir alle, die ihr niedergedrückt und belastet seid: Ich (Jesus) will euch Ruhe schaffen!“ (Matthäus 11,28) Man müsste dann klar wissen, wo hinzugehen wäre – wo Er heute tatsächlich zu finden ist.

Die verschiedenen Rufe, wie im folgenden christlichen Lied, wirken verwirrend: „Komm zum Kreuz mit deinen Lasten, müder Pilger! Bei dem Kreuz kannst du rasten, da ist Ruh. Bei dem Kreuz wird dir gegeben Himmelsruh.“ Nicht nur in solchen Liedern wird die Aufmerksam auf das Kreuz gerichtet.
Mit großen und kleinen Kreuzen schmücken Menschen ihre Kirchen, ihre Häuser, tragen es an ihren Hälsen usw. Alles in der Hoffnung, der Herr Jesus ist durch das Kreuz anwesend und beschützt vorm Bösen. Auch betend scharen sich Christen um ein Kreuz in der Hoffnung, dem Herrn Jesus dort zu begegnen und mit Ihm vertraulich sprechen zu dürfen.

Das Beten vor einem Kreuz ist ein Jahrhunderte alter Brauch. Hunderte von Jahren sind Menschen überzeugt, dass dieser Ort besonders günstig sei, um mit dem Herrn Jesus sprechen zu können, da Er dort der allgemeinen Ansicht nach anwesend sei.

Tragischerweise wissen nicht alle Christen oder wollen nicht wissen, dass der Herr Jesus seinen Aufenthaltsort längst verlegt hat. Im Buch Daniel, im Kapitel acht, gibt es eine besondere Prophetie. Sie ist eine wichtige Information über den heutigen Aufenthalt des Herrn.

Die dortige Botschaft befasst sich mit dem himmlischen Heiligtum und mit dem dort gegenwärtigen Dienst des Herrn Jesus. In diesem Kapitel wird bekannt gemacht, dass Er diesen Dienst nach Seiner Auferstehung und der Himmelsfahrt angetreten und begonnen hat.

Der Herr ist kein Leidender oder Gekreuzigter mehr. Er ist jetzt der Hohepriester, der Sein treues Volk vor dem Gericht Gottes vertritt. In diesem himmlischen Heiligtum muss Er von den Menschen eifrig besucht werden.

Diese wichtige, frohe Botschaft. haben Reformatoren der Endzeit durch das Studium der Gegenwärtigen Botschaft im Buch Daniel und der Offenbarung des Johannes entdeckt. Es entstand eine wichtige biblische Lehre über diesen Gegenstand – die „Heiligtumslehre“, die eine extra Studie erfordert.

Zu diesem Artikel gehört noch folgende Ergänzung:
Ein Tod am Kreuz ist der grausamste von allen. Mit höllischen Schmerzen stirbt ein Mensch erst nach mehreren Tagen. Auf so einem Kreuz sind der Herr Jesus und abertausende Märtyrer gestorben. Es ergibt sich die Frage: „Wer hat dieses bestialische Hinrichtungsinstrument den Menschen in die Hände gegeben?“ War es Gott – der liebevolle Vater – der für Seinen Sohn und auch Seine Kinder bestimmen wollte so grausam und qualvoll zu sterben? Oder war es Satan, den der Engel Michael mit seinem Gefolge aus dem Himmel hinausgeworfen hat und der sich rächen wollte, als der Herr Jesus Mensch auf Erden war?

Mehr noch. Ich vermute, dass Satan sich erhoffte, dass der Herr Jesus in Erwartung solch grausamen Todes, seine Opferung aufgeben würde. Dieser Gedanke kann mit folgenden Aussagen begründet werden: „Er selbst ging noch ein paar Schritte weiter, warf sich auf die Erde und bat Gott, ihm diese Leidensstunde zu ersparen, wenn es möglich wäre. „Abba, Vater“, sagte er, „dir ist alles möglich. Lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen! Aber nicht, wie ich will, sondern wie du willst.“ (Markus 24,35)

Dieses Vorgehen Satans ist sehr ernst zu bedenken.
Als Satan im Paradies-Garten erfahren hat, dass es ihm gelingen wird den Sohn Gottes in die Ferse zu stechen, begann er, so glaube ich, mit dem Töten zu experimentieren bis er den grausamsten Tod am Kreuz erfand. Mit dieser Erfindung brüstete er sich und begann diese zu glorifizieren. Dieses Zeichen haben schon seine Anhänger im Altertum als Zeichen ihrer religiösen Zugehörigkeit zum Sonnenkult gebraucht. Aus dieser Zeit ist das kultische Kreuz als Überbleibsel der alten Kultur und Tradition unter den Völkern bis heute zum praktischen Gebrauch geblieben.

Was bedeutet nun das Kreuz heute, dieses grausame Mordinstrument. Kann bei einem Kreuz der Herrn Jesus gesucht und angebetet werden? Ist es ethisch nachvollziehbar? Und doch! Es gibt ein Kreuz, das man tragen soll, ein ähnliches wie der Herr Jesus getragen hat. „Dann sagte er zu allen: Will jemand mein Nachfolger sein, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz Tag für Tag auf sich und folge so mir nach!“ (Lukas 9,23)

Hier sagte der Herr Jesus nicht, nimm mein Kreuz, sondern dein Kreuz auf dich. Es ist erkennbar, dass dies nicht bedeutet, sich ein Kreuz zu kaufen und dann zu tragen. Es ist offensichtlich, dass diese Aufforderung gemäß folgendem Vers zu verstehen ist: „Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig: so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ (Matthäus 11,29.30) So ist das biblische Kreuz ein Symbol und Zeichen für jegliches Leid, für Schmerz und Trübsal!

Auch dies ist wichtig zu wissen und zu beachten: „Du darfst dir kein Götzenbild anfertigen von etwas, das im Himmel, auf der Erde oder im Wasser unter der Erde ist. Du darfst sie weder verehren noch dich vor ihnen zu Boden werfen.“ (2.Mose 20,4.5) „Verflucht ist, wer ein geschnitztes oder gegossenes Bild macht, wie es der HERR verabscheut, und es heimlich aufstellt, …!“ (5.Mo 27,15)

Dieses zweite Gebot des Moralgesetzes Gottes besteht aus vier Paragraphen, die alle gleich zu beachten sind: Du darfst kein Götterbild machen, es aufzustellen, es verehren und es anbeten. Egal welches von diesen vier Paragraphen verletzt wird, man macht sich schuldig am ganzen zweiten Gebot.