nach Matthäus 25,1-13
„Denn alles, was in der Schrift steht, ist von Gottes Geist eingegeben, und dementsprechend groß ist auch der Nutzen der Schrift: Sie unterrichtet in der Wahrheit, deckt Schuld auf, bringt auf den richtigen Weg und erzieht zu einem Leben nach Gottes Willen.“ (2.Timotheus 3,16 NGÜ)
In diesem Sinne betrachtet dieser Artikel hier den Abschnitt, im Evangelium nach Matthäus 25,1-13, um es treffend zu verstehen und zu deuten. Dort befindet sich eine Geschichte, geschrieben in Form eines Gleichnisses, die, wie alle anderen Gleichnisse, mit einer realen Situation vergleichbar ist. Es wird darin eine bildliche Ausdrucksform benutzt, die „1.000 Worte“ ersetzten kann.
Obwohl solch ein Gleichnis real geschehen sein kann, ist es überwiegend symbolisch zu verstehen, wobei zu beachten ist, dass ein bestimmtes biblisches Symbol auch mehrere Bedeutungen haben kann. Z. B.: Ein Löwe kann Babylon, den Herrn Jesus aber auch den Satan symbolisieren; die sieben Häupter in der Offenbarung des Johannes, sieben Könige, auch sieben Berge; das Wasser, ersetzt das Wort Gottes, auch Völker und Nationen; usw.
Nachfolgend führen wir diesen oben angegebenen Bibelabschnitt in einer zwar kurzen, jedoch womöglich genauen Studie aus. Diese führt in die Zeit des Endes – kurz vor die Wiederkunft des Herrn Jesus.
Der ganze Abschnitt lautet: „Dann wird das Reich der Himmel zehn Jungfrauen gleichen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen aber waren klug und fünf töricht. Die törichten nahmen zwar ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit sich. Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen mitsamt ihren Lampen. Als nun der Bräutigam auf sich warten ließ, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht aus, ihm entgegen! Da erwachten alle jene Jungfrauen und machten ihre Lampen bereit. Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsere Lampen erlöschen! Aber die klugen antworteten und sprachen: Nein (Nichtmehr! gr.), es würde nicht reichen für uns und für euch. Geht doch vielmehr hin zu den Händlern und kauft für euch selbst!
Während sie aber hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit; und die Tür wurde verschlossen. Danach kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht! Darum wacht! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde, in welcher der Sohn des Menschen kommen wird“.
In diesem Gleichnis kommen Symbole für das Reich Gottes und für die Hochzeit; Symbole für die Jungfrauen und den Bräutigam; Symbole für die Lampen, das Öl und dessen Verkäufer; Symbole für das Licht, den Schlaf, für ein Geschrei um Mittelnacht und für die geschlossene Tür vor.
Weil hier über Jungfrauen und den kommenden Bräutigam, wie auch über die geschlossene Tür gesprochen wird, ist es anzunehmen, dass es sich in diesem Gleichnis um das Ende der Weltgeschichte handelt.
Deutung der einzelnen Symbole:
Das Reich der Himmel (Plural): Das Reich Gottes umfasst sowohl alle Bewohner des weiten Kosmos wie auch Bewohner unserer Erde. Doch nicht alle Bewohner unserer Erde gehören zu der Gemeinschaft dieses Reiche Gottes, denn es heißt: „Nichts Unreines wird hineinkommen und keiner, der Gräuel tut und Lüge, sondern allein, die geschrieben stehen in dem Lebensbuch des Lammes.“ (Offenbarung 21,27)
Der Bräutigam und die Jungfrauen: Im Neuen Testament symbolisiert der Bräutigam den Herrn Jesus; eine Frau, die Gemeinde Gottes. „Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet.“ (Offenbarung 19,7)
Die Lampen: Bei den Lampen geht es prinzipiell um das Licht: „Gebt uns von eurem Öl, denn unsere Lampen erlöschen!“, heißt es dort.
Das Licht: das Wort Gottes: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“ (Psalm 119,105) Das Licht: das Wissen – „Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen.“ (Johannes 1,5)
Das Öl: Nach der traditionellen Deutung soll das Öl den heiligen Geist darstellen. Ist das aber in diesem Kontext korrekt? Bedenken wir: „Die Törichten nahmen zwar ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit sich. Die Klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen mitsamt ihren Lampen.“ Kann man den Heiligen Geist in einem Gefäß mitnehmen? Weiter: Die Törichten aber sprachen zu den Klugen: „Gebt uns von eurem Öl. … Die Klugen antworten: Geht hin zu den Händlern und kauft für euch selbst.“
Kann man den Heiligen Geist teilen, weitergeben, kaufen oder verkaufen?
Die Mitternacht: Vergleichbar mit dem „dunklen Mittelalter“, in dem allgemeine Unwissenheit und Unkenntnis herrschte.
Deutung des Gleichnisses
Wie bekannt, leben unter dem Volk Gottes solche, die die Bibel als „lau“ bezeichnet (Offenbarung 3,15.16) und solche, die es ernst nehmen (Matthäus 25,14-28). Die zehn Jungfrauen aus dem obigen Gleichnis stellen diese dar, die das Reich Gottes ernst nahmen. Sie haben sich alle auf das Kommen des Bräutigams vorbereitet. In ihren Hochzeitkleidern und den Lampen in ihren Händen, warteten sie lange auf das Kommen des Bräutigams – so lange, bis sie alle müde wurden und bis in die tiefe Nacht einschliefen.
Es ist offensichtlich, dass es sich hier um geistliche Nacht und geistlichen Schlaf handelt. Weil der obige Text vom Reich Gottes spricht, ist „das Geistliche“ im Bereich des Glaubens gemäß der Erkenntnis nach der Bibel zu verstehen. In der Nacht wird das Tageslicht durch ein künstliches Licht ersetzt – das wahre biblische Licht wird durch falsche „Propheten“ mit ihrer neuen „Theologie“ vermischt oder ersetzt.
Zu diesem künstlichen Licht in der geistlichen Nacht gehört z.B. das Streben nach einem irdischen ökumenischen Millennium des tausendjährigen Friedens auf der ganzen Erde. Es wird sogar behauptet, dass für die Unterstützung dieses Millenniums Christus hier und dort erscheinen wird. Nicht wie ein Blitz vom Himmel soll er kommen (Matthäus 14,27), sondern im Verborgenen erscheinen. Er soll sichtbar in der Euphorie der „Halleluja-Versammlungen“ sein, begleitet von einer mysteriösen Musik.
Zu diesem falschen Licht gehört auch die weit verbreitete Behauptung, dass allein der Glaube an Jesus ausreicht, um bereits erlöst zu sein, ohne dass die Werke nach dem Moralgesetz nötig seien. Da sie sowieso nicht von Menschen gehalten werden können, hat Christus sie alle für den Menschen gehalten.
In dieser dunklen „Nacht“, diesem erbärmlichen geistlichen Zustand, erklingt im obigen Text plötzlich ein lauter Ruf. Wer gerufen hat, steht nicht geschrieben. Weil aber alle Jungfrauen eingeschlafen sind, müsste er von außerhalb der Gemeinde Gottes kommen. Es klingt zwar unglaubwürdig und doch real, denn es steht geschrieben: „Doch Jesus gab ihnen zur Antwort: »Ich sage euch: Wenn diese schweigen, werden die Steine schreien!“ (Lukas 19,40)
Alle Jungfrauen werden erwachen und ihre Lampen anmachen. Mit anderen Worten, sie werden die plötzliche Situation mit dem Licht der Erkenntnis vergleichen. Die Klugen, die fleißig die Bibel studiert und so genug Öl aufgetankt haben, werden in den besonderen Ereignissen und sich ankündigenden Gefahren die Erfüllung des prophetischen Wortes Gottes bestätigt bekommen. Dadurch wird ihr Glaube, den sie für die schwierigste Zeit des Endes sehr gebrauchen werden, noch mehr gefestigt.
Aus Mangel an biblischer Erkenntnis, werden die törichten Jungfrauen ihre Orientierung verlieren. Sie werden verunsichert sein, ob die Botschaft des lauten Rufs und dessen, was vor ihren Augen abläuft, der Bibel entspricht. Was könnte dann zum Problem werden?
Unerwartet kommt dann die Welt in eine Situation, die kaum jemand erwartet hätte. Es kommt zu einem verwirrenden globalen Frieden, über den in der Offenbarung 7, 1-3 berichtet wird. Für die Unkundigen wird er Anlass sein, sich einem wohltuenden geistlichen Schlaf hinzugeben. Sie beachteten nicht, was die Prophetie für Zeit dieses Friedens vorausgesagt hat – nämlich: „Wenn sie sagen: Jetzt herrscht Friede und Sicherheit! (gerade) dann überfällt sie das Verderben …“ (1.Thessalonicher 5,3)
Eine weitere Überraschung, die dann kommen wird, ist, dass die Botschaft des „Lauten Rufs“ aus dem geographischen Jerusalem kommt. „Doch es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses des HERRN fest gegründet an der Spitze der Berge stehen. … Und viele Heidenvölker werden hingehen und sagen: »Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berg des HERRN, zum Haus des Gottes Jakobs, damit er uns über seine Wege belehre und wir auf seinen Pfaden wandeln!« Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem.“ (Micha 4,1.2/Schlachter)
Auch diese Überraschung könnte dann für die törichten Jungfrauen folgen: Nicht nur der Glaube macht den Menschen geeignet für die neue Erde, sondern auch der Charakter, der durch das Halten der unveränderten Gebote Gottes geformt wird. „Ihr seht also, dass ein Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein.“ (Jakobus 2,24)
Noch Weiteres kann eine große Überraschung sein. Der Aufruf, dass das gefallene Babylon zu verlassen ist, bedeutet etwas anderes als man geglaubt hat. Es wird ihnen offenbart, dass Babylon ein Symbol eines Götzendienstes besonderer Art bedeutet, der zum Frevel übelster Art führt – Eines Frevels der Vermischung des Göttlichen mit dem Heidnischen. Zu den Überraschungen könnte auch die Erkenntnis über die unbiblische Lehre von der „Dreieinigkeit Gottes“ kommen
In dieser unüberschaubaren Lage wenden sich die törichten Jungfrauen an die klugen Mitwartenden um das Öl – das Licht der biblischen Botschaft – um das wahre Wissen über diese wirre, dunkle Zeit des Endes zu bekommen.
Die klugen Jungfrauen weigerten sich das Öl zu teilen – warum? Man könnte in dieser allgemein schwierigen Situation der Weltereignisse, in der die klugen Jungfrauen auch um das Geistliche kämpfen, Folgendes erahnen: Stellen wir uns vor: Da stehen sich zwei Gruppen von gegenteiliger Überzeugung gegenüber. Wie bekannt, kam es bei Diskussionen zwischen solchen Leuten oft zu unangenehmen Streitigkeiten, in der jede Seite mit seiner Beurteilung überzeugen wollte.
Auch ist bekannt, dass bei solchem Wortwechsel Ausbrüche kommen, bei denen nicht selten gesündigt wird. Das können sich die Klugen nicht mehr leisten, denn die Gnadenzeit kann zu dieser Zeit bereits abgeschlossen werden.
Es ist bekannt, dass solche Diskussionen auch die verunsichert haben, die richtig glaubten. Die Bibel bestätigt diesen Gedanken: „Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, sodass sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten.“ (Matthäus 24,24)
Das Einzige, was die klugen Jungfrauen aus ihrer Erfahrung heraus nun noch tun können, ist der Rat für die Törichten nun auch wieder zu ihren Verkäufern – den Theologen, die sie so sehr schätzten – zu eilen, um bei ihnen das Öl zu kaufen, d.h. das Licht der Erkenntnis für die gegenwärtige Lage zu erfahren. Die Törichten folgten diesem Rat und eilten dort hin.
Durch den Zwang der Realität muss dann vielleicht mancher Theologe die ungeschminkte Wahrheit bekennen. Jedoch zu spät. Die neue Theologie mit ihren falschen unbiblischen Theorien und Praktiken halten sie fest im Griff. Die volle Wahrheit und das entsprechende Verhalten ist nicht Bestandteil ihres Charakters und betreffs der Prophetie blieben sie in der Finsternis.
Die plötzlichen Ereignisse, die dem Kommen des Bräutigams vorausgehen, überraschen sie völlig unvorbereitet. „Ihr selbst wisst ganz genau, dass ´jener große Tag`, der Tag des Herrn, so ´unerwartet` kommen wird wie ein Dieb in der Nacht.“ (1.Thessalonicher 5,2/NGÜ)
Dann ist die Tür in das Reich Gottes – die Gnade Gottes – für immer verschlossen! Darum: „Gebt also sorgfältig darauf Acht, wie ihr lebt! Verhaltet euch nicht wie unverständige Leute, sondern verhaltet euch klug. Macht den bestmöglichen Gebrauch von eurer Zeit, gerade weil wir in einer schlimmen Zeit leben. (Epheser 5,15.16)