Ende der Gnadenzeit

Die Apokalyptischen Plagen

Offenbarung, Kap.15 und 16

„Und ich sah ein andres Zeichen im Himmel, das war groß und wunderbar: sieben Engel, die hatten die letzten sieben Plagen; denn mit ihnen ist vollendet der Zorn Gottes.“ (Offb.15,1)

Dieser Bericht spricht über zwei Dinge: über die letzten Plagen und über den zu Ende gehenden Zorn Gottes. Es könnte eine berechtige Frage gestellt werden: „Wozu sollte ein Mensch diese Botschaft wissen müssen?“

Verschiedene große Ereignisse, besonders die lebenswichtigen, sind in der Bibel vorausgesagt; auch durch Posaunenschall bekräftigt. Sehr dringlich werden solche gebraucht, in denen etwas zu Ende geht. Welche gefährliche Botschaft gibt es in der Bibel, dass man mit allem Ernst laut vorher warnen soll?

Der obere Text spricht über die Vollendung des Zornes Gottes. Die Botschaft des Evangeliums, die Frohe Botschaft, ist ein Paket, dessen Inhalt aus mehreren Bestandteilen besteht. Das Grundelement bildet die unermessliche Liebe Gottes. In dieser Liebe hat Gott alles dafür gemacht, um ein harmonisches, friedliches, ohne Gewalt und Tränen verlaufendes Leben zu ermöglichen. Dafür hat Gott das Moralgesetz eingesetzt und dessen Befolgen angeordnet. Die Folgen eines nicht Einhaltens dessen gehören automatisch dazu. Bei Verletzung dieser Ordnungen gehört ein Gericht dazu, das mit einem Zorn begleitet werden kann!

Der liebende Gott hat sogar Seinen eigenen Sohn zum Opfer preisgegeben, um für die reuigen und wieder gehorsamen Menschen eine Möglichkeit zu geben, um weiter zu leben. 
Jedoch gegen diejenigen, die durch die Missachtung dieses Moralgesetzes so enorm unermessliches Leiden verursacht haben, ist der Zorn Gottes völlig legitim und gerecht angemessen.

Gott, in Seiner großen Liebe, veranlasste vor jeder Vollstreckung Seines Gerichts eine Verkündigung der rettenden Botschaft. Es ist offensichtlich, dass irgendwann auch eine allerletzte Warnung kommt. Über diese spricht der Eingangsvers. In der Adventtheologie ist diese Verkündigung als der s.g. „Laute Ruf“ bezeichnet. Dieser Laute Ruf ist eine schreiende Wiederholung der bekannten „Dreifachen Engelsbotschaft“, ergänzt mit dem zeitlich bedingten, zunehmenden Lichte der gegenwärtigen Wahrheit Gottes.

Das Buch der Offenbarung spricht auch von einer gegenwärtigen Wahrheit, die entweder schon läuft, oder in nicht allzu weiter Zukunft verlaufen wird. Sie spricht von Plagen des Zornes Gottes. Diesen Plagen ist das ganze 16. Kapitel gewidmet, wo sie im Detail auch mit der Begründung ausgeführt sind. In dieser Ausarbeitung ist die Aufmerksamkeit hauptsächlich der sechsten und siebten Plage gewidmet.

Es ist zu beachten, dass die ersten sechs Plagen noch mit der Gnade Gottes vermischt sind, und dass die Gnade erst mit der siebten Plage für immer endet. Diese Tatsache verdeutlichen die Verse 9 und 11 mit dem Ausdruck: „Und die Menschen taten nicht Buße!“ Wenn die Möglichkeit Buße zu tun nicht bestünde, wäre dieser Vorwurf unbegründet. Also muss demnach zu dieser Zeit die Gnadenzeit noch bestehen.

Es ist zu beachten, dass die ersten fünf Plagen von der Auswirkung her nicht lange andauern können und auch nicht alle gleichzeitig auf einem und demselben Gebiet ausgegossen sein können. Die Auswirkung jeder einzelnen Plage ist so zerstörerisch, dass es kein Mensch überleben würde. Der Herr Jesus würde dann zu einer toten Welt kommen. Dem entsprechend liegt die Vermutung nahe, dass die Plagen nur um die sieben Tage lang andauern werden.

Folglich ist die sechste Plage nicht leicht zu verstehen und somit die Deutung nicht ganz einfach. Sie ist in vier Verse aufgeteilt, in denen etwas wörtlich und etwas symbolisch zu verstehen ist.

Der Vers 12 lautet:
„Und der sechste (Engel) goss seine Schale aus auf den großen Strom Euphrat; und sein Wasser vertrocknete, damit der Weg der Könige von Sonnenaufgang her bereitet wurde“.

Bei der heutigen Technik ist die Überquerung eines Stromes kein großes Hindernis; auch ein Strom kann kaum vertrocknen. Also ist hier beides symbolisch zu verstehen. 
In der biblischen Symbolik ist mit Wasser ein Volk bzw. eine Nation zu verstehen. Also hier handelt es sich um ein Volk, das um den Strom Euphrat siedelt.

Die Verse 13 und 14 lauten:
„Und ich sah aus dem Mund des Drachen und aus dem Mund des Tieres und aus dem Mund des falschen Propheten drei unreine Geister ⟨kommen⟩, wie Frösche; denn es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun, die ausziehen zu den Königen des ganzen Erdkreises, sie zu versammeln zu dem Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen.“ (Offb 16,13.14)

Der Kern dieser Aussage befindet sich in der Tätigkeit von drei Fröschen. Ein Frosch ist in der jüngsten Geschichte als ein Symbol für Propaganda bekannt. Auf den Plakaten waren Frösche mit Köpfen von berühmten Politikern zu sehen, die vor einem Mikrofon kämpferisch und provokativ sprachen. 
Der Vers 16 lautet: „Und er versammelte sie an den Ort, der auf Hebräisch Harmagedon heißt.“ Man kann kaum den Ort „Harmagedon“ symbolisch deuten, denn dies würde nur zu vielen Spekulationen führen. So bleibt dies geographisch zu untersuchen. Weil hier die Bemerkung „auf Hebräisch“ steht, gibt es tatsächlich einen Ort in Israel, der Harmagedon heißt. Es handelt sich um eine sehr große Ebene beim Berg Megiddo im Norden Israels.

Da es sich bei Harmagedon um einen Weltkrieg handelt, ist es unmöglich, dass so eine große Armee an diesem Ort Platz finden würde. Mit der heutigen Kriegsführung, in der es ein Kriegszentrum gibt, der Rest weit und breit zerstreut ist, ist es völlig realistisch.

Diese drei Verse (13-14-16) spielen eine sehr wichtige Rolle – eine Aufgabe, in der sich die unbegreifliche Liebe Gottes spiegelt. Durch die Erfüllung dieser Weissagung ist eine Orientierung für die Zeit des baldigen Kommens des Herrn Jesus auf unsere Erde möglich.

Der folgende 15. Vers bestätigt es: „Siehe, ich komme wie ein Dieb. Glückselig, der wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt umhergeht und man nicht seine Schande sieht!“
Dieser Vers enthüllt den Zweck dieser ganzen Weissagung. Sie soll in letzter Minute noch die Menschen zur Sinnesänderung aufrütteln, denn mit der siebten Plage endet endgültig die Gnade Gottes!

Der Vers 17 lautet: „Und der siebente (Engel) goss seine Schale aus in die Luft; und es kam eine laute Stimme aus dem Tempel vom Thron her, die sprach: Es ist geschehen / vollbracht!

Die Verse 18-21 lauten: „Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner; und ein großes Erdbeben geschah, desgleichen nicht geschehen ist, seitdem ein Mensch auf der Erde war, ein so gewaltiges, so großes Erdbeben. Und die große Stadt wurde in drei Teile ⟨gespalten⟩, und die Städte der Nationen fielen, und der großen ⟨Stadt⟩ Babylon (Rom) wurde vor Gott gedacht, ihr den Kelch des Weines des Grimmes seines Zornes zu geben. Und jede Insel verschwand, und Berge wurden nicht gefunden. Und ein großer Hagel, wie zentnerschwer, fällt aus dem Himmel auf die Menschen nieder; und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, denn seine Plage ist sehr groß.“ (Offenbarung 16,18-21)

Mit diesen letzten sieben Plagen endet der Zorn Gottes und die Gnade für den Sünder!

„Vergesst es nicht: Ich komme so unerwartet wie ein Dieb“, sagt der Herr. „Glücklich, wer wach bleibt und seine Kleider anbehält! Dann wird er, wenn ich komme, nicht nackt dastehen und sich nicht schämen müssen“. (Offenbarung 16,15/NGÜ)

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  • bltze_stadt: KI