Geschenk oder Lohn?

Dieser Artikel ist einem zentralen Leitgedanken des Glaubens gewidmet. In der Bibel finden sich öfter Stellen, die sich scheinbar widersprechen. Da sich die Bibel nicht widersprechen darf, ist offensichtlich, dass solche Dilemmas verständlich dargestellt sein müssen. Dieser Artikel soll helfen, zwei solcher Stellen, die sich scheinbar widersprechen, zu verstehen.

„Und siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden so zu vergelten, wie sein Werk sein wird.“ (Offenbarung 22,12 /Schl.)  — „Ja, ich komme bald, sagt Jesus, und bringe jedem den Lohn mit, den er für sein Tun verdient hat.“ (NGÜ)  
Diesem Text widerspricht die folgende Aussage:
„Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch — Gottes Gabe (Geschenk) ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“ (Epheser 2,8.9)

Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.“ (Epheser 2,10) 
„Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“ (Römer 6,23)

Also was jetzt: Lohn oder Geschenk? 
Ein einfaches Beispiel kann es lösen: 
Ein Vater will seine zwei Kinder mit Geschenken belohnen – einen Fleißigen – einen Faulenzer. Keiner der beiden hat nicht einmal mit einem Cent in die Geldbörse des Vaters beigetragen. Angenommen der Vater würde beiden ein gleichwertiges Geschenk geben. Was könnte das Ergebnis sein? Der enttäuschte Eifrige wird vielleicht nicht mehr eifrig sein, der Faule weiter faul. Würde ein weiser Vater so etwas tun?

Ähnlich ist es mit den Abweichungen der obigen Verse. Für die künftige Wohnung auf der Neuen Erde ist kein, auch nicht der kleinste Beitrag seitens eines Menschen möglich. Diese Neue Erde, samt des ewigen Lebens, ist ein pures Geschenk Gottes, das ER aus „eigener Tasche“, durch die Opferung Seines Sohnes bezahlt hat. Dieses Geschenk jedem Beliebigen zu geben bzw. zu schenken, wäre ein purer Denkfehler. 
Es ist bekannt, dass Geschenke nicht wertgeschätzt, geschweige denn gepflegt werden. Aus der „Neuen Erde“ würde, früher oder später, wieder die „alte Erde“ werden. Ausgebeutet, vernichtet durch ungesunden, schädlichen Umgang und unsauberes Handeln, den degenerativen Entwicklungen ausgesetzt usw.

Das Schlimmste, was dann entlarvt werden würde, ist der Mensch selbst. Es ist offensichtlich, dass anfangs alle Menschen dort lieb, freundlich, gesellschaftlich usw. sein würden. Doch weil es nicht Bestandteil ihres Charakters ist, würden sie früher oder später ihr wirkliches wahres Gesicht – ihren Charakter durchsickern lassen. Sie haben nicht gelernt, auch in schwierigen Zuständen und Zeiten nach den Anweisungen der einzelnen Gebote des Sittendekalogs Gottes zu leben.

Die Geschichte der alten Erde würde sich wiederholen, sogar schlimm übertroffen werden, denn das Böse hat sich inzwischen um neun Milliarden vergrößert.

Die Behauptung, dass man die Gebote Gottes nicht erfüllen kann, ist ein böser und frecher Spott an den Gott der Liebe selbst. Bedenken wir: Gott, das weiseste Wesen im ganzen Kosmos, gibt seinen intelligenten Geschöpfen Gesetze, von denen ER im voraus genau weiß, dass sie nicht erfüllbar sind. Ist das möglich? Wessen Logik lässt es zu? Und nicht nur dies: Wenn dann diese Gebote nicht eingehalten werden, folgt die höchste Strafe: Der Sünder muss sterben. Kann so ein niederträchtiges Handeln einem liebevollen Gott untergeschoben werden? Wo ist die Vernunft der Theologen geblieben, die solches behaupten?

Diese Lehre kommt von Satan selbst und trägt schlimme Folge mit sich. Wie bekannt ist, entstand ein Kampf im Himmel. „Dann brach ein Krieg im Himmel aus: Der Engelfürst Michael kämpfte mit seinen Engeln gegen den Drachen. Der Drache und seine Engel wehrten sich.“ (Offenbarung 12,7)
Das Ergebnis dieses Kampfes war die Ausweisung Satans aus dem Himmel. Der wiederum nahm sich als Rache vor, das Reich des Herrn Jesus zu vernichten, indem er frecherweise seinem Reich die Bewohner wegnimmt – entreißt.

Im Verlauf der langen Weltgeschichte laufen verschiedene Methoden Satans, die Menschen aus des Herrn Jesu Reich zu vertreiben. Anfangs ist es ihm gelungen durch Lügen, dann durch weltliches Leben, später durch falsche Lehren. Weiter durch Terror und Martyrium. Mit falscher Theologie ist sein Vorgehen am wirksamsten.

Noch einmal: Er kam mit einer neuen Lüge auf die Menschen zu. Eine Behauptung, die nur durch ungenaues Studium der Bibel bejaht werden kann. Es werden etliche Stellen der Bibel herausgerissen und behauptet, die Erlösung sei gänzlich umsonst. Um erlöst zu sein, kann der Mensch nicht einmal ein Körnchen beizubringen. Es ist ein völliges Geschenk Gottes. Nicht durch Werke, sondern allein durch Gnade kommt die Erlösung – wird dreist behauptet.

Es folgt eine logische Überlegung: Wenn die Erlösung völlig umsonst sein sollte, dann brauche ich in meinem Leben nichts ändern, nicht einmal in die Kirche zu gehen. Und so sind die Kirchen immer leerer, und wenn schon, dann nur mit ein paar alten Leuten besetzt. Satan triumphiert!
An dieser Stelle wird vorgeschlagen, den Vortrag „Krieg der Giganten“ auf dieser Website zu lesen.

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