Familienleben auf der neuen Erde?

Viele gläubige Menschen behaupten, dass auf der neuen Erde kein Familienleben mehr sein wird. Das widerspricht folgender Aussage, die im Buch „Der große Kampf“ auf der Seite 673 steht:
„Die Erde, ursprünglich dem Menschen als sein Reich anvertraut, von ihm in die Hände Satans verraten und von dem mächtigen Feind so lange im Besitz gehalten, ist durch den großen Erlösungsplan wiedergewonnen worden. Alles, was durch die Sünde verloren war, ist wiederhergestellt worden. Gottes ursprüngliche Absicht bei Erschaffung der Erde ist erfüllt, da sie zum ewigen Wohnort der Erdlösung gemacht sind. Die Gerechten erben das Land und bleiben ewiglich drin.“ Dies ist eine Aussage von E.G.White, die man anhand der Bibel überprüfen kann. (E.G.White: „Der große Kampf“, S.673)

Im 1. Mose Kap.1-3 befindet sich ein Bericht über die Erschaffung unserer ganzen Erde mit allen Drum und Dran. Auch über die Krone der Schöpfung, die Familie, über Mann und Frau, mit der Fähigkeit, Kinder zu zeugen.

Als Gott die Erschaffung unserer Erde vollendete, samt der Familie, sagte Er in seiner unbegrenzten Weisheit und Liebe folgendes: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ (1. Mose 2,31) Sollte Gott die Erde bei der Erneuerung anders gestalten, würde das heißen, dass sie am Anfang nicht gut war. Gottes ursprüngliche Bewertung wäre falsch.

Die Behauptung, dass auf der Erde kein Familienleben mehr sein wird, stützt sich auf die Aussage in den Evangelien:
„Lehrer, Mose hat uns geschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt und lässt eine Frau zurück und hinterlässt kein Kind, dass sein Bruder seine Frau nehme und seinem Bruder Nachkommenschaft erweckt. Es waren sieben Brüder. Und der erste nahm eine Frau; und als er starb, hinterließ er keine Nachkommenschaft; und der zweite nahm sie und starb und ließ keine Nachkommenschaft zurück; und der dritte ebenso. Und die sieben hinterließen keine Nachkommenschaft. Zuletzt von allen starb auch die Frau. Wessen Frau von allen wird sie in der Auferstehung sein, wenn sie auferstehen werden? Denn die sieben haben sie zur Frau gehabt. Jesus sprach zu ihnen. Irrt ihr nicht deshalb, weil ihr die Schriften nicht kennt und nicht die Kraft Gottes. Denn wenn sie aus den Toten auferstehen, heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Engel in den Himmeln.“ Markus 12,19-25:
Hier ist wichtig im Blick zu behalten, dass die Bibel sich nicht widersprechen kann, sonst kann man sie nicht als Wort Gottes bezeichnen. Bei oberflächlichem Lesen widerspricht sich die Bibel an mehreren Stellen. Beispiel: Einerseits ist der Tod mit einem Schlaf verglichen, (Johannes 11,11) andererseits schmort der Tote in unlöschbarem Feuer. (Offenbarung 20,10) Solche Stellen der Bibel, die sich scheinbar widersprechen, müssen im Kontext der ganzen Bibel verstanden werden.

Im Kontext dieser Zitate geht es bei dem Text aus Markus 12 nicht so sehr um das Heiraten, als um das Sterben. Denn wenn das Sterben nicht wäre, wäre das obige Problem nicht entstanden. So ist es offensichtlich, dass die Gleichheit mit den Engeln in dem liegt, dass die Menschen, so wie die Engel, nicht sterben.

Das Problem mit dem Wort „heiraten“, eines angeblich biblischen Widerspruchs, wird gelöst, wenn man aus der möglichen Wahl des Sinnes des griechischen Worte eine andere Übersetzungswahl hernimmt. Laut Wörterbuch bedeutet dieses griechische Wort auch: buhlen, umwerben, auf die Freite gehen.

Mit anderen Worten – hier oder da ausprobieren, einen enttäuschen, dort einen unglücklich machen usw. Das wird auf der neuen Erde so nicht mehr sein, sondern auf eine Weise wie bei Adam und Eva. “Und der HERR, Gott, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. Und der HERR, Gott, baute die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau, und er brachte sie zum Menschen.“ (1. Mose 2,18.22) „Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“ (Matthäus 19,6)

Die zukünftige Ehe, die für immer bleibt, wird persönlich von Gott zusammengeführt. Das hat einen entscheidenden Sinn, denn Menschen der zukünftigen Welt werden in ihrem Wesen nicht alle gleich sein – sonst wäre es katastrophal langweilig. Weil Gott genau weiß, welche zwei Charaktere zusammenpassen, hat er die schwere Wahl für einen Ehepaar sich vorbehalten.

Außer dieses sachlichen Beweises steht in der Bibel Weiteres, was das Familienleben auf der neuen Erde bestätigt: 
„Der Säugling wird spielen am Schlupfloch der Natter und der Entwöhnte seine Hand nach der Höhle der Otter ausstrecken.“ (Jesaja 11,8) (Säugling und Entwöhnte weisen auf eine leibliche Frau hin.)

„Und es wird dort keinen Säugling mehr geben, der nur wenige Tage alt wird, und keinen Greis, der seine Tage nicht erfüllte.“ (Jesaja 65,20)

Alles, was Gott geschaffen hat, ist wunderschön: die vielen unterschiedlichen Blumen mit ihren fabelhaften Ausführungen, die mannigfaltige Tierwelt, die große Auswahl von Bäumen, das Plätschern des Wassers, die majestätischen Berge, den Tag und die Nacht, das gigantische Gestirn am Himmel usw. Was besonders großartig ist, ist die Komplexität der ganzen Schöpfung. Alles, und jedes Detail, auch das kleinste, bilden eine Einheit. Diese Einheit ist ein entscheidender Beweis eines gemeinsamen, weisen Schöpfers.

Ohne Familienleben wäre es bedeutungslos und furchtbar langweilig. Darum wird die Familie als Krone der Schöpfung bezeichnet. Diese wunderbare Krönung gilt und bleibt für immer auf der neuen Erde.

„Die Erde, ursprünglich dem Menschen als sein Reich anvertraut, von ihm in die Hände Satans verraten und von dem mächtigen Feind so lange im Besitz gehalten, ist durch den großen Erlösungsplan wiedergewonnen worden. Alles, was durch die Sünde verloren war, ist wiederhergestellt worden. Gottes ursprüngliche Absicht bei Erschaffung der Erde ist erfüllt, da sie zum ewigen Wohnort der Erdlösung gemacht sind. Die Gerechten erben das Land und bleiben ewiglich drin.“ (E.G.White: „Der große Kampf“, S.673)

Mehr zu diesem Thema, auf dieser Webseite unter dem Artikel: “Die Neue Erde – Sinn und Unsinn des Lebens“.

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