Es erübrigt sich die Frage: „Was ist unter dem Berg Zion zu verstehen“. Laut hebräischen Wörterbuches handelt sich um: צִיּוֹן = „Berg der Gegenwart Gottes“.
In der Offenbarung Johannes, ist auf diesem Berg, ein Panorama ausgemalt: „Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend (Menschen). Und sie sangen wie ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten.“ (Offenbarung 14,1.5)
Vor allem: Dieser Vers deutet an, dass sich hier um die Zeit nach der Wiederkunft Jesu handelt, denn der Herr Jesus steht, mit dieser großen Gruppe, zusammen.
Das sie vor einem Thron stehen, muss es sich um die Residenz Gottes handeln, da diese sich,
wie bekannt, im himmlischen Heiligtum befindet.
Allem dem entsprechend, ist der Berg Zion ein realer Berg, auf dem das Bauwerk, das Heiligtum, steht.
„Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen.“ (Offenbarung 7,15)
Wie bekannt, war das irdische Heiligtum eine Kopie des himmlischen Heiligtums. Zu dem irdischen gehören Diener: Der Hohe Priester und der Stamm der Leviten. Dementsprechend ist der Herr Jesus, im himmlischen Heiligtum der Hohe Priester und die 144.000 als Priester.
Eine praktische Bemerkung. Für den Dienst, im irdischen Heiligtum – den Tempel – war der ganze Stamm der Leviten bestimmt. Jedoch, nicht alle waren gleichzeitig im Dienst. So ist zu vermuten, dass die 144.000 auch nicht alle gleichzeitig im Dienst stehen werden. Das könnte störend aussehen.
Noch eine Bemerkung: „wird über ihnen wohnen“, deutet darauf, dass dieser heilige Palast Gottes, sich hoch über die ganze Stadt, Jerusalem, erhebt.
Über dieses himmlische Bauwerk steht in der Bibel noch eine interessante Information: „Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht.“ (Daniel 7,13)
Dieser Wolkenwagen hier, in dem der Herr Jesus fährt, eröffnet ein reales Bild der Residenz Gottes. In der himmlischen Welt, auf einem Berg, Namens Zion, steht, von allen Seiten sichtbar, als eine gigantische Domäne: Das Heiligtum; die Residenz Gottes; ein Palast von gigantischen Ausmaßen und Majestät.
Wer ist nun die große Gruppe, die den Herrn Jesus begleiten? Das Kapitel 14.1-5 der Offenbarung Johannes, informiert über eine relativ große Gruppe, von 144.000 Menschen. Sie werden aus der schwersten Zeit für die Bewährung des biblischen Glaubens und dessen Folgen, seitens des Staates und der Kirchen, herkommen. Diese Zeit soll so schwer sein, dass der Herr Jesus darüber folgendes sagte: „Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben finden auf der Erde?“ (Lukas 18,8)
Im Weiteren noch mehr über diese besondere Gruppe, von 144.000 Menschen. Im Erlösungsplan Gottes haben sie, nach dem Herrn Jesus, die zweitwichtigste Bedeutung. Um diese Menschen zu erkennen, trägt jeder von ihnen einen Ausweis. „ … die hatten Seinen Namen (Jesu) und den Namen Seines Vaters geschrieben auf ihrer Stirn.“ (Offenbarung 14,1) In welcher Form auch immer, ist nicht bekannt. Vielleicht in der heute bekannten Digitalform, geprägt in der Haut.
Über diese Gruppe steht folgendes geschrieben: „Die folgen dem Lamm nach, wohin es geht. Diese sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge (als die Besten) für Gott und das Lamm, und in ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig. (unsträflich, ganz ohne Fehl und Flecken, makellos – je nach Übersetzung).“ (Offenbarung 14,4.5) Warum gerade diese hier sind zur Königsgarde des Herrn Jesus bestimmt?
Wie bekannt, vor sehr lange Zeit, entstand im Himmel ein Krieg, den der Erzengel Luzifer herausgefordert hat. In der Verteidigung des Reiche Gottes, griff damals der Herr Jesus und Seine Engel den Luzifer an, der gegen das Moralgesetz Gottes rebelliert hat. (Offenbarung 12,7) Später dann, nahm Luzifer (Satan) sich vor, Beweise zu bringen, dass das Moralgesetz nicht gut ist, daß es die Souveränität des Einzelnen begrenzt und vor allem, dass es nicht möglich sei es einzuhalten.
In der ganzen Erdgeschichte waren immer wieder sehr viele solche Menschen zu finden, die treu die Gebote Gottes hielten – auch in sehr schweren Zeiten – die ihre Treue sogar mit dem Leben bezahlt haben.
Die Bibel informiert, dass derer eine sehr große Anzahl war: „Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern (von den Sünden gereinigt) und mit Palmzweigen in ihren Händen.“ (Offenbarung 7,9)
Außer dieser unzähligen Menge, spricht die Offenbarung auch von einer anderen, besonderen Gruppe – von 144.000 der Versiegelten, aus allen Stämmen Israels. (Offenbarung 7,1-8)
In diesem kosmischen Konflikt, sind die 144.000 als Erstlinge – die Besten – genannt. Sie werden ein Beweis dafür sein, dass man auch in der allerschlimmsten Zeit (der Trübsalszeit wie es sie noch nie zuvor gegeben hat), die vor dem Ende der Weltgeschichte kommen wird, das Moralgesetz konsequent und treu eingehalten werden konnte. „Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird.“ (Matthäus 24,21) Diese Garde wird final der größte Beweis der richtigen und liebevollen Regierung Gottes sein!
Wohin auch immer der König, Jesus, mit Seiner, 144.000 großen Garde, zukünftig kommen wird, werden sie, mit ihrer Anwesenheit, ein Beweis sein, dass das kosmische Schauspiel um das Moralgesetz, zu einem siegreichen Ende gekommen ist!
„Und sie sangen wie ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten, und niemand konnte das Lied lernen als nur die hundertvierundvierzigtausend, die erkauft worden sind von der Erde.“ (Offenbarung 14,3)
Ein Lied zu erlernen, können auch kleine Kinder. Darum muss diese Stelle hier, laut der logischen Studienregeln, teils symbolisch verstanden werden.
Im Zusammenhang der obigen Verse, muss sich um die letzten Menschen, vor der Wiederkunft des Herrn Jesu handeln, denn dann sind keine Menschen mehr da, die ein neues Lied lernen könnten.
Dementsprechend, Inhalt dieses Liedes sind ihre Erfahrungen einer besonderer Art – besondere Erfahrungen der letzten Tage, der Weltgeschichte. Wie diese Erfahrungen dann aussehen werden, ist heute noch nicht bekannt.
Diese Gruppe ist als jungfräulich bezeichnet. „Diese sind es, die sich mit Frauen nicht befleckt haben; denn sie sind jungfräulich. (Offenbarung 14,5) Dies zu verstehen ist nicht einfach. Laut Studienregeln muss solche Stelle in die Symbolik wechseln. Symbolisch gesehen, würde sich dann folgendes darstellen:
In der Bibel symbolisiert die Frau eine Gemeinde – Kirche; auch eine abgefallene. Da es in diesem obigen Vers um eine Jungfrau geht, muss es sich um Menschen handeln, die immer nur einer Kirche angehörten.
Die erste Gemeinde Gottes (Kirche) auf Erde, war die Gemeinde Israel – Familie des Abrahams und Jakobs. Dementsprechend handelt sich hier um die Israeliten, die immer Israeliten geblieben sind. Die nie in andere Gemeinde – Kirche – auch nicht in eine christliche – konvertiert sind. Sie sind jungfräulich geblieben.
An dieser Stelle liegt ein Problem: Obwohl die Bibel die Gemeindeglieder (die Stämme Israels) definiert, bei der Aufzählung, besteht ein Unterschied zwischen dem AT und NT (1. Chronik 2,1 / Offenbarung 7,4-8)
Es sind hier Stämme genannt, die ursprünglich nicht zu den Kindern Jakobs gehörten, und andersherum, es fehlen welche, die vorher präsent waren. Um dies zu lösen zu können hilft es sich die Geschichte dieser Stämme anzusehen.
Im 1. Mose 48,5 steht folgendes: „Und nun, deine (Josef) beiden Söhne, die dir im Land Ägypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, sollen mir gehören; Ephraim und Manasse sollen mir gehören wie Ruben und Simeon.“
So adoptierte nun Jakob seine zwei Enkel, den Ephraim und den Simeon, und damit hatte er nicht mehr 12, sondern 14 Söhne.
In weiterem Verlauf, dieser Geschichte, ist, auf Grund von Vermischung mit dem heidnischen Götzendienst, der Stamm Dan und Ephraim aus Israel herausgefallen. Aus den 14 Stämmen wurden wieder 12 Stämme. Aus diesem, jetzt neuen Israel, wird, für den König der neuen Erde, den Herrn Jesus, eine Leibgarde von 144.000 Jakobs Nachkommen, formiert.
Eine Bemerkung: Man behauptet, dass die genannten Stämme im NT symbolisch zu verstehen sind. Jedoch bis heute hat noch keiner, die einzelnen Stämme, symbolisch eingeordnet. Denn das ist unmöglich und wäre ein gänzlicher Unsinn.
Die Bevorzugung der 144.000 Israeliten zu beneiden, werde ich nicht. Denn es handelt sich um Menschen, die in der allerschwersten Erdgeschichte lebten und trotzdem in deren Munde kein Falsch gefunden wurde, die als untadelig, unsträflich und makellos bezeichnet sind. Dies zu erreichen wird bestimmt kein leichter Kampf sein – im Gegenteil … !!!