Den Anfang der Botschaft von den sieben Siegeln findet man im vierten und fünften Kapitel des Buches Offenbarung des Johannes. Hier finden wir den gesuchten Schlüssel zu den 7 Siegeln.
Diese Kapitel führen uns in die Residenz Gottes, wo gerade eine „Konferenz“ abläuft: “Danach sah ich … eine Tür war aufgetan im Himmel, … Und siehe, ein Thron stand im Himmel und auf dem Thron saß Einer. … und ein Regenbogen war um den Thron, … .“ Weiter werden die Anwesenden aufgezählt, die an der Konferenz teilnehmen: die 24 Ältesten und die 7 Geister Gottes, vier himmlische Gestalten, ein besonders starker Engel, (Gabriel?) und eine Vielzahl von Engeln.
Bei genauem Hinschauen merken wir, dass hier der Herr Jesus fehlt! Wo befindet Er sich zu dieser Zeit? Befindet Er sich gerade als Mensch auf Erden? Wenn sich im vierten Kapitel der Herr Jesus noch auf der Erde befinden würde, wäre es ein Hinweis für die Festsetzung der Zeit für den Beginn der sieben Siegel.
Das fünfte Kapitel der Offenbarung eröffnet in der Residenz Gottes ein riesiges Spektakel von kosmischem Ausmaß. Dort hält der Allmächtige ein Buch in Seiner rechten Hand, beschrieben innen und außen, versiegelt mit sieben Siegeln. Weil es die wichtigste Person in seiner Hand hält, ist es ein Hinweis, dass es sich um ein außerordentlich wichtiges Buch handeln muss.
Daraufhin rief ein starker Engel mit großer Stimme: „Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen? Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde, konnte das Buch auftun und hineinsehen.“ Der Seher, Johannes, weinte sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, das Buch aufzutun und hineinzusehen.
Wenn nach der Aussage des Engels keiner würdig war das Buch zu öffnen, dann auch der Herr Jesus nicht. Wer denn dann?
Setzen wir jetzt den Fokus auf den Herrn Jesus. Im vierten Kapitel stellten wir fest, dass Er bei der Tagung nicht anwesend war. Deshalb kann man vermuten, dass Er noch auf der Erde anwesend war. Im Kontext der beiden Kapitel entsteht folgendes Bild:
Während der Tagung in der Residenz Gottes ist Jesus als Mensch auf Erden. Seine Mission ist die Ratifizierung des Erlösungsplanes, der bereits vor der Grundlegung unserer Erde erstellt wurde. Alles was dessen Durchführung betrifft, wird genau von den himmlischen Abgeordneten in der Residenz Gottes verfolgt und registriert. Alle wussten von Jesu Mission auf Erden und nahmen an dieser großen Anteil. In der Zeit des Erdenlebens Jesu wurden mehrmals Engel zu Ihm geschickt, um Ihn zu stärken, wenn es heikel wurde. „Die Engel litten mit Christus.“ (BK 285)
Gespannt warteten alle auf den Ausgang Seiner Mission. Er wollte doch für die Erlösung der Menschen sterben. Aber dann passiert es! Plötzlich hören alle die Worte Jesu, die vermuten lassen, dass Er aufgeben will! „Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber! Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ (Matthäus 26,39)
Die Engel legen ihre Harfen ab und es entsteht in der Residenz Gottes eine ernste gespannte Stille. Alle warten auf das, was weiter geschehen wird. Und dann erschallt ein großer Jubel – alle hören plötzlich die siegreichen Worte des Herrn Jesu: „Es ist vollbracht!“ (BK.338) Und kurz darauf die Stimme des Allmächtigen, der es bestätigt: „Es ist vollbracht!“ (BK.339). Die Ratifizierung des Erlösungsplanes – das Evangelium – war besiegelt.
Dann folgt allem Schlag auf Schlag. „Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, um das Buch und seine sieben Siegel zu öffnen.“ Jetzt ist Einer würdig geworden, das Buch aus der Hand des Allmächtigen zu nehmen und die Siegel zu öffnen. Mit dem Brechen des ersten Siegels wurde das Tor zur Geschichte des Evangeliums für unsere Zeitrechnung geöffnet. Diese Geschichte ist durch die sieben Siegel in sieben Epochen aufgeteilt.
Jetzt können wir die Siegel, die Geschichte des Evangeliums, in den Einzelnen Epochen betrachten. Aber Achtung! Um Fehler zu vermeiden, brauchen wir für das weitere Studium feste Regeln! Diese sind auf dieser Webseite, unter dem Titel, “Regeln für das Studium der Prophetie“ zu finden.
Mit dieser Einführung zum Studium der sieben Siegel in der Offenbarung des Johannes ist die Ausgangsposition für ihre Deutung gegeben worden.
„Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!“ (Offenbarung. 1,3)
Das erste Siegel – erste Epoche in der NT-Geschichte des Evangeliums. Siegeszug des Evangeliums.
„Und ich sah, als das Lamm eines von den sieben Siegeln öffnete, und hörte eines von den vier lebendigen Wesen wie mit einer Donnerstimme sagen: Komm! Und ich sah: Und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, hatte einen Bogen; und ihm wurde ein Siegeskranz gegeben, und er zog aus, siegend und um zu siegen.“
Weil im Evangelium kein reales Pferd vorkommt, muss dieses Pferd hier symbolisch verstanden werden. Ein Pferd hat Stärke und Schnelligkeit, was auf das Evangelium zutrifft weil es sich durch die Apostel mit Kraft und Schnelligkeit verbreitete.
Wenn das Pferd das Evangelium symbolisiert, dann kann man schlussfolgern, dass seine Farbe die Reinheit des Evangeliums darstellt. Bei dieser Erkenntnis verbleiben wir unverändert so lang der Sinnzusammenhang nicht eine Änderung verlangt.
Der Reiter steuert nach Bedarf und Sinn das Pferd – mal hier, mal dort, mal schneller mal langsamer. Man kann ihn als einen Boten für das Evangelium ansehen.
Der Bogen, den der Reiter in seiner Hand hält, erinnert an die Aussage: „… Er hat … mich zu einem auserlesenen Pfeil gemacht …“ (Jesaja 49,3); oder: „… Seid alle Zeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Grund fordert der Hoffnung, die in euch ist.“ (1.Petrus 5,15)
Der Siegeskranz, der dem Reiter gegeben wurde, bestätigt die reale Geschichte dieser ersten Epoche, die die Botschaft des ersten Siegels beinhaltet. Mit großer Schnelligkeit und Kraft wurde das klare und unverfälschte Evangelium in der damals bekannten Welt verkündet. Die Bibel berichtet von Fällen, in denen an einem Tag Tausende getauft wurden. Das erste Siegel kennzeichnet einen erfolgreichen Siegeszug des Evangeliums.
Das zweite Siegel – die zweite Epoche in der NT-Geschichte des Evangeliums. Abfall zum Heidentum
„Und als Es (das Lamm) das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite lebendige Wesen sagen: Komm! Und es zog aus ein anderes, ein feuerrotes Pferd; und dem, der darauf saß, ihm wurde gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen und [die Menschen dahin zu bringen], dass sie einander schlachteten; und ihm wurde ein großes Schwert gegeben.“
Wie schon festgestellt darf man Symbole innerhalb einer Prophetie nicht ändern. Deshalb stellt auch dieses Pferd das Evangelium und die Farbe dessen Reinheit dar. Aus der reinen weißen Farbe des Pferdes ist eine feuerrote Farbe geworden, d.h. das Evangelium hat seine Reinheit verloren und ist feuerrot geworden. Was ist dem Evangelium geschehen? Folgende Aussage hilft bei der Suche nach der Antwort:
„Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer feuerroter Drache, der hatte sieben Köpfe und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Diademe. –
Und der große Drache wurde geworfen, die alte Schlange, die da Teufel und der Satan heißt, der da verführt den ganzen Erdkreis, …“ Offenbarung. 12, 3.9
In dieser Aussage kommt die feuerrote Farbe vor, die Satan gehört, der den ganzen Erdkreis verführt. Diese Geschichte stimmt mit dem überein, was später in der zweiten Epoche der Geschichte des Evangeliums geschah. Als Satans Bemühungen, das Christentum durch Verfolgung, Folter, Töten usw. auszurotten, nicht gelungen waren, wählte er eine neue Strategie – die Fälschung des Evangeliums. Es ist ihm gelungen, seine Religion, die die Bibel als Heidentum bezeichnet, mit dem reinen Evangelium zu vermischen.
„Auch aus euch selbst werden aufstehen Männer, die da verkehrte Lehren reden, die Jünger an sich zu ziehen.“ Apg 20, 30 Der Reiter auf dem feuerroten Pferd ist durch das Land gezogen, um dieses abgeänderte Evangelium zu verbreiten. Es entstanden dadurch große Verwirrungen und kriegerische Unruhen unter den Christen, denn es waren auch weiterhin treue Nachfolger Gottes da, die sich diesem abgeänderten Evangelium widersetzten. Der Reiter mit seinem großen Schwert spaltete die damalige Kirche – ein „Schisma“, das dann Hunderte von Jahren andauerte.
Das dritte Siegel – die dritte Epoche in der NT-Geschichte des Evangeliums. Das finstere Mittelalter
„Und als Es (das Lamm) das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte lebendige Wesen sagen: Komm! Und ich sah: und siehe, ein schwarzes Pferd, und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte [etwas] wie eine Stimme inmitten der vier lebendigen Wesen, die sagte: Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für einen Denar! Und dem Öl und dem Wein füge keinen Schaden zu!“
Das dritte Siegel führt uns in die Zeit des dunklen Mittelalters. Welchen Zustand hatte das Evangelium in dieser Epoche erreicht? Warum hat der Reiter eine Waage in der Hand?
Damals wurde das Evangelium aus zwei unterschiedlichen Richtungen verkündigt – offiziell und versteckt. Das, was offiziell als Evangelium verkündigt wurde, war eigentlich keine biblische Botschaft mehr. Die Bibel wurde verboten. Der Besitz einer Bibel wurde hart bestraft. Alle rituellen Handlungen der Kirche wurden in Latein vollzogen mit der Behauptung des Klerus, „so sei es der Wille Gottes“. Besonders die Messe mit dem dazu gehörigen Weihrauch, dem Klingeln der Glöckchen, der lateinischen Sprache, der imposanten Musik der Orgel und dem beeindruckenden Raum einer Kirche usw., alles das hat das Volk im emotionalen Zauber gehalten.
Dazu kamen noch gruselige Geschichten von Fegefeuer und einer ewigen Hölle. Auch verschiedene erfundene Fabeln von angeblichen Heiligen hielten die Anwesenden im Bann.
Der Höhepunkt dieser dunklen Zeit war der Ablasshandel, in dem man sich die Vergebung der Sünden, sowohl für sich selbst wie auch für die Verstorbenen, kaufen konnte. Auch durch den Anteil an Prozessionen oder durch das Quälen des eigenen Körpers wollte man von der Sünde befreit werden.
So sah damals das offizielle „Evangelium“ aus. Aber es gab auch noch die wahre biblische Botschaft in der Verkündigung; sie musste aber getarnt und versteckt bleiben. Wir lasen: „Und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte [etwas] wie eine Stimme inmitten der vier lebendigen Wesen, die sagte: Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für einen Denar!“ In diesem Abschnitt sind gleich drei Symbole zu erklären – Waage, Weizen und Gerste.
Im Lukas 8,5.11 steht geschrieben: „Der Same ist das Wort Gottes.“ Deshalb bedeuten der Weizen und die Gerste der Same, den der Bauer sät, das Wort Gottes. Aber warum der unterschiedliche Preis dieser beiden? Die Antwort findet man in der Geschichte des Wortes Gottes in dieser Zeit.
Mutige gläubige junge Menschen, die Waldenser, haben tief im Gebirge versteckt die Bibel abgeschrieben, auswendig gelernt und dann getarnt als Händler unter die Leute gebracht. Sie trugen Rucksäcke, in denen ihre abgeschriebenen Bibeln ganz unten drin waren, zugedeckt mit teurem Handelsgut. Mit großer Vorsicht suchten sie geeignete Leute aus, denen sie dann die teure Bibel „ein Maß Weizen für einen Denar“ verkaufen konnten.
Außerdem versammelten sie sich an geheimen Plätzen, zu denen mehrere Zuhörer kamen, denen sie das Wort Gottes verkündigten. Auf diese Weise hörten viele Leute auf einmal das Wort und bekamen so billiger – „drei Maß Gerste für einen Denar“.
Das geschriebene Wort Gottes ist hier durch den teureren Weizen symbolisiert; das Gesprochene durch die billigere Gerste.
In diesem Siegel bleibt Folgendes noch zu erklären: „Und dem Öl und dem Wein füge keinen Schaden zu.“ Das Öl kann auch ein Symbol für die Kraft Gottes sein, denn in dieser Zeit hat eine Ummenge von aufrichtigen Menschen den Weg zu wahren Gott gefunden.
Der Wein ist ein Symbol für die Reinigung von Sünden durch Christi Blut beim Abendmahl. Und tatsächlich: in den geheimen Versammlungen (der Waldenser) feierten überall treue Christen das wahre biblische Abendmahl. Es ist geblieben, was der Herr Jesus sagte: „Diesen Kelch … trinkt… zu meinem Gedächtnis.“ 1.Korinther.11,25
Das vierte Siegel – die vierte Epoche in der NT-Geschichte des Evangeliums. Reformation – Inquisition
„Und als Es (das Lamm) das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten lebendigen Wesens sagen: Komm! Und ich sah: und siehe, ein fahles Pferd, und der darauf saß, dessen Name [ist] Tod; und der Hades folgte ihm. Und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit dem Schwert und mit Hunger und mit Pest und durch die wilden Tiere der Erde.“
Das Evangelium, symbolisiert durch das Pferd, lebt auch in der vierten Epoche der Geschichte des Evangeliums weiter. Nach dem schwarzen Pferd kommt ein fahles Pferd. Die Bezeichnung der Farbe als „fahl“ ist von großer Bedeutung. Sie gibt auch eine Orientierung für die zeitliche Festsetzung der vierten Epoche.
Eine fahle Farbe entsteht aus jeder beliebigen Farbe, die dem Licht ausgesetzt war. Weil das Licht in der Bibel das Wort Gottes symbolisiert, kann man daraus schließen, dass es sich hier um eine Zeit handelt, in der nach dem dunklen Mittelalter das Wort Gottes wieder nach und nach mehr zur Geltung kam und die Reformation begann.
Überall wo der Reiter mit der Botschaft der Reformation hinkam, stieß er auf den erbitterten Widerstand des katholischen Klerus. Für ihn war die Reformation eine riesige Herausforderung. Mit aller Härte widersetzte er sich der Erneuerung der Kirche. Er startete eine Gegenreformation, begleitet von unbarmherziger Inquisition. Die treuen Kinder Gottes, die inzwischen den Namen „Protestanten“ bekamen, wurden getötet durch Schwert und Hunger, in die Hungertürme eingesperrt, den wilden Tieren zum Fraß vorgeworfen und durch die Pest getötet, die von den Feldern kam, die voll von im Krieg gefallenen Kämpfern war.
Weil das Lager der Protestanten immer größer wurde, konnten diese sich später gegen die Inquisitoren zur Wehr setzen. Es kam zu langen Kriegen, bekannt ist der Dreißigjährige Krieg (1618 – 1648) aber auch der Achtzigjährige Krieg (1560 – 1648). In dieser Zeit ist wohl damals der vierte Teil der Menschheit getötet worden, nachdem was wir im vierten Siegel lesen.
Mit dem vierten Siegel enden die Symbole der Pferde. Weil das dritte Pferd schwarz war, hat dieses fahle vierte Pferd nun folglich eine graue Farbe. Da wir wissen, dass die Reformation mit Dr. M. Luther nicht beendet worden ist, muss man sich fragen ob das Pferd nicht wie am Anfang irgendwann wieder weiß wird?
“Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit.“ Offenbarung 19,11 Wir lesen, dass wirklich wieder ein weißes Pferd kommt. Wie lange es bis dahin dauert, darüber informieren uns die letzten drei Siegel in der Geschichte des Evangeliums.
Das fünfte Siegel – die fünfte Epoche in der NT-Geschichte des Evangeliums. Ende der Verfolgung
„Und als Es (das Lamm) das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die geschlachtet worden waren um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie hatten. Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Bis wann, heiliger und wahrhaftiger Herrscher, richtest und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? Und es wurde ihnen einem jeden ein weißes Gewand gegeben; und es wurde ihnen gesagt, dass sie noch eine kurze Zeit abwarten sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet seien, die ebenso wie sie getötet werden sollten.“
In der Zeit des vierten Siegels starben sehr viele Menschen um des Glaubens Willen. Diese schreckliche Zeit der Inquisition geht mit der Öffnung des fünften Siegels zu Ende. Das können wir aus dem Satz: „die geschlachtet worden waren“ schlussfolgern, der in grammatischen Form des Plusquamperfekts steht – also für die Vorvergangenheit gilt.
In den Edikten von Kaiserin Maria Teresia im Jahre 1745, dem Kaiser Joseph II im Jahre 1781 und weiteren Erlassen dieser Art, wurde die Gewissensfreiheit erklärt und garantiert. Gleichzeitig öffnete sich die Tür weit für eine progressive Reformation und die Verkündigung des ewigen Evangeliums.
Eine große Hilfe dafür kam durch die Erfindung der Pressetechnik (1802). Es entstanden Bibel-Gesellschaften die die Bibel in verschiedene Sprachen übersetzten und in großen Auflagen editierten. Hier erfüllte sich das, was durch den Propheten Daniel vorausgesagt wurde: „Du aber, Daniel, verbirg diese Worte und versiegle das Buch bis auf die Zeit des Endes! Dann werden viele darin forschen, und die Erkenntnis wird zunehmen.“ Daniel 12,4 Nicht nur die Erkenntnis der Heiligen Schrift, sondern auch die im Bereich der Technik.
Im Bericht des fünften Siegels steht auch geschrieben, dass diese Zeit der Gewissensfreiheit ein Ende nehmen wird. In der Form der Aussage, liegt jedoch ein Problem. Unter dem Altar riefen die Seelen der Geschlachteten mit lauter Stimme. „Bis wann, heiliger und wahrhaftiger Herrscher, richtest und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?“
Ist dies wörtlich oder als eine Metapher zu verstehen? (Eine Metapher ist ein Ausdruck, der, statt des wörtlich Gemeinten, etwas bezeichnet, das dem ähnlich ist.) Bei wörtlicher Deutung wäre diese Aussage ein Widerspruch zu den anderen Stellen der Bibel. „Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, die Toten aber wissen gar nichts. Und sie haben ewig keinen Anteil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht.“ Prediger 9,5
Ein Vergleich mit anderen Aussagen der Bibel hilft den Text richtig zu verstehen. „Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Acker-Boden her.“ 1. Mose 4,10 „Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Grundfeste. Gnade und Treue gehen vor deinem Angesicht her.“ Ps 89,15 An diesen Aussagen erkennen wir, das hier keine unsterblichen Seelen sprechen, sondern hier sprechen Blut und Recht in Form von Metaphern.
Das sechste Siegel – die sechste Epoche in der NT-Geschichte des Evangeliums. Die turbulenteste letzte Zeit der Geschichte des Evangeliums.
Das sechste Siegel beinhaltet die meisten Informationen. Dies ist ein Hinweis, dass die Offenbarung hauptsächlich für die Menschen der Endzeit geschrieben ist. Um den Überblick nicht zu verlieren, sind sie in mehrere Sequenzen aufgeteilt.
Vorher eine Bemerkung zur Deutung der gegenwärtigen Prophetie. Es gibt drei Schwierigkeitsgrade bei der Auslegung der Prophetie: Über die Zukunft zu sprechen ist am leichtesten, denn niemand kann die Korrektheit überprüfen. Über die Vergangenheit zu sprechen ist schon schwieriger, denn dazu ist die Kenntnis der Geschichte erforderlich. Am schwersten ist die Deutung einer Prophetie für die Gegenwart, denn diese kann jeder in kurzer Zeit überprüfen.
Dementsprechend sind genaue Gegenwartsangaben unmöglich. Für solche Fälle ist der Trend der Entwicklung maßgebend! Die unklaren Stellen müssen im Glauben überbrückt werden. (Siehe das Kapitel: „Regeln für das Studium der Prophetie“)
Erste Sequenz: (Offenbarung 6,12.13)
Das fünfte Siegel hat uns bis in das 18. Jh. geführt. Ab dieser Zeit beginnt das sechste Siegel – die sechste Epoche der Geschichte des Evangeliums. Sie beginnt mit der Schilderung der so genannten „Zeichen der Zeit“, die sich in der Natur abspielen sollten:
„Und ich sah, als Es (das Lamm) das sechste Siegel öffnete: und es geschah ein großes Erdbeben; und die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut, und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum, geschüttelt von einem starken Wind, seine Feigen abwirft.“ (Offenbarung 6,12.13)
Diese Zeit hat begonnen mit einem großen Erdbeben in Lissabon (1755), gefolgt von dem dunklen Tag und der darauf folgenden dunklen Nacht (1780). Danach ereignete sich ein gigantischer Sternenfall (Leoniden, in Nordamerika 1833).
Ein berühmter Astronom und Meteorologe Professor Olmstead sagte: „Diejenigen, die so glücklich waren, Augenzeugen des Schauspiels der fallenden Sterne am Morgen des 13.11.1833 zu sein, sahen wahrscheinlich das größte Schauspiel himmlischen Feuerwerks, das je gesehen wurde seit der Erschaffung der Welt.“
Clarkson, Redakteur einer Zeitung, schrieb: „Aber das schrecklich-erhabene Schauspiel in der Nacht des 13.11.1833, das das stolzeste Herz mit Schrecken erfüllte, und den trotzigsten Ungläubigen vor Furcht aufschreien ließ …“
Das waren damals Zeichen der Zeit zur Vorbereitung der Menschheit auf die letzte feierliche Warnung der Dreiengelsbotschaft aus der Offenbarung, die bald in die ganze Welt getragen werden sollte – ab 1833.
Diese Zeichen steigern sich bis heute weiter in zunehmenden Tsunamis – Sturmfluten (Luk 21,25/HfA), Wirbelstürmen, unlöschbaren Bränden und dem globalen Klimawandel.
Zweite Sequenz: (Offenbarung 6,14a)
„Und der Himmel schwand dahin wie ein Buch, das zusammengerollt wird.“
Der Begriff „Himmel“ hat mehrere Bedeutungen: Erd-Atmosphäre – der weite Kosmos – der Sitz Gottes. Es ist unmöglich, dass einer von diesen „Himmeln“ verschwinden sollte.
Das griechische Wort „ελσσω“ bedeutet laut Wörterbuch: wälzen – durchsehen; aufrollen – aufdecken; zusammenrollen.
In einer anderen Übersetzung lautet dieser Text: „Und der Himmel tut sich auf wie ein Buch, das aufgerollt wird.“ (Zilka) Diese Übersetzung ist verständlich. Ein Buch, das aufgetan wird, ist lesbar. Bis zu den Astronomen Kopernikus oder Galileo Galilei war der Himmel völlig verschlossen und geheimnisvoll. Dann öffnete sich der Himmel immer mehr. Mit dem Bau von riesigen optischen Teleskopen und Radioteleskopen können heute die Forscher im Kosmos wie in einem geöffneten Buch lesen.
Dritte Sequenz: (Offenbarung 6,14b)
„und kein Berg und keine Insel blieben an ihrem Platz.“ (NGÜ) Auch hier ist nur schwer ein Ereignis vorstellbar, dass die ganze Oberfläche unserer Erde umwälzen sollte. So wie der erste Teil dieses Verses auf die moderne Technik hinweist, so ist auch hier die Schlussfolgerung einleuchtend, dass mit der genauen Sattelitentechnik die Weltkarte neu geschrieben wurde – kein Berg und keine Insel ist dort geblieben, wo sie vorher aufgezeichnet worden waren.
Vierte Sequenz: (Offenbarung 6,15-17)
„Und die Könige der Erde und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Mächtigen und jeder Sklave und Freie verbargen sich in die Höhlen und in die Felsen der Berge; und sie sagen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn gekommen ist der große Tag ihres Zorns. Und wer vermag zu bestehen?“
Diese Verse werden allgemein als die Wiederkunft Jesu interpretiert. Solche Auslegung kann nicht ganz korrekt sein, denn in den sieben Siegeln handelt es sich um die Geschichte des Evangeliums. Mit dem sechsten Siegel ist diese noch nicht zu Ende. Es folgt das siebte Siegel, das auch das Lamm – der Herr Jesus – öffnet, und nicht der kommende König.
Bedenken wir: sie sprechen zu den Bergen und Felsen, jedoch die meisten Flächen wo die Menschen leben sind ohne Berge und Felsen! So ist es offensichtlich, dass diese Aussage symbolisch zu verstehen ist. Die folgenden Texte erweitern den Blick für die Auslegung:
„Jesus wandte sich aber zu ihnen und sprach: Töchter Jerusalems, weint nicht über mich, sondern weint über euch selbst … Denn siehe, Tage kommen, … Dann werden sie anfangen, zu den Bergen zu sagen: Fallt auf uns!, und zu den Hügeln: Bedeckt uns!“ (Lukas 23,29.30)
„Ausgerottet werden die Höhen von Awen, Israels Sünde; Dornen und Disteln werden auf ihren Altären wachsen. Und sie werden zu den Bergen sagen: Bedeckt uns! – und zu den Hügeln: Fallt auf uns!“ Hosea 10,8
Aus diesen Texten kann man schließen, dass es sich bei diesen Ausrufen um eine Reaktion der Menschen handelt, die durch ein Ereignis große Angst bekommen haben. Übertragen auf das sechste Siegel geht es um eine besonders schlimme Zeit, von der die Welt heimgesucht wurde.
In der Epoche des sechsten Siegels wurde die Welt von zwei Weltkriegen und wird zunehmend von weiteren kriegerischen und terroristischen Auseinandersetzungen heimgesucht. In den Schutzbunkern suchten sowohl die Reichen wie auch die Armen einen sicheren Platz. Alle, Gläubige und Ungläubige, rufen und schreien dort zu Gott um Rettung. In solchen furchterregenden Stunden glauben sie, dass der jüngste Tag Gottes angebrochen sei.
Fünfte Sequenz: (Offenbarung Kap.7)
Da das siebte Siegel erst im achten Kapitel steht, gehört das siebte Kapitel der Offenbarung, zu der Epoche des sechsten Siegels. Mit den Anfangsworten: „Nach diesem sah ich …“ bildet es einen besonderen Einschub in die Geschehnisse des sechsten Siegels.
„Nach diesem sah ich vier Engel auf den vier Ecken der Erde stehen; die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind wehe auf der Erde, noch auf dem Meer, noch über irgendeinen Baum.“ (Offenbarung 7,1)
In der Symbolik bedeutet nach Daniel 7,2: „Wind“ Krieg; und nach Psalm 92,13:
„Bäume“ die Gerechten.
Nach den oben erwähnten Kriegen und Unruhen im sechsten Siegel, wird es zu einem kurzen, weltweiten Frieden kommen. Diese kurze Zeit wird zu einem besonderen Werk der Versiegelung dienen.
Sechste Sequenz: (Offenbarung 7,2-8)
„Und ich sah einen anderen Engel von Sonnenaufgang heraufsteigen, der das Siegel des lebendigen Gottes hatte; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen gegeben worden war, der Erde und dem Meer Schaden zuzufügen, und sagte: Schadet nicht der Erde, noch dem Meer, noch den Bäumen, bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben. Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: 144.000 Versiegelte, aus jedem Stamm der Söhne Israels.“ (Offenbarung 7,2-4)
Wegen mangelndem Glauben deuten die Skeptiker dieser Verse sowohl den Begriff „Israel“ als auch die angegebene „Zahl“ symbolisch. Sie haben dafür verschiedene spekulative Gründe, jedoch die eindeutige und klare Aussage der Schrift, wird dabei nicht beachtet.
Näheres über diese Gruppe bedarf einer extra Studie, in der untersucht wird, wer diese Gruppe bildet und warum der Engel zu deren Versiegelung einen globalen Frieden braucht
Auf dieser Website, unter dem Titel: „Israel, ein Volk das längst nicht mehr existieren sollte“, ist, diesem Gegenstand, ein Artikel gewidmet.
Siebte Sequenz: (Offenbarung 7,9-17)
„Nach diesem sah ich: und siehe, eine große Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Gewändern und Palmen in ihren Händen.“
Auch bei dieser Aussage vermutet man die Zeit nach der Wiederkunft des Herrn Jesus. Aber auch jetzt gilt, dass das siebte Siegel erst geöffnet wird.
Im fünften Siegel wurde darauf aufmerksam gemacht, dass die Zeit der großen Trübsal der Inquisition sich wiederholen wird.
Die Texte in Offenbarung 7,9-17 sollen das Augenmerk der Leidenden auf die zukünftige Belohnung bei dem Herrn Jesus lenken und sie ermutigen zum Ausharren im Glauben und in der Treue zu den Geboten Gottes. Das genaue Lesen dieser Texte unterstützt diesen Gedanken. Dort steht wiederholt: „es wird“ das und jenes nicht mehr sein, was auf eine Zukunftsvision hindeutet. Der letzte Satz schließt ein gegenwärtiges Geschehen eindeutig aus: „Und Gott „wird“ abwischen alle Tränen von ihren Augen“, denn erst bei Gott angelangt, werden die Tränen abgewischt.
„Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. So tröstet nun einander mit diesen Worten!“ (1.Thessalonicher 4,17.18)
Das siebte Siegel – die siebte Epoche in der NT-Geschichte des Evangeliums. Ende der Gnadenzeit
„Und als es (das Lamm) das siebente Siegel öffnete, entstand ein Schweigen im Himmel, etwa eine halbe Stunde.“
„Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen; und es wurden ihnen sieben Posaunen gegeben.“ Dieser Vers ist ein wichtiger Einschub – ein Schlüssel zur richtigen Deutung der sieben Posaunen aus der Offenbarung. Sie bilden einen separaten Gegenstand der theologischen Ausführung. Deshalb fahren wir fort mit der Betrachtung der folgenden Scene am Thron Gottes.
„Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar, und er hatte ein goldenes Räucherfass; und es wurde ihm viel Räucherwerk gegeben, damit er es für die Gebete aller Heiligen auf den goldenen Altar gebe, der vor dem Thron ist. Und der Rauch des Räucherwerks stieg mit den Gebeten der Heiligen auf aus der Hand des Engels vor Gott.“
In der siebten Siegel werden wir wieder in die Residenz Gottes versetzt. Die dort Anwesenden waren nicht nur Beobachter der Mission des Herrn Jesus, als Er auf Erden war, sondern sie verfolgten die ganze Geschichte des Evangeliums. Gleichzeitig dienten sie rege bei der Umsetzung der Botschaft auf Erden.
So lesen wir von den 24 Ältesten, die in ihren Händen Räucherwerke halten mit den Gebeten der Heiligen vor Gott. Da ist auch die Rede von einem mächtigen Engel, der die Gebete der Heiligen an Gott weiterleitet und auch von den vielen Engeln, die dem Volk Gottes dienen.
Vor allem ist der hier beschriebene Dienst des Herrn Jesu entscheidend als Dienst des Lammes und des Hohenpriesters. Diese lebhafte Geschichte des Evangeliums dauert in der Zeit des neuen Testaments nun schon etwa 2.000 Jahre.
Der Dienst Jesu währte in dieser Zeit unverändert fort; aber dann, als das Lamm das siebte Siegel öffnete, entstand ein Schweigen im Himmel, etwa eine halbe Stunde lang Entsprechend der prophetischen Rechnung, wäre es eine Woche lang. Was hat dieses Schweigen verursacht?
In dem siebten Siegel ist weiter zu lesen: „Und der Engel nahm das Räucherfass und füllte es von dem Feuer des Altars und warf es auf die Erde; und es geschahen Donner und Stimmen und Blitze und ein Erdbeben.“
„Danach sah ich: Es wurde aufgetan der Tempel, die Stiftshütte im Himmel, und aus dem Tempel kamen die sieben Engel, die die sieben Plagen hatten, angetan mit reinem, hellem Leinen und gegürtet um die Brust mit goldenen Gürteln. Und eine der vier Gestalten gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll vom Zorn Gottes, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und der Tempel wurde voll Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft; und niemand konnte in den Tempel gehen, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren.“ (Offenbarung 15, 5-8)
Im Tempel Gottes, wo sonst ein reges Leben verlief (siehe Offenbarung, Kapitel 4 und 5), mit der Öffnung der siebten Siegel entstand eine Stille; sowohl die Gebete von der Erde kamen nicht hinein, wie auch das priesterliche Wirken Jesu, des Hohenpriesters, blieb aus.
„Dann sah ich (nach der oben erwähnte Stille), wie Jesus sein priesterliches Gewand ablegte und königliche Kleider antat. Umgeben von himmlischen Engeln verließ er den Himmel.“ E. White, EG, S.274 Die Herrlichkeit Gottes umgibt unseren Heiland, wenn er sich für die Wiederkunft als König aller Könige vorbereitet seine Erlösten in Empfang zu nehmen.
Die Verse von Kapitel 16,9-11 fokussieren ein wichtiges Detail im Verlauf dieser Plagen:
„Und die Menschen wurden versengt von der großen Hitze und lästerten den Namen Gottes, der Macht hat über diese Plagen, und bekehrten sich nicht, ihm die Ehre zu geben. Und der fünfte Engel goss aus seine Schale auf den Thron des Tieres; und sein Reich wurde verfinstert, und die Menschen zerbissen ihre Zungen vor Schmerzen und lästerten Gott im Himmel wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre und bekehrten sich nicht von ihren Werken.“
Diese Verse werfen Licht auf die unermessliche Liebe Gottes, die gewartet hatte bis kein reuiger Mensch mehr Vergebung und Erlösung erbeten wollte.
Diese Gerichte Gottes sind die letzte Phase in der Geschichte des Evangeliums „Und der siebente Engel goss aus seine Schale in die Luft; und es ging aus eine große Stimme aus dem Tempel vom Thron, die sprach: Es ist vollbracht! Und es wurden Blitze und Stimmen und Donner; und ward ein großes Erdbeben, wie solches nicht gewesen ist, seit Menschen auf Erden gewesen sind, …“ (Offenbarung 16,17)
Man kann dieses Vorgehen Gottes vergleichen mit dem Verhalten eines Mannes, der seinen Laden abends schon schließen wollte. Er schaute aber vorher ob nicht jemand noch zum Einkaufen käme. Erst dann zog er das Rollo seines Geschäftes runter.
Das ist der Fall auch mit dem Evangelium: Gott wartete so lange, bis keiner mehr kam, der sich bekehren wollte. Keiner kann später sagen: „Hättest Du noch ein bisschen gewartet!“ Gott wird dann sagen können: „Ich habe noch ein bisschen gewartet!“
Aus diesen Aussagen geht hervor, dass mit dem siebten Siegel und mit dem Ausruf „Es ist vollbracht“ das Werk des Evangeliums zu Ende geht. und mit der Wiederkunft Jesu seinen abschließenden Höhepunkt erreichen.
„Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit.“ Offenbarung 19,11
Die Trennung zwischen Gott und Mensch, die die Sünde verursacht hat, wird aufgehoben. Das ewige Evangelium hat sein wunderbares Werk getan.