Auf unserer Erde schuf Gott am Anfang majestätische Berge und grüne Täler; in den Bergen ließ ER silberschimmernde Bächlein sprudeln; die Niederungen verzierte ER mit Strömen mächtiger Flüsse. Schuf kleine Lärchen deren Triller aus großer Höhe über das weite Land erschallt – auch einen am Himmel majestätisch schwebenden Adler, dessen Schatten seiner großen Flügel auf den blühenden Acker fällt – schuf auch ein Entchen, das mit dem Schnabel auf kurzem Hals unter dem Wasser seine Nahrung sucht – aber auch eine Giraffe, die sich dank ihres langen Halses die Blätter der hohen Bäume schmecken lässt. Wo immer das Auge hinblickt, überall sind Wunder der Natur zu sehen, die Gott den Menschen und Tieren zur Freude geschaffen hat.
Gott hätte gleich von Anfang an mit entsprechender Menge die Welt mit Blumen, Bäumen, Menschen und Tieren füllen können. Aber dann hätte es kein Entstehen, keine Entfaltung gegeben aus kleinen Samen über alle Phasen der Entwicklung bis zur Reife der ganzen Flora, Fauna und auch des Menschen. Gott richtete alles so aus, dass Er die Welt in zwei grundlegende Gruppen ordnete: in „männliches und weibliches Geschlecht“. Diese zwei Gruppen gibt es sowohl in der Flora, der Fauna wie auch bei den Menschen. Durch eine Vereinigung dieser zwei Gruppen kommt es zur Vermehrung und einer gesellschaftlichen Form des Daseins.
Durch diese Anordnung gab Gott auch eine Grundlage für die Entstehung der menschlichen Familie. Damit schließt die wunderschöne schöpferische Tätigkeit Gottes. Die menschliche Familie ist zu der Krone der Schöpfung geworden – des Allerschönsten von allem was Gott geschaffen hat.
Worin liegt die besondere Schönheit einer Familie? Sie fängt mit einem Hochzeitsfest an, an der sich der Bräutigam und die Braut übermäßig freuen. Besonders die Braut strahlt mit ihrem schönen, blendendweißen Kleid in ihrer Umgebung. Später kommen dann die kleinen Kinder, die mit ihrem Hüpfen, Zwitschern, Lachen, Schmusen, mit ihrer Neugier und ihrer Entwicklung ihre Eltern fortwährend erfreuen.
Manche junge Frau würde alles dies auch gerne erleben, aber es wurde ihr nicht vergönnt, da kein Bräutigam sie um ihre Hand gebeten hat. Umso mehr freut sich eine solche Frau auf die neue Erde, wo sie die Schönheit und den Liebreiz einer eigenen Familie erwartet. Mit derselben Sehnsucht lebt mancher, der seinen liebevollen Ehegefährten verloren hat.
Über die Schönheit einer Hochzeit, besonders über die Braut mit ihren weißen Kleidern spricht die Bibel an mehreren Stellen. Der Herr Jesus unterstützte sogar mit einem Wunder den erfolgreichen Verlauf einer Hochzeit, bei der Er zu Gast geladen war.
Satan, der alles vernichten will, was Gott geschaffen hat, sah es besonders auf die Zerstörung des Allerschönsten ab – auf die menschliche Familie. Es scheint, dass Menschen aus zerrütteten, unglücklichen und zerrissenen Familien sich nicht wünschen auf der neuen Erde eine Ehe und Familie zu haben. Ihre Abneigung gegen die Ehe auf der neuen Erde unterstützen sie mit einem biblischen Vers:
„Und Jesus sprach zu ihnen: Die Söhne dieser Welt heiraten und werden verheiratet; die aber, die für würdig gehalten werden, jener Welt teilhaftig zu sein und der Auferstehung aus den Toten, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet; denn sie können auch nicht mehr sterben, denn sie sind Engeln gleich und sind Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind.“ (Lukas 20,34-36)
Im Kontext dieser Texte geht es nicht um das Heiraten, sondern um das Problem des Sterbens. Wenn das Sterben nicht wäre, würde die Frau, um die es sich in dieser Geschichte handelt, nur einmal verheiraten. Der Vers 36 spricht nicht von der Gleichheit der Engel mit den Menschen in Bezug auf das Heiraten, sondern das Nicht-Sterben.
Von sechs deutschen Übersetzungen des angegebenen Verses, sprechen nur zwei vom Heiraten; vier davon, sowie der griechische Grundtext, sprechen vom „Freien und sich Freien lassen. „Heiraten“ und „Freien“ sind verschiedene Worte. In den Wörterbüchern finden wir unter dem Stichwort „Freien“ folgende Worte: buhlen um, nachlaufern, auf die Freite gehen, um die Hand werben, einen Heiratsantrag machen, den Hof machen usw.
Im weiteren Sinne des Wortes würde es heißen: sich verloben, um Mann oder Frau dann kalt zu verlassen, unglücklich zu machen, flirten, eine Ehe auf Prüfung eingehen, Partner wechseln usw. Diese Art des Ehewerbens wird auf der neuen Erde natürlich nicht sein. Stattdessen wird das gelten, was Gott von Anfang an für die Menschen vorhatte.
„Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer sie am Anfang schuf als Mann und Frau und sprach: »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«? … Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden! (Matthäus 19,4-6)
Schon hier auf dieser Erde versteht sich die Ehe als lebenslanges Bündnis; auf der neuen Erde gilt es für die ganze Ewigkeit. Dann sind die Menschen zwar vollkommen und doch verschieden im Ansehen und Charakter, denn Gott schuf nicht alle Menschen gleich. Das ist gut so, denn sonst wäre das Leben sehr fade, langweilig und monoton – auch auf der neuen Erde.
Wie soll aber ein Mensch erkennen, welcher Lebenspartner zu ihm passt, wie soll er ihn suchen und letztlich auch finden? Gott ist der Einzige, der in die Tiefe der Seele sieht und als Schöpfer weiß er am besten, welche zwei Charaktere zusammenpassen und wo sie zu finden sind. In Seiner großen Gnade will Gott – unser liebender Vater – bei dieser schweren Wahl eines Partners die Verantwortung übernehmen.
Wer glücklich verheiratet sein will, betet schon in diesem Leben für die richtige Wahl seines zukünftigen Partners. Darum braucht er nicht nachlaufen oder sich nachlaufen lassen, sondern kann diese wichtige Entscheidung Gott überlassen. Ebenso wird es auf der neuen Erde sein. Weitere Details über die neue Erde sind in Buch Jesaja 11,6-9; 65,17-25 angegeben und an sonstigen Stellen des Wortes Gottes.
Dort ist auch die Rede von Säuglingen, kleinen Jungen, sogar von jungen Tieren auf der neuen Erde. Einer von diesen Texten ist etwas schwerer zu verstehen. Hier muss betont werden, dass das Buch Jesaja teilweise in einer Poesieform verfasst ist. Im Vers 20 steht folgendes: „Denn ein Kind stirbt in hundert Jahren.“ Diese Poesie soll Folgendes ausdrücken: „Die Kindheit stirbt in hundert Jahren“ oder klarer noch: „In hundert Jahren ist ein Kind volljährig. Seine Kindheit ist für immer weg als wäre sie gestorben“. Auch dies steht dort: „und keinen Greis, der seine Tage nicht erfüllte“. Auch hier meint die Poesie: „Auf der neuen Erde wird kein Greis so schwach sein, dass er seine Arbeit nicht ausrichten könnte. – Er wird nicht so geistesschwach sein, dass er seine Tage nicht mit geistreichen Dingen ausfüllen könnte.“
Für diejenigen, die sich auf ein Zitat von E.G. White berufen, (Für die Gemeinde geschrieben / Bd. 1 /182 – Mutmaßungen über das Leben auf der neuen Erde) in dem eine Äußerung, gegen das Familienleben auf der neuen Erde steht, gilt das, was sie selbst sagt: „Lieber Leser, ich empfehle dir das Wort Gottes als die Richtschnur deines Glaubens und Handelns.“ (EG s. 69) „Stimmen die Zeugnisse nicht mit dem Wort Gottes überein, dann verwerft sie.“ (5.Test. S.722)
„Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ (1.Mose 1,31) Sollte auf der neuen Erde, die Familie nicht ihren berechtigten Platz haben, würde es heißen, dass die ursprüngliche Schöpfung Gottes, die Gott als „sehr gut“ bewertet hat, letztlich nicht sehr gut war. Was auch wichtig ist zu betonen, dass Gott von Anfang an alles zum ewigen Leben geschaffen hat – auch die schöne und liebreizende Familie.