Warum Gefühle zu Herzen gehen
Kraft befindet sich in den Muskeln, Verstand im Gehirn, Wärme im Blut, Geschmack auf der Zunge, Seele in den Augen, Tastsinn auf der Haut, Schönheit im Gesicht. Wo im Körper haben Liebe und Hass ihren Sitz?
Man spricht vom Herz als vom Sitz der Liebe und des Hasses. Es wollen verschiedene wissenschaftliche Theorien dies belegen. Es gibt einen einfachen Weg, den Sitz der Gefühle selbst zu erfahren. Wenn sich z. B. zwei Verliebte sehen, fängt das Herz an schneller zu pochen, ja sogar zu rasen. Dasselbe geschieht, wenn man einen Menschen sieht, der einem Leid zugefügt hat; auch hier fängt das Herz an unruhig zu sein. Bei Erregung, ob aus Freude oder Furcht, schlägt das Herz schneller. Demnach ist das Herz auch ein Sitz von Gemütsbewegungen. Darüber schreibt im Internet der Forscher, Reiner Krutti, folgendes:
„In unserem Herzen gibt es ein komplexes Nervensystem, das als eigenständiges „kleines Gehirn“ funktioniert. Es besteht aus vielen tausend Nervenzellen, die ein umfassendes, unabhängiges System bilden, das über das Herzschlagmuster einen ständigen Dialog mit dem eigentlichen Gehirn führt. Das heißt, das Herz nimmt Dinge wahr und fühlt. Und wenn es spricht, beeinflusst es die Physiologie unseres gesamten Körpers, angefangen beim Gehirn. In dieser Herz-Gehirn-Kommunikation liegt quasi der Schlüssel zur emotionalen Intelligenz. Aber welche Sprache spricht eigentlich unser Herz.“
Weiter schreibt er: „Wir können unsere Herzintelligenz jederzeit weiterentwickeln. In einem ersten Schritt geht es darum, negative emotionale Ladung zu reduzieren und die innere Balance zurückzugewinnen. Erst dann können wir uns in einem zweiten Schritt voll und ganz auf das bewusste Erleben von angenehmen Emotionen konzentrieren. Herzintelligenz entwickeln heißt Positives Fühlen statt positiven Denkens! Dazu können wir in unserem Inneren Gelegenheiten schaffen, die positiv geladene Emotionen erzeugen. Denn wir alle haben in uns eine Vielzahl angenehmer Emotionen wie Wertschätzung, Mitgefühl oder Dankbarkeit abgespeichert, die wir uns nur bewusst machen müssen.“
Laut obigen Abschnittes befinden sich im menschlichen Körper zwei besondere Stellen, in denen sich seine Intelligenz befindet: Der rationale Verstand im Gehirn und die Sphäre der Gefühle im Herz. Diese Beiden müssen bewusst miteinander korrespondieren; d. h. Verstand und Gefühle müssen ausgewogen sein – nicht zu lasch oder zu streng. Als Bespiel soll der Begriff: „Affenliebe“ verdeutlichen, was eine blinde einseitige Liebe verkörpert. Es muss sowohl Milde wie auch Strenge gelten. Nicht alles was gut aussieht, muss auch gut sein. Diese Korrespondenz zwischen Gehirn und Herz kann sehr anstrengend sein.
Über dieses „Herz-Gehirn“ Objekt, gibt es in der Bibel auch folgendes zu lesen: „Als aber der HERR sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar …“ (1Mose 6,5) „Mein Mund soll Weisheit reden und das Denken meines Herzens verständig sein.“ (Psalm 49,4) „… Denkt nach in eurem Herzen auf eurem Lager und seid still!“ (Psalm 4,5) „Als aber Jesus ihre Überlegungen erkannte, antwortete und sprach Er zu ihnen: Was überlegt ihr in euren Herzen?“ (Lukas 5,22)
Sowohl das Gehirn wie auch das Herz sind sehr hochwertige Organe, die nur aus der Hand Gottes hervorgehen konnten. Beide sind nicht nur fähig zu lernen, sondern das Gelernte auch zu speichern, sonst wäre alles lernen nutzlos. Beide hat der Mensch zum Besitz bekommen und kann nach seinem Dünken mit ihnen umgehen.
Es wurde oben gesagt, dass in dem Herz edle Eigenschaften gespeichert sind. Man könnte fragen: „Wie sind sie dort hingekommen, um das „Denken“ des Herzens stets beeinflussen und gestalten zu wollen?“ Was sagt die Bibel dazu?
Vor allem: „Denn wir sind Seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.“ (Epheser 2,10) Demnach ist auch unser Herz für gute Zwecke und Ziele geschaffen und bestimmt worden. Mehr noch: „ER (Gott) hat uns auch versiegelt und das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen gegeben (abgespeichert).“ (2.Korinter 1,22) So ist der Mensch ein Geschöpf, das durch direkten Einfluss des Geistes Gottes Werke tun kann, die dem Willen Gottes entsprechen.
Laut Bibel soll jeder Mensch mit dem eigenen Herzen vernünftig umgehen und handeln. Vor allem soll das heißen, zu tun was Gott sagt: „Gib mir, mein Sohn, dein Herz, …“ (Sprüche 23,26) Mit anderen Worten: „Gib mir, mein Sohn, das Zentrum deiner Gefühle!“ „Erschaffe mir, o Gott, ein reines Herz, und gib mir von neuem einen festen Geist in meinem Innern!“ (Psalm 51,12) „Den Weg deiner Gebote werde ich laufen, denn Du machst mir das Herz weit.“ (Psalm 119,32) „Und Ich (Gott) werde meine Furcht in ihr Herz legen, damit sie nicht von mir abweichen.“ (Jeremia 32,40)
So sah das ursprüngliche Herz aus, das nur mit dem Geist Gottes gefüllt war. Dann kam Satan und beeinflusste das menschliche „Denken“ des Herzens. Zum ersten Mal geschah es bei Eva im Paradies und erfasst seitdem die Herzen der Menschen – auch das Herz eines Jüngers Jesu: „Und während des Mahls, als schon der Teufel dem Judas, Simons Sohn, dem Ischariot, ins Herz gegeben hatte, ihn zu verraten,“ (Johannes 13,2)
Auch der Mensch kann sich ins menschliche Herz einschleichen. Besonders gefährlich kann ein Freund oder eine sonst einflussreiche Persönlichkeit werden. Das Ergebnis ist die heutige Realität des grauen Alltags: „Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen?“ (Jeremia 17,9) Der Herr Jesus sagte: „Was aber aus dem Mund herausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen.“ (Matthäus 15,18) „Weiter spricht der Herr: Weil sich dieses Volk mit seinem Mund mir naht und mich mit seinen Lippen ehrt, während es doch sein Herz fern von mir hält …“ (Jesaja 29,13)
Einen guten ethischen Einfluss auf das Herz bewirkt die Betrachtung der Bibel mit ihrem Erlösungsplan, dessen Ziel die wunderschöne neue Erde ist. Auch die Schilderung der uns umgebenden Natur, die gesamte Flora und Fauna fördert Dankbarkeit, gute Gefühle und heitere Gedanken des Herzens. Solch einen guten Einfluss auf das Herz bewirken auch anziehende, freundliche und liebevolle Gespräche. Besonders wirkungsvoll auf den Charakter ist eine tägliche bewusste Bildung des Herzens.
Einen sehr guten und weisen Rat hat die Bibel, verwendbar für das Herz:
„Ein fröhliches Herz tut dem Leibe wohl; aber ein betrübtes Gemüt lässt das Gebein verdorren.“ (Sprüche 17,22)
„Ein fröhliches Herz fördert die Genesung, aber ein niedergeschlagener Geist dörrt das Gebein aus.“ (Psalm 17,22)
Für die Bildung jeglichen Charakters ist es sehr angebracht und lobenswert, die bewusste vielseitige Bildung des eigenen einfühlsamen Herzens, verbunden mit einem aufrichtigen Gebet zu pflegen. Dieses Verhalten formt jeden Menschen zu einem Kind nach dem Herzen Gottes; schließlich erschafft Er es dann auch neu!