Den Glauben fördernde Prophetie

Durch ein seriöses Beobachten oder Forschen, sowohl lebendiger wie auch toter Kreatur, kommt der Gedanke auf, dass dahinter ein unbegreiflich scharfsinniger Schöpfer stehen müsste. Wenn dazu noch alle präzisen Vorgänge, die in lebenden Organismen verlaufen und die atemberaubende Komplexität der gesamten Natur bedacht werden, kann nur bei Menschen, die unlogisch denken können oder wolllen, die Existenz eines solchen Wesen ausgeschlossen sein.

Von allen Beweisen für die Existenz eines Wesens, das als Gott, der Allmächtige bezeichnet ist, ist die Prophetie am meisten fördernd. Durch ihre Erfüllung stärkt sie den Glauben, und den Verkündiger macht sie glaubwürdig. Zum Beispiel: Schon vom Anfang der Welt hat Gott, der Allmächtige, prophezeit, dass Satan den Nachkommen Evas in die Ferse stechen wird. Diese Prophetie hat sich nach 4.000 Jahren bei der Kreuzigung des Herrn Jesus erfüllt. So etwas kann nur ein göttliches Wesen vorhersagen. (1.Mose 3,15)

Zum Thema dieser Ausarbeitung über die Prophetie gehören auch tiefere Einblicke, Ratschläge und Regeln. Vor allem: Prophetie darf nicht blauäugig angenommen werden. Es ist sehr wichtig, jede Prophetie gewissenhaft zu überprüfen. Auch folgendes gehört dazu: „Auch von denen, die eine von Gott empfangene Botschaft weitergeben, sollen zwei oder drei reden, und die anderen Propheten sollen das Gesagte beurteilen.“ (1.Korinther 14,29) Siehe den Artikel „Regeln für das Studium der Prophetie“ auf dieser Webseite.

Diese Aussage lässt vermuten, dass sich auch ein Prophet irren kann. Und noch dies: Einmal Prophet, heißt nicht immer ein Prophet. Als Beispiel kann hier der Prophet Jona genannt werden. Gott benutzte ihn nur einmal. Als er dann seine Aufgabe in Ninive erfüllt hatte, wird über ihn nichts mehr berichtet.

Ein Merkmal des Volkes Gottes: „… die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu. … Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.“ (Offenbarung 12,17. 19,10)

Aber Vorsicht! 
„Hütet euch vor den falschen Propheten! Sie kommen im Schafskleid zu euch, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe.“ (Matthäus 7,15)  Wenn jemand kommt und sanft redet, lächelt, viel über die Liebe spricht, sogar schmeichelt oder zur Obrigkeit gehört, wird er gerne, ohne Prüfung, angenommen.

Von einem sanften Verhalten der Propheten Gottes berichtet die Bibel nicht. Im Gegenteil, man liest oft ihre harten Worte: „Und Elia trat zum ganzen Volk hin und sagte: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Wenn der HERR der ⟨wahre⟩ Gott ist, dann folgt ihm nach; wenn aber der Baal, dann folgt ihm nach! Aber das Volk antwortete ihm kein Wort. Da sagte Elia zum Volk: Ich allein bin übriggeblieben als Prophet des HERRN, aber die Propheten des Baals sind 450 Mann. (1.Könige 18,21.22) Wohlgemerkt: Diese 450 Propheten gehörten zum Volke Gottes.

Einen Propheten sendete Gott seinem Volke dann, wenn dieses Volk von Gott abgefallen war, oder, wenn durch ihn der Welt eine wichtige Botschaft zu verkündigen war. Es war immer von Gott so gewollt, auch für die Zeit des Endes. Für diese Aufgabe war in Amerika Ellen G. White berufen und in der Gemeinde Gottes eingesetzt.

„Und nach diesem wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgieße über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Ältesten werden Träume haben, eure jungen Männer werden Gesichte sehen; und auch über die Knechte und über die Mägde will ich in jenen Tagen meinen Geist ausgießen. (Joel 4,1.2)

„Strebt nach der Liebe! Bemüht euch um die Gaben des Geistes, am meisten aber darum, dass ihr prophetisch redet!“ (1.Korinther 14,1)

Warum ist die Gabe der Prophetie so wichtig? Über die Endzeit sagte der Herr Jesus: „Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben finden auf der Erde? (Lukas 18, 8)

„Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst; aber wohl dem, der auf das Gesetz achtet!“ (Sprüche,29.18) Bei der Prophetie geht es nicht nur um die Stärkung des Glaubens, sondern auch darum, nicht richtungslos, wie in einer Wüste, ohne Orientierung, umherzuirren und in der Lehre Gottes zu verwildern. Diese traurige Realität führt zum bekannten Spruch: „Wie viele Lehrer, so viele Auslegungen“.

Denjenigen, die behaupten, dass sie die Merkmale erfüllen um in einer biblischen Gemeinde anerkannt zu sein, weil sie die Botschaft aus der Offenbarung 14,6-12 verkündigen und in ihrer Körperschaft die Prophetin E.G.White haben, muss folgendes gesagt werden: Dem war so bis zu ihrem Tode vor 110 Jahren. Jedoch, einen toten Propheten haben in ihren Bibeln alle christlichen Gemeinden weltweit.

In den Kirchen-Gemeinden sind heute so viele verschiedene Lehren und Thesen, mit so vielen weltlichen Sitten und Bräuchen, die das Christenleben verdarben, so dass nur ein gegenwärtiger, wahrer Prophet Gottes auf sie hinweisen kann.

Aber Vorsicht: Gott hat immer wieder vor falschen Propheten gewarnt. Da Gott tatsächlich für die Endzeit lebendige Propheten versprochen hat, erscheinen innerhalb des Volkes Gottes, wie immer, neben den wahren auch falsche Propheten. Hier besteht eine ernste Gefahr, die zu einem katastrophalen Ausgang führen kann. Man könnte einen falschen als einen Propheten Gottes anerkennen, und andersrum: einen wahren als einen falschen ablehnen. Und noch dies: Wenn eine Weissagung verkündigt wird, ist leider oft als erste Reaktion zu hören: „Vorsicht! Spiritismus!“

Gerade für die letzte, einer besonders gefährlichen Zeit des Endes, benötigt das Volk dringend sich gegenwärtig erfüllende Prophezeiungen. In den Gemeinden wimmelt es von unterschiedlichen Theorien und Bräuchen. Von der Botschaft, die ein echter Prophet bringen würde, hängt oft das richtige Verständnis des biblischen Glaubens und Handelns ab.

„Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Maß der ⟨vollen⟩ Reife der Fülle Christi“ (Epheser 4,11.12) Es ist verständlich, dass mit allen hier genannten Menschen  gegenwärtig lebendige Personen gemeint sind – auch die Propheten!

In der Bibel sind noch verborgene Weissagungen, über die Gott seine Hand gehalten hat, um sie erst in der geeigneten Zeit aufzudecken, und unter die Menschen aufstrahlen zu lassen. Ein biblischer Lehrer kann im gewissen Sinne einen Propheten ersetzen, indem er manche versteckte biblische Weisungen der Bibel, im gegenwärtig aktuellen Licht, neu entdeckt.

Ein Beispiel, das notwendig zu entdecken wäre: Es ist auffallend, dass in der Offenbarung des Johannes drei Prophezeiungen liegen mit der Zahl 1260, 42 Monaten und einer Zeit; zwei Zeiten und einer halben. Diese drei Weissagungen werden auf ein und dasselbe Ereignis gedeutet. Ist es zutreffend, dass Gott Freude hätte mit den Zahlen zu spielen? Oder handelt es sich hier tatsächlich um drei verschiedene Ereignisse und damit um drei verschiedene Prophezeiungen, die eine geschichtliche Deutung erfordern?

Weil Theologen die Nation Israel verstoßen haben, sind sehr aktuelle Prophezeiungen verloren gegangen. Sie müssen aufs Neue entdeckt werden. Zu den vielen prophetischen Aussagen der Bibel über das Volk Israel in der Endzeit gehört auch das ganze 11. Kapitel im Römerbrief. So fängt dieses Kapitel an: „Ich sage nun: Hat Gott etwa sein Volk verstoßen, das er vorher erwählt hat? Auf keinen Fall! …“

Auch die Deutungen der apokalyptischen Siegel und Posaunen bedürfen eine neue, grundlegende Überarbeitung. Bei einem neuen Studium ist es wichtig, die Regeln eines Studiums streng einzuhalten! Z.B.: Innerhalb einer und derselben Weissagung dürfen Symbole nicht abgeändert werden!!! Es kommt zwar immer ein Ergebnis heraus, aber nur eines kann richtig sein.
 (Es wird empfohlen, auf dieser Website den Artikel „Regeln für das Studium der Prophetie“ gründlich zu lesen!)

Es ist eine Tatsache, dass sich die Geschichte oft wiederholt. Um Platz in der Bibel für ausführliches Schreiben zu sparen, werden in der Prophetie Symbole benutzt. So ist das Deuten einer Prophetie zwar beschwerlicher, aber beim Einhalten der Regeln für ein Studium ist es möglich, sie ohne große Mühe verständlicher zu formulieren.
Statt nach neuer Erkenntnis zu suchen, wiederholen Sprecher bedauerlicherweise bequem immer dieselben alten Prophezeiungen. Ein typisches Beispiel ist die über lange Jahre wiederholte Prophetie vom Malzeichen des Tieres oder die im Buch Daniel erwähnte große Statue des zweiten Kapitels.

Es muss ernst gefragt werden, ob für die aufregendste Zeit des Endes, mit einer übermäßigen Menge an Ereignissen, von denen unsere Vorfahren nicht die geringste Ahnung hatten, Gott nichts Ausführlicheres und Genaueres wusste, als nur, dass es Kriege, Katstrophen und Seuchen geben wird und die Kinder ihre Eltern missachten werden! Dieser Mangel an mehreren, detaillierten Prophezeiungen soll gerade für diese Zeit des Endes sein, in der das Bewahren des Glaubens ohne aktuelle, gegenwärtige Prophetie nur schwer möglich ist?

Aber Gott gab doch für diese Endzeit viele weitere Weissagungen, die der heutige Mensch leider nur in geringem Maße schätzt und nicht genug wahrnimmt. Bedenke: Ist es nicht beleidigend solch ein Verhalten dem großen Geber gegenüber, der den Menschen alles zum Guten und aus Liebe gegeben hat?

Solche Leute, die in der Bibel neue prophetische Botschaften entdeckt haben, waren mit großer, seelischer Freude beschenkt und sind es immer noch. Ihr Glaube war und ist dadurch immer noch aufs Neue gestärkt. Der Kampf um die Krone des ewigen Lebens hat so einen neuen Wind und eine erfrischende Brise erhalten und nützlich davongetragen.

Dieser Mangel an lebendigen Propheten Gottes soll alle treuen Gläubigen zu intensiven, flehenden Gebeten treiben mit der Bitte: Möge der liebende Gott seinem Volke die verheißenen, lebendigen Propheten geben!

„Die Weissagung verachtet nicht! Prüft alles, das Gute behaltet!“ (1.Thessalonicher 5,20)

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