Verstand oder Gefühle?

Es gibt Menschen, die nach dem Gefühl handeln, und Andere, die handeln nach ihrem Verstand. Welche der beiden sind zuverlässiger? Allgemein wird gesagt: „Die Gefühle kommen aus dem Herzen; der Verstand aus dem Kopf.“ Welchem von beiden soll Vorrang geschenkt werden? Um hier einigermaßen die richtige Antwort zu finden, muss erst geklärt werden: „Was ist was der beiden Gänge?“
Entstehen Gefühle allein im Menschen, oder ist dabei eine höhere Macht am Wirken? Man spricht von guten und schlechten, edlen und verderbten Gefühlen. Was beeinflusst den menschlichen Verstand und damit seine Entscheidungen? Wo liegen bei beiden die Grenzen, die man beachten muss?

Dieser Artikel ist eine kleine Studie, die hauptsächlich auf der Heiligen Schrift, der Bibel, einer Quelle der Weisheit und der Gefühle, beruht.

Gefühle und Verstand sind allgemein bekannte Wörter. Jedoch kommt es nicht selten vor, dass, wenn man über sie spricht oder sich auf sie beruft, es problematisch ist, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Inwieweit ist ein Gegenstand gefühlsmäßig oder mit dem Verstand zu erfassen? Wann folgt der Wechsel zur Dummheit, Naivität oder Kindlichkeit?

Erfahrungen zufolge können Gefühle auch zum heißen Eisen werden, sogar gefährlich sein. Drei Beispiele aus dem Alltag weisen es vor:
1/ Am Telefon bittet plötzlich eine Stimme um finanzielle Hilfe für die vermeintliche Enkelin der Angerufenen, die sofort gebraucht wird, um sie aus einer lebensgefährlichen Lage zu retten. Statt den Verstand einzuschalten, ist die gefühlvolle Oma bereit, unverzüglich einem völlig fremden Menschen eine beträchtliche Geldsumme zu reichen.

2/ Nach kurzer Zeit ihrer gefühlvollen „Bekanntschaft“, sind ein verliebter Mann und eine Frau bereit, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Wenn später der Verstand die Lage erfasst und sie als falsch gewählte Beziehung bewertet, kann es zu spät sein. In solch einer zerrütteten Familie leiden dann alle – am meisten die Kinder.

3/ Momentane Gefühle können zu harten Worten, einem unversöhnlichen Streit, sogar zu Gewalttätigkeit jeglicher Art führen. Man sagt: „Er (sie) hat in seinem Gefühl plötzlich rot gesehen“.
Die Gefühle sind die unsichersten Führer im Leben eines Menschen. Weil sie sehr fragwürdig sein können, ist es dringend erforderlich zu üben, sie unter der Kontrolle des Verstandes zu halten und sie ständig mit kühlem Kopf zu betrachten und zu bewerten.

Bekannterweise hat der Verstand mehrere Formen und Facetten. Auch hat er viele Quellen woher er kommt, wie er gebildet wird oder wo er zu suchen ist. Diese Quellen spielen eine entscheidende Rolle. Da die Wahl einer richtigen Bildung problematisch sein könnte, verweist dieser Artikel auf die Bibel und ehrliches Gebet als erprobte Quellen des entsprechenden, richtigen Verstandes – Quellen einer altbewährten Erkenntnis.

Die Bibel ist zwar kein juristisches Buch, aber es gibt dort Grundsätze für ein natürliches und gefühlvolles Leben. Vor allem sind sie verankert in den Geboten Gottes – den Zehn Worten des Moralgesetzes. In diesem Moralgesetz sind richtige Gefühle angeführt und definiert, die ein Mensch Gottes in sich haben, tragen und benutzen soll. Durch eine genaue Studie der oben erwähnten „Zehn Worte“ und dem gesamten Text des Moralgesetzes, sind wahre Gefühle und realer Verstand definiert, erleuchtet und hier in folgender Graphik erfasst:
Die einzelnen zehn Begriffe definieren hier Gefühle
 unter der Kontrolle des biblischen Verstandes.

Da das Gefühl und der Verstand dicht beieinander liegen, ist es nicht immer leicht, sich für das eine oder das andere zu entscheiden. Wenn aber das Gefühl biblisch erzogen ist, kann es leichter sein, das Richtige zu wählen. Folgende Bibeltexte machen es deutlich:
„Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand.“ (Sprüche 3,5)

„Wer das Gesetz befolgt (hält), ist ein verständiger Sohn.“ (Sprüche 28,7)

„Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes.“ (Jesaja 11,2)

„So gib DU (Gott) deinem Knecht doch ein verständiges Herz.“ (1.Könige,3,9)

Mögen sowohl der Kopf mit seinem Verstand, wie auch das Herz, mit dem Sitz der Gefühle, dauerhaft unter dem weisen Einfluss des Geistes unseres Schöpfers verbleiben – verbleiben in beiden menschlichen Zentren – des Gefühls und des Verstandes – im Gehirn und im Herzen – in guten und schweren Zeiten, bei dem einen wahren Gott treu festbleiben! Sonst droht das, was in einer Aussage der Bibel geschrieben steht:
„ER (Gott) hat ihre Augen (Verstand) verblendet und ihr Herz (Gefühl) verstockt, dass sie nicht mit den Augen sehen und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.“ (Johannes 12,40)
 Diese biblische Aussage klingt wie ein Widerspruch für diejenigen, die ansonsten die Liebe Gottes erwarten. Dies zu erklären und zu verstehen ist nicht leicht. Es kann so verstanden werden: Die Gnade Gottes ist mit Seinem Recht verbunden. Rein menschlich gedacht, müsste jeder, der sein Unrecht bereut, unabhängig davon wie weit er es ehrlich und aufrichtig tut, begnadigt werden. Weil Gott ins Herz sieht, weiß ER, ob eine Reue echt oder nur Heuchlerei ist, und ER kann im Voraus verhindern, dass jemand Reue tut. Sonst würden andere Menschen, einschließlich der Engel, meinen, Gott sei ungerecht.

Auch dies noch, wenn es sich um den Gebrauch des Gefühls oder des Verstandes handeln soll: In einer ernsten, prickelnden Situation, ist es ratsam und gut, nach einer alten, erprobten Regel vorzugehen. Es heißt: „Wir schlafen eine Nacht drüber!“ Oder dies: „Morgens weiser des Abends“.

Trotz Befolgen aller obigen Ratschläge, kommt es immer wieder vor, dass man sich die „Finger verbrennt“ und folgend bitter bereut. In solchen Fällen braucht man nicht schwarz sehen, verzagen, oder den Kopf tief hängen lassen, sondern optimistisch nach vorne schauen, denn eigene Fehler sind die beste Schule des Lebens, die man absolvieren und im Alltag verwenden muss.

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