Lohn oder Gnade?


Um in den „katholischen Himmel“ zu kommen, ist es erforderlich täglich den Rosenkranz vorzutragen, immer wieder vor einem Pfarrer zu beichten, zu heiligen Stätten zu pilgern, nicht selten sich zu kasteien, und nicht zuletzt für den Sünden-Ablassbrief gut zu bezahlen.

Der Weg in den “protestantischen Himmel“ ist wesentlich einfacher. Da fallen die vielen religiösen Zeremonien und Bräuche weg. In der Lehre und den religiösen Übungen ist sehr stark die Liebe hervorgehoben.

Es gibt noch weitere „Himmel“, die sich anbieten. Zum Beispiel in Indien das Nirvana im Hinduismus, auch der Himmel der Indianer mit den ewigen Jagdgründen bei Manitu.
Da ist noch ein „Himmel“. Dieser ist in den letzten Jahren entstanden, der an Popularität und Beliebtheit immer mehr zunimmt. Die Bedingungen sind sehr schlicht und verlockend ansprechend. Es wird behauptet, dass man sich den Himmel nicht im Geringsten verdienen kann. Dieser liegt nur in der Gnade Gottes, die man dankbar annehmen braucht. Welche von all diesen „Himmeln“ der Mensch wählt, hängt von der erzieherischen Entfaltung, vom Glauben und Verstand des Einzelnen ab.

Ich habe den „biblischen Himmel“ gewählt, denn dieser gehört einem Gott, mit dem ich gute Erfahrung gemacht habe. Nicht nur durch die Beobachtung der exzellenten Natur, die ER erschaffen hat, aber hauptsächlich durch die Weissagungen, die ER in die Bibel, Seinem Buch, aufschreiben ließ. Diese Weissagungen sind besonders überzeugend, denn, obwohl sie lange vorher angesagt wurden, haben sie sich laufend erfüllt.

Der Weg in den Himmel dieses Gottes hat klare Bedingungen. Sie beruhen nicht nur auf dem, dass sie Gott, der Allmächtige, ausgesprochen hat, sondern auch darauf, dass sie sehr logisch und folgerichtig sind.

Wie bekannt, ist jede Logik Bestandteil eines korrekten und genauen Denkens. Bedenken wir: Sollte ein „Himmel“ das Leben, das verloren gegangen ist, ersetzen, dann muss solch ein Himmel für immer bleiben. Wie die Realität offenbart hat, ist solch ein Himmel nicht machbar, nicht zu erreichen, es sei denn, alle Einwohner würden sich entscheidend und streng an das Moralgesetz Gottes halten. Einen solchen Zustand bei allen Einwohnern zu erreichen, ist kein leichtes Vorhaben! Nach einem solchem Zustand muss, ohne Ausnahme, jeder einzelne Einwohner streben und ihn letztlich auch erreichen.

Es besteht eine brenzliche Frage: „Wo ruht die Gnade versteckt, um erlöst zu sein? Die Antwort liegt gleich am Anfang der Geschichte der Menschheit. Gott sagte zu Adam und Eva: „Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.“ (1.Mose 2,16.17)

Und sie aßen und am selben Tag starben sie nicht, sondern erst nach hunderten von Jahren. Ohne irgendetwas beizutragen – zu leisten, wurden sie vor dem sofortigen Tode verschont – begnadigt; jedoch nicht von den weiteren schlimmen Folgen und nicht für immer.

Sie mussten ihr herrliches Zuhause verlassen, und draußen, unter sehr schweren Lebensbedingungen weiterleben. Dieses harte Leben sollte für sie eine Charakterschule sein, in der sie lernten, nach den Geboten Gottes gehorsam zu leben. Erst nach einer ausreichenden Prüfung durch ein Gericht Gottes, wie das Evangelium verkündigt (Offenbarung14,6.7), werden sie, je nach dem Ergebnis der Prüfung, weiterleben dürfen – oder auch nicht. Dies zu verstehen braucht keine große theologische Kenntnis. Es reicht das einfache logische Denken aus. Bedenken wir:
Einerseits bleibt der Mensch weiterhin mit freiem Willen ausgestattet, andererseits soll der biblische Himmel und die zukünftige Welt als friedliches Land, in denen Gerechtigkeit herrscht, gezeichnet werden und auch sein; ein Land ohne all dem was einmal so bedauernswert und kläglich war. „Und nichts Unreines wird hineinkommen und keiner, der Gräuel tut und Lüge, sondern die geschrieben sind in dem Lebensbuch des Lammes.“ (Offenbarung 25,27)

„Und du, Menschenkind, sage dem Hause Israel: Ihr sprecht: Unsere Sünden und Missetaten liegen auf uns, dass wir darunter vergehen; wie können wir denn leben? So sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe. So kehrt nun um von euren bösen Wegen. Warum wollt ihr sterben, ihr vom Hause Israel? (Hesekiel 33,10.11)

Unter diesen Bedingungen bleibt nur eines: Der Mensch kann in seinem alten Charakter nicht so bleiben wie er heute ist! Sollte Gott den Menschen auf das Wort hin verändern, dann wäre der Mensch nicht mehr ein freies Wesen, sondern ein Roboter – eine Marionette ohne eigenem ICH. Da Gott Liebe ist, und sein Reich voll Liebe sein sollte, kann ER die Menschen nicht in brave, lieblose Marionetten umwandeln. An solch einer Schöpfung hätte bestimmt keiner Freude gehabt: weder der Mensch, die Engel und bestimmt auch Gott selbst nicht! Darum ist das erforderlich, was in folgenden Bibelstellen geschrieben steht:
„Selig sind die, welche ihre Kleider waschen, damit sie ein Anrecht an den Baum des Lebens erlangen und durch die Tore in die Stadt eingehen (können)!“ (Offenbarung 22,14)
„Jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.“ (Philipper 3,14)
„Und wer überwindet und meine Werke bewahrt bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Völker.“ (Offenbarung 2,26)

Als der Herr Jesus noch auf Erden war, sprach ER öfters über den Lohn, den ER, bei Seiner Wiederkunft, mitbringen wird: „Freut euch an jenem Tage und tanzt; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn das Gleiche haben ihre Väter den Propheten getan.“ (Lukas 6,23) 
„Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie sein Werk ist.“ (Offenbarung 22,12) Das hier ist eine eindeutige Aussage des Herrn Jesus Christus!

Der Lohn ist nicht eine Gabe, und Gabe ist kein Lohn. Wenn die Bibel vom Lohn spricht dann spricht sie nicht von einer Gabe; und andersrum: wenn sie von der Gabe spricht, dann nicht von einem Lohn. Dies nicht unterscheiden zu wollen, führt zum manipulierbaren Chaos.

„Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt; fortan liegt mir bereit der Siegeskranz der Gerechtigkeit, den der Herr, der gerechte Richter, mir ⟨als Belohnung⟩ geben wird an jenem Tag; nicht allein aber mir, sondern auch allen, die sein Erscheinen liebgewonnen haben.“ (2.Timotheus 4,7.8) Laut dieser Aussage ist es eindeutig, dass einiges gemacht werden muss, um die Gabe – das Geschenk – des Siegeskranzes zu bekommen!

Der folgende Vers erscheint jedoch als ein Widerspruch zu dem bisherigen: „Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.“ (Römer 6,23) Weil die Bibel sich nicht widersprechen kann, ist die Lösung hier im Kontext der ganzen Bibel zu verstehen. Die Lösung ist auch im 1.Mose 2,16.17 zu finden.

„Aber ohne Glauben ist’s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt.“ (Hebräer 11,6)
 Der Glaube, im Kampf um die Krone des Lebens, spielt eine wesentlich andere Rolle, als die man ihm oft zuteilt. Um die Gebote Gottes zu befolgen, muss ein Glaube dominieren, dass sie gut sind, ihren Ursprung bei Gott, dem Schöpfer haben, und dass sie mit allem Ernst und mit großer Hilfe des Geistes Gottes zu befolgen sind.

So ist diese neue Theologie, die nur auf dem dankbaren Empfang ruht, eine unlogische, verdummende und verführerische Irrlehre. Sie ist zwar verlockend, ist aber dreist verführerisch, bei der man sich einredet, den Anspruch auf das neue Leben ohne Charakteränderung bekommen zu können.

Wenn man diese unbiblische Lehre näher betrachtet, erscheint eine grausame Tatsache. Satan, die alte Schlange, hat sich vorgenommen, das Werk Gottes auf verschiedene Weise zu stören und letztlich zu vernichten. Die wirksamste Methode war und ist immer noch, durch eine Lüge, den Menschen vom Gehorsam zu Gott abzuhalten – schon seit den ersten Menschen – Adam und Eva.
Die reißendste Lehre führt den Sünder zu unabhängiger Gnade Gottes hin. Die Schlussfolgerung müsste dann heißen: “Der Herr Jesus schenkt mir umsonst die völlige Gnade. Ich brauch sie nur dankbar annehmen.“ Wenn dem so sein sollte, dass nur die Gnade zählt, dann, logischerweise, kommen alle Menschen der Welt in den Himmel – auch Adolf Hitler. So eine Lehre entbindet von jeglichem Kampf um den Siegeskranz – befreit von dem Kampf gegen die Sünde. Das ist das Ziel Satans. Denn dann gilt, was geschrieben steht:
„So sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe. So kehrt nun um von euren bösen Wegen. Warum wollt ihr sterben, ihr vom Hause Israel? (Hesekiel 33,11)

Durch das Befolgen der zehn Worte des Sittendekalogs, entstehen edle Gefühle und ein edler Verstand. Dies führt zum edlen Charakter des Einzelnen. Weiter, zu einer edlen Familie und schließlich zu einer edlen Gesellschaft auf der neuen Erde.

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