Darf ich …?

Dieser Artikel ist drei aktuellen Objekten gewidmet, zu denen die Bibel vermeintlich mal JA, mal NEIN sagt. Diese drei Objekte veranlassen eine ernste Frage: „Darf ich …?“
Im ersten Objekt handelt es sich um folgendes: Darf ich jeden beliebigen Tag als Sabbat, den heiligen Tag des HERRN, benennen, anerkennen und feiern? Die Befürworter sagen Ja! Dabei stützen sie sich auf folgende Aussagen der Bibel:
“Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei in seiner Meinung gewiss. Wer auf den Tag achtet, der tut es im Blick auf den HERN.“ (Römer 14,5.6)
Bei Berufung auf den Vers in Galater, 4,10.11, gehen sie noch weiter und behaupten, dass man keinen Tag als Sabbat halten müsse. „Ihr haltet bestimmte Tage ein und Monate und Zeiten und Jahre. Ich fürchte für euch, dass ich vielleicht vergeblich an euch gearbeitet habe.“

Zu der obigen Frage sagen die Anderen ein klares: Nein! Auch sie stützen sich auf die Aussagen der Bibel und zitieren das vierte Gebot des Moralgesetztes:
„Gedenke an den Sabbattag und heilige ihn! Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun; aber am siebten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes; … Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist, und er ruhte am siebten Tag; darum hat der HERR den Sabbattag gesegnet und geheiligt.“ (2.Mose 20,8-11)
Wenn diese zwei Gruppen miteinander konfrontiert werden, sagen die Heidenchristen: „Sabbat, der siebte Tag, gilt nur für die Juden! Uns ist es freigestellt, welchen Tag wir als „Sabbat“ halten!“ Weil sich beide Seiten auf die Bibel berufen, entsteht eine ernste Verlegenheit. die man nur im Kontext der ganzen Bibel richtig lösen kann.
Das ist die Tatsache: Den Sabbat, als einen heiligen Tag, hat Gott nicht erst am Sinai durch Mose dem Volke Israel – den Juden – bestimmt, sondern schon ganz am Anfang, bei der Erschaffung der Welt. „Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn, denn an ihm ruhte er von seinem ganzen Werk, das Gott schuf, als er es machte.“ (1.Mose 2,3)
Wie bekannt: Damals waren noch keine Juden. Sie erschienen in der Weltgeschichte erst nach etwa 2.000 Jahren. So gilt der Sabbat, als der Tag des Herrn, von Anfang an für alle Bewohner der Erde. Er ist verankert in dem Moralgesetz, den zehn Geboten Gottes.
Weil die Gebote Gottes die Stütze des ewigen Waltens Gottes sind, kann dieses Gesetz nicht abgeändert werden! „Recht und Gerechtigkeit sind deines Thrones Stützen, Gnade und Wahrheit gehen vor Dir her.“ (Psalm 89,15)
Warum spricht dann Ap. Paulus, dass es egal sei, welchen Tag man hochhält? Laut der obigen Ausführung ist es klar, dass der Sabbat, der siebte Tag der Woche, unantastbar ist. Was man aus den anderen Feiertagen, die in Israel auch Sabbate heißen, macht, oder wie man mit ihnen umgeht, steht dem Gläubigen frei. Soweit man mit dem selbst gewählten Tag keinen Götzendienst oder sonst anstößige Dinge verfolgt, darf der Mensch ihn als gutheißen.
So müsste es Paulus gemeint haben, sonst würde er sich widersprechen zu dem, was er vorher ausgesagt hat: „Aber zu der Zeit, als ihr Gott noch nicht kanntet, dientet ihr denen, die ihrer Natur nach nicht Götter sind. Nun aber, da ihr Gott erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid, wie wendet ihr euch dann wieder den schwachen und dürftigen Mächten zu, denen ihr von Neuem dienen wollt?“ (Galater 4,8.9)
Als ein selbst gewählter Tag, den man hochhalten darf, wäre beispielsweise der Geburtstag, der Hochzeitstag, ein Jubiläum oder sonst ein beliebiger Gedenktag. Auf keinen Fall darf es ein Tag werden, der mit irgendwelchem Götzendienst oder verbotenem Kult verkoppelt ist. Das gilt auch für den Fall, dass man z.B. ein Geburtstagskind durch teure Geschenke, Huldigung, Feiern und desgleichen zu Hochmut, Vergötterung und desgleichen leitet, erweckt oder es verursacht.
Im zweiten Objekt dieses Artikels handelt es sich um folgendes: „Darf ich beliebige, essbare Nahrung zu mir nehmen? Auch hier sagen die Befürworter JA, die Anderen NEIN. Auch hier berufen sich beide Gruppen auf die Aussagen der Bibel.
„Den Schwachen im Glauben nehmt an und streitet nicht über Meinungen. Der eine glaubt, er dürfe alles essen. Der Schwache aber isst kein Fleisch. Ich weiß und bin gewiss in dem Herrn Jesus, dass nichts unrein ist an sich selbst; nur für den, der es für unrein hält, für den ist es unrein. Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist. Zerstöre nicht um der Speise Willen Gottes Werk. Es ist zwar alles rein; aber es ist nicht gut für den, der es isst mit schlechtem Gewissen.“ (Römer 14,1.2.14.17.20)
Um diese Frage zu bearbeiten, muss erst der Begriff „Rein“ oder „Unrein“ geklärt werden. „Ihr sollt unterscheiden, was heilig und unheilig, was unrein und rein ist.“ (3 Mose 10,10)
Die Bibel spricht von reinen und unreinen Tieren (3 Mose 11); dasselbe von unreinen Geistern und Dämonen (Markus 1,23); von Menschen mit unreinem Geist (Markus 5,2). Sie spricht auch von gesunden und kranken Menschen, von schleichender Pest und verderblicher Seuche. (Psalm 91,5.6), sowie über die Hygiene (3.Mose Kap.7-15; Markus,7,3). Auch eine Quarantäne ist in der Bibel erwähnt (3Mo 13,4).
Soweit es um das Essen von Fleisch geht, liegt die Erklärung im 1.Korinther 8,4.7: „Zurück zur Frage nach dem Essen von Götzenopferfleisch. Ihr habt Recht: »Die Götzen gibt es in Wirklichkeit gar nicht; es gibt keinen Gott außer dem Einen.« Doch nicht alle haben schon die volle Konsequenz aus dieser Erkenntnis gezogen. Manche haben sich bis heute nicht von ihren alten Vorstellungen über Götzen gelöst. Wenn sie Opferfleisch essen, meinen sie immer noch, sie würden damit den Götzen anerkennen, für den das Tier geschlachtet wurde, und das belastet ihr empfindliches Gewissen.“ (1.Korinther 8,4.7)

Im dritten Objekt geht es um das Kritisieren. „Darf ich kritisieren?“
Das Wort „Kritisieren“ wird verschieden verstanden und erläutert. Im Großen und ganzem gibt es zwei Kategorien von Kritik: gesunde und ungesunde, gute und böse, aufbauende und niederträchtige, korrekte und unkorrekte.
Hier bietet sich eine ernste Frage an: Was oder wer bestimmt, was eine gute oder eine böse Kritik ist? Wie sieht die eine oder die andere aus? Man könnte mehrere Punkte nennen, aber das Entschiedenste liegt in der dabei spielenden Rolle der Liebe. Wird die Kritik liebevoll ausgesprochen? Wenn diese Frage den Kritikern gestellt wird, sagen bestimmt alle: „Ja sie ist liebevoll!“ Jedoch wer oder was bestimmt, was Liebe ist? Was beinhaltet sie? Hat der Kritiker das ehrliche Interesse, jemandem zu helfen oder ihn niederzuschlagen, zu demütigen, in eine gemeine Schmach zu versetzen?
Hier ein Beispiel einer guten, warnenden Kritik: „Wenn Ich (Gott) dem Gottlosen sage: Du musst des Todes sterben!, und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht (Kritik), um den Gottlosen vor seinem gottlosen Wege zu warnen, damit er am Leben bleibe, – so wird der Gottlose um seiner Sünde willen sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern.“ (Hesekiel 3,18)
Ein Beispiel eines bösen Kritikers: „Ihr Leben ist voll von Neid, Mord, Streit, Betrug und Hinterhältigkeit. Sie reden abfällig über ihre Mitmenschen und verleumden sie (kritisieren). Gottesverächter sind sie.“ (Römer 1,29.30)

Es folgt eine freie Schlussfolgerung der obigen, biblischen Aussagen:
Wenn die Bibel von heilig oder nicht heilig und gleichzeitig von rein und unrein spricht, dann geht es um den geistlichen Bereich. Hier können Menschen oder Gegenstände gemeint sein, die Gott geweiht oder nicht geweiht sind.
Da es in diesem Artikel um das Essen und Trinken geht, muss das „Rein und Unrein“ leiblich – materiell verstanden werden. Eine berechtige Frage kann dabei aufkommen: „Warum hat Gott verboten, das Unreine zu essen?“
Als Gott die Menschen schuf, gab ER ihnen Früchte der Bäume und des Feldes als Nahrung. Gott bezeichnete es auch als sehr gut. „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ (1.Mose 1,31)
Später, als alles durch die Sintflut verdorben oder knapp war, erlaubte Gott auch Fleisch zu essen, jedoch nicht jedes. Warum? Die Bibel spricht nicht in heutiger, moderner Sprache. Sie spricht von Reinem und Unreinem. Dasselbe gilt, wenn sie über allgemeine Hygiene informiert, auch als rein oder unrein.
Begriffe wie Bakterien, Viren, Infektionen, Salmonellen – steril, keimfrei, immun usw. gab es früher nicht. Da früher solche Bezeichnungen oder Begriffe nicht bekannt waren, spricht Gott von „rein und unrein“.
In 3.Mose 19,10 steht geschrieben: „Ihr sollt unterscheiden, was heilig und unheilig, was rein und unrein ist.“ Das gilt sowohl für die geistigen, wie auch für die materiellen Sachen!
Obwohl, wie bekannt, ist auch das Reine für den Menschen nicht immer gut. Ein Kranker, wie bekannt, muss seine Nahrung zusätzlich, entsprechend seiner Krankheit, anpassen – eine Diät halten. Die Bibel spricht auch von einer geeigneten Speise: „Aller Augen warten auf Dich, und Du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.“ (Psalm 145,15)
Das gleiche gilt für einen Mensch der geistlich krank ist. Auch er brauch eine Diät – ein feinfühliges Behandeln! „Nehmt den Schwachen im Glauben an, ohne über Gewissensfragen zu streiten.“ (Römer 14,1)

Mit allen drei oben betrachteten Objekten ist es nicht immer einfach umzugehen. Sie erfordern ein so genanntes „Fingerspitzengefühl“ – die Führung durch den Geist Gottes. Dieser muss auf den Knien erbeten werden! Und noch dies: Auch die als rein erklärte Nahrung ist nicht völlig rein. Die allgemein degenerierte Umwelt und die Nahrungsindustrie haben auch das Gesunde beschädigt. Menschen, die keinen eigenen Garten haben, leiden besonders darunter. Die einzige Möglichkeit, es unschädlich zu machen, liegt in der Hand Gottes. Darum ist es so sehr wichtig, vor jedem Essen Gott im Gebet nicht nur für das Essen zu danken, sondern auch für die Genesung der „reinen“ Speise zu bitten!

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