„Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird! (Jesaja 65,17)
Wie ist diese Aussage hier zu verstehen: Man wird an das Alte nicht mehr denken, nicht einmal zu Herzen nehmen? Man bedenke: Auf diese neue Erde kommen Menschen aus der alten Welt. Sie sind völlig gesund. Kein Zeichen von Degeneration. Keine Falten im Gesicht. Ohne Brille und Gehstock. Keine grauen Haare und Zahnprothese. Sie sehen herrlich aus. Aber dann heißt es: „In ihrem Sinn kommt keine Erinnerung mehr an das Alte vor“. Dann würde es aber heißen, dass keiner den anderen erkennt. Nicht einmal sich selbst. Sie haben keinen Schimmer, woher sie kommen. Sie haben keine eigene Identität. Würden sie zufrieden sein und sich selig freuen? Sie haben doch keinen Vergleich, keine Erinnerung, wie es einmal war.
Wenn das Alte nicht einmal in den Sinn kommen sollte, dann würde die neue, blühende, herrliche Natur, ohne jegliche Degeneration, ohne wilde, beißende Tiere und stechende Mücken, ohne Unwetter mit Blitzen, Donner, Wolkenbruch nicht besonderes Auffallend vorkommen. Denn auch hier würde kein Vergleich mit dem Alten bestehen.
Nach dieser Überlegung ist es offensichtlich, dass mit diesem Sinn und Herz etwas Anderes gemeint sein muss, als das fehlende Erinnerungsvermögen an die alte Welt. Dieses sachliche Denken unterstützt folgendes Zitat: „Und sie werden hinausgehen und schauen die Leichname derer, die von mir abtrünnig waren; denn ihr Wurm wird nicht sterben, und ihr Feuer wird nicht verlöschen, und sie werden allem Fleisch ein Gräuel sein.“ (Jesaja 66,22-24)
Nicht nur, dass sie die alte Welt nicht vergessen, sondern es werden Dinge vorhanden sein, die an die alte Welt erinnern werden. An den Händen ihres Erlösers, des Herrn Jesus, bleiben Zeichen – „Narben“ – der Kreuzigung. Und vor der Stadt Jerusalem wird eine Stelle sein, von der ein ständiger Rauch aufsteigen wird. “Und sie sprachen zum zweiten Mal: Halleluja! Und ihr Rauch steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Offenbarung 19,3) „Und sie werden hinausgehen und schauen die Leichname derer, die von mir abtrünnig waren; denn ihr Wurm wird nicht sterben, und ihr Feuer wird nicht verlöschen, und sie werden allem Fleisch ein Gräuel“ (Jesaja 66,24 – in Poesie Form)
Auf der neuen Erde werden diese zwei Zeichen eine endlos wichtige, kosmische Rechenschaft tragen. Nicht nur die Erlösten sind ein Schauspiel für die Bewohner des ganzen Universums, sondern auch diese zwei lebenswichtigen Zeichen. Für die ganze Ewigkeit behalten sie ihren entscheidend wichtigen Grund, um da zu sein. Warum und was wird ihre Aufgabe sein?
Der von Gott gewährleistete freie Wille existiert auf der neuen Erde weiterhin. Das heißt, dass durch eine neue Missachtung des Gleichen wie auf der alten Erde, in der weiten Zukunft die Gefahr einer Wiederholung der alten Tragödie bestehen bleibt. Darum diese Malzeichen auf den Händen des Herrn Jesus und der auf ewig aufsteigendem Rauch. Diese zwei Malzeichen sollen als Erinnerung dienen, wohin das Missachten des Moralgesetzes führt. Sie sind auch Paragraphen gegen Solche, die beabsichtigen würden, die Tragödie der alten Erde zu wiederholen. Denn dann müsste Gott nicht mehr Beweise sammeln, um eine neue Rebellion zu unterbinden.
Sachlich gedacht, wird diese Möglichkeit immer bestehen. Bevor die erste Sünde kam, war das ganze Weltall sündlos. Alles war in idealem Zustand. Die Sünde war völlig unbekannt. Und doch ist sie entstanden. Dies ist ein Geheimnis, an dem man nicht tüfteln muss. Hier ist der Glaube ausreichend an die Weisheit des großen Gottes des Weltalls, der die Zehn Worte Seines Moralgesetzes allen Bewohnern des Weltalls gegeben hat. „Und er verkündigte euch seinen Bund, den er euch gebot zu halten, nämlich die Zehn Worte, und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln.“ (5Mose 4,13)
Aber was ist nun mit der obige Aussage in Jesaja 65,17, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird?
Weiterhin gilt, dass die Bibel sich nicht widersprechen kann! Beim genauen Hinschauen spricht der Anfangsvers nicht von einem anfänglichen, sondern von einem vorigen. Das Anfängliche fand vor etwa 2.500 Jahren statt. Da war die Welt noch heil. Zur Zeit des Jesaja war sie schon auf viele Weise verdorben. Also so eine Welt kommt auf der neuen Welt nicht mehr in Sinn und Herz!
„Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir Bestand haben, spricht der HERR, so soll auch euer Geschlecht und Name Bestand haben. Und alles Fleisch wird einen Neumond nach dem andern und einen Sabbat nach dem andern kommen, um vor mir anzubeten, spricht der HERR.“ (Jesaja 66,23)
Ich glaube, dass die Erlösten bei solchen Zusammentreffen mit Begeisterung und voller Dankbarkeit über den ganzen liebevollen Erlösungsplan sprechen werden. Besonders über das ganze Geheimnis der Opferung des Sohnes Gottes, des Herrn Jesus. Aber auch über den persönlichen Glaubenskampf, der mit manchen Entbehrungen, Verfolgungen und nicht selten mit Gefängnis, sogar mit dem Tod, zu bezahlen war.
Dieser Kampf geschah im unerschütterlichen Glauben auf die ewige Krone des Lebens. Ein Glaubenskampf, in dem man nicht selten so schwach war, dass man ans Aufgeben dachte, aber schließlich doch weiter kämpfte, denn dazwischen kamen Gebetserfahrungen, in denen man von Gott eine heilige Kraft bekam, weiter um die Krone des Lebens zu kämpfen. „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten.“ (2.Timotheus 4,7).
In Verbindung mit dem ewigen Leben werden sich bestimmt alle diese Gespräche über diesen alten Glaubenskampf einmal erübrigen. Dann wird tatsächlich nicht mehr über das Alte, Hässliche gesprochen – nicht einmal in Herz und Sinn wird das Alte wieder kommen!!!
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