Drei wichtige Siebe.
Ein Sieb und ein Filter haben eine breite und nützliche Palette der Anwendung. Wie bekannt, werden sie zur Trennung verschiedener Stoffe gebraucht. Auf der Baustelle zur Trennung des groben vom feinen Kies; in der Küche des Wassers von den Nudeln; in der Optik bei den Lichtfarben; in der Funktechnik für die einzelnen Sender; in der Akustik bei den Tonfrequenzen usw. usf. Das hier genannte Sieben oder Filtern benötigt keine große Bemühung oder Anstrengung.
Im folgenden Artikel geht es um drei imaginäre Siebe oder Filter, die größere Mühe, sogar Anstrengung erfordern können. Es handelt sich um ein präventives Abseihen verschiedener Aussagen.
Um diesen Gegenstand leichter zu begreifen, ist er anfangs in Form von Fragen gestellt. Diese Fragen sollen deutlich demjenigen gestellt werden, der etwas zu sagen hat!
Das erste Sieb heißt „Wahrheit“ (Ehrlichkeit). Ist das, was du sagen willst, die Wahrheit? Warst du persönlich dabei und hast es richtig gesehen und verstanden, oder es nur gehört, vielleicht sogar nur erahnt?
Als Leitmotiv, für die hier erforderliche Wahrheit, möge folgender Bibelvers dienen: „Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind.“ (Epheser 4,25)
Das zweite Sieb heißt: „Güte“. Ist das, was du sagen willst, mit Güte gefüllt? Würdest du so etwas auch über dich selbst hören wollen? Als Leitmotiv, für die hier erforderliche Güte, möge folgender Bibelvers helfen: “Seid zueinander gütig, mitleidig.“ (Epheser 4,32)
Das dritte Sieb heißt: „Notwendigkeit“. Ist das, was du sagen willst, notwendig zu wissen? Ist es wichtig für den Anderen, es zu hören? Als Leitmotiv, für die hier erforderliche „Notwendigkeit“, möge folgender Bibelvers dienen: „Denn wo viel Weisheit ist, da ist auch viel Enttäuschung, und wer sein Wissen mehrt, der mehrt seinen Schmerz. – Je größer die Weisheit, desto größer der Kummer.“ (Prediger 1,18)
Die kleine Zunge
„Und selbst die großen Schiffe, die nur von starken Winden vorangetrieben werden können, lenkt der Steuermann mit einem kleinen Ruder, wohin er will. Genauso ist es mit unserer Zunge. So klein sie auch ist, so groß ist ihre Wirkung! Ein kleiner Funke setzt einen ganzen Wald in Brand.“ (Jakob 3,4.5) Deshalb: „Herr, hilf mir, den Mund zu halten, wenn ich schweigen soll!“ (Psalm 141,3)
Den Mund zu halten ist schlau, denn Worte machen den Namen!
Solange man schweigt, verrät man eigenen Charakter und eigene Wesensart nicht. Das Schweigen soll der Überlegung dienen für das, was man nachher sagen will.
Den Mund zu halten ist oft ratsam!
Ein Gesellschaftsspiel „Die stille Post“, macht es anschaulich: Man sitzt eng nebeneinander in einer längeren Reihe. Der Erste sagt leise, mit vorgehaltener Hand, einen kurzen Satz in das Ohr seines Nachbarn. Dieser sagt es, auf die selbe Weise, seinem Nachbarn weiter. Dann der Nächste dem Übernächsten, usw. Wenn es den Letzten erreicht, sagt er das, was er gehört hat, laut. Dann wiederholt der Erste, was er tatsächlich sagte. Es entsteht meist ein fröhliches Lachen, denn am Ende kam etwas völlig Anderes, oft Groteskes, heraus.
„Was ihr im Geheimen redet, werden alle erfahren, und was ihr hinter vorgehaltener Hand flüstert, wird alle Welt zu hören bekommen.“ (Lukas 12,3) Nicht nur, dass es herauskommt, sondern auch meistens völlig verzerrt oder sogar entstellt. Darum ist es besser zu schweigen als übereilt zu reden.
Verleumdungen, die Leute so gerne verbreiten, tragen böse Folgen mit sich. Das besonders Schlimme dabei ist die Hilflosigkeit der Betroffenen, sich dagegen wehren zu können. Der Betroffene kann nicht davonlaufen. Die Gründe zu einem solchen Gerede sind vielfältig. Es kann Wichtigtuerei, Überheblichkeit oder sogar Rache dahinter stecken.
Die erste Verleumdung fand im Paradies statt. Damals kam Satan zur Eva mit der Behauptung, Gott wollte den Menschen ein höheres und besseres Dasein verheimlichen oder vorenthalten. Diese Verleumdung war so überzeugend, dass Eva der Schlange blind glaubte. Bei dieser erfolgreichen Aktion spielte Satans schlaue und listige Tarnung eine entscheidende Rolle; sie hatte eine besonders große Schlagkraft.
Ein Sprichwort besagt: „Kleider machen Leute, dem Lügner im Frack glaubt jeder!“ Eine Verleumdung seitens eines solchen Menschen kann eine folgenschwere Kettenreaktion hervorrufen. Lasse dich als ein solches Kettenglied nicht ausleihen oder benutzen. Allein das Zuhören zehrt am Charakter eines jeden Menschen. Man wird versucht, bald das gleiche Unwesen zu treiben.
Sorge mit deiner kleinen Zunge um den eigenen und des anderen guten Ruf.
Verleumdungen schaden am meisten demjenigen, der sie verbreitet! Man kann sie mit einem geschleuderten Bumerang vergleichen. Er ist so geschnitten, dass er in der Luft einen großen Bogen macht und wieder zu dem Werfer zurückkommt. Ein unerwarteter, hart verletzender Schlag gegen den eigenen Kopf, kann die Folge sein.
“Wo viel geredet wird, bleiben Vergehen nicht aus, wer aber seine Lippen im Zaum hält, ist verständig.“ (Sprüche 10,19)
Verleumdet um des Glaubens willen.
„Glücklich zu preisen seid ihr, wenn man euch um meinetwillen beschimpft und verfolgt und euch zu Unrecht die schlimmsten Dinge nachsagt.“ (Matthäus 5,11)
Satan hat es sich zum Ziel gemacht, Kinder Gottes durch Verleumdungen in Verruf zu bringen. Ein bekannter Fall ist seine Einmischung ins Leben des gottesfürchtigen Hiob. Er behauptete, die Treue Hiobs komme aus purer Berechnung. Den treuen Nachfolgern Gottes werden oft verschiedene Untaten untergeschoben, um sie böse niederzuschmettern: Lüge, Diebstahl, Betrug, Untreue verschiedener Art usw. usf.
„Und habt ein gutes Gewissen, damit die, welche euren guten Wandel in Christus verleumden, darin zuschanden werden, worin euch Übles nachgeredet wird.“ (1. Petrus 3,16)
Um im Gespräch nicht ungewollt abschlägig auszurutschen, pflege fortlaufend positiv deinen Charakter! Lass das Licht des Charakters Jesu anhaltend herausströmen! Dabei werden keine Siebe gebraucht! Im Garten deines Herzens begieße die Blumen – nicht das Unkraut!
„Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen.“ (Ephesus 5,19) „ … Das werden viele Leute hören, sie werden den Herrn wieder achten und ihm vertrauen.“ (Psalm 40,4b)
Behalte sorgfältig in deinem Gedächtnis:
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!
Bevor du etwas sagen, hören oder sehen willst, gebrauche die obigen drei Siebe.
Lass nicht ungeachtet Worte aus deinem Munde herausströmen!
Ein Reicher mit schlechtem Namen bleibt allein. Ein Armer mit gutem Namen hat Freunde.