Zu ehrenvoller Mitarbeit gebeten!

Dieser Artikel beschäftigt sich mit einem Thema, über das man kaum spricht. Durch fehlende Aufklärung hat mancher seinen Glauben an einen barmherzigen und liebevollen Gott aufgegeben oder sogar verloren.

Die Bibel informiert auch über die vielen Aufgaben, mit denen Gott den Menschen beauftragt hat. Aber warum musste der schwache Mensch dem allmächtigen Gott behilflich sein? Warum ist dieser starke Gott auf eine Mitarbeit angewiesen? ER hätte doch alles alleine viel besser und einfacher machen können! Beispiele, die erläutern sollen, was hier gemeint ist:

Schon den ersten Menschen der Welt sagte Gott, der Schöpfer: „Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“ (1.Mose 1,28) Mit anderen Worten: Bewahrt, erbaut und füllt mit euren Kindern die Welt, die Ich geschaffen habe!

Die Zusammenarbeit geht sogar so weit, dass Gott den Segen, den ER aussprechen will, gemeinsam mit dem Menschen weitergibt: „… So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne.“ (4.Mose 6,22-27). Das sind die vielen Aufgaben und Mitwirkungen, in die Gott den Menschen mit einbezogen hat.

Zu diesem Thema der Mitarbeit gehört auch eine sehr große und heikle Aufgabe, die in der Bibel beschrieben wird. Für uns Menschen ist es nicht leicht zu verstehen, geschweige denn zu begreifen, warum Gott in Seinem Moralgesetz einerseits das Töten verbietet und sogar den Täter bestraft, dann aber auch die Menschen und Engel zum Töten beauftragt und das sogar in großem Ausmaß.

Das ist ein Geheimnis, da Gott sagt: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR“ (Psalm 55,8) Dieser Artikel versucht dieses Geheimnis vom Töten ein wenig zu enthüllen. An folgenden Beispielen wird diese Fragestellung verständlich.

Es war der junge Hirte, David, der den Goliath töten musste. Der starke Simson wurde genötigt gegen die Philister tödlich vorgehen. Um die Stadt Jericho zu erobern, waren es die Israeliten, die die Stadt stürmten und alle Bewohner mitsamt ihren Kindern töten mussten. Als zur Zeit der Königin Esther der Vernichtungserlass kam, alle Juden zu töten, waren es die Juden selbst, die den Bann an ihren Feinden vollstreckten.

In all diesen Ereignissen hätte doch Gott selbst so vorgehen können, wie ER es mit den Ägyptern getan hatte, indem ER sie alle auf eine übernatürliche Weise im Meer ersaufen (ertrinken?) ließ.
Was klar betont werden muss, ist, dass es sich nicht um eine von Menschen getroffene Selbstjustiz, sondern um eine direkte Eingebung und Mitwirkung Gottes handelte. Hier vier Beispiele:

David ging gegen den Goliath, weil er den Gott Israels verhöhnt und verspottet hatte. Gleichzeitig beeinflusste Gott den Goliath so, dass er seinen Helm von der Stirn hieb, und den Stein Davids auf diese abgedeckte Stirn leitete. (1 Samuel Kap.17)

Auf wunderbare Weise verlieh Gott dem Simson eine große Kraft, symbolisiert durch seine langen dicken Haare. In dieser Kraft tötete er eine große Anzahl von Feinden des Volkes Gottes. (Richter, Kap.14-16)

Um die Stadt Jericho zu erobern, beseitigte Gott die feste Stadtmauer, um für die israelitischen Kämpfer den Weg frei zu schaffen. (Josua, Kap.6)

Die Verteidigung der Juden gegen ihre Schergen war nur möglich, weil Gott der Königin Esther einen freien Zugang zum König bereitete, indem ER ihn beeinflusste, sein Zepter nicht zu senken, als sie uneingeladen vor ihm erschienen war. (Esther Kap.8)

Das waren Beispiele des Zusammenwirkens von Gott und Mensch aus dem AT. Auch im NT können ähnliche Beispiele genannt werden:

Am Sterben des Ananias und seiner Frau Saphira beteiligte sich Petrus tatkräftig. „Petrus aber sprach zu ihr: … Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür und werden auch dich hinaustragen. Und sogleich fiel sie zu Boden, ihm vor die Füße, und gab den Geist auf.“ (Apostelgeschichte 5,1-10)

Vor dem Gang des Herrn Jesu in den Garten Gethsemane, fragte ER seine Jünger, ob sie Schwerter mithätten. (Lukas 22,36-38) Demnach sollten sie fähig sein, ihren Meister tatkräftig zu verteidigen.

An dieser Stelle kann das Vorgehen, gegen einen der sich versündigt hat, umgesetzt werden.. „Sündigt aber dein Bruder, so geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er nicht auf dich, so nimm noch einen oder zwei zu dir, damit jede Sache durch zweier oder dreier Zeugen Mund bestätigt werde. Hört er auf die nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und Zöllner.“ (Matthäus 18,15-17) Siehe auch Hesekiel 3,17-21.

Man könnte die obige Frage erweitern: Warum braucht der allmächtige Gott auch Engel für derartige aktive Mitarbeit? Auch hier könnte ER mit der Macht Seines Wortes alles selbst erledigen und fertigbringen? Hier drei Beispiele:

Engel mit feurigen Schwertern wurden zur Bewahrung des Gartens Eden an dessen Eingang gestellt. (1.Mose 3,24) „Als aber der Engel seine Hand ausstreckte über Jerusalem, um es zu verderben, reute den HERRN das Übel, und er sprach zum Engel, der das Verderben anrichtete im Volk: Es ist genug; lass nun deine Hand ab!“ (2.Samuel 24,16) „Und der HERR sandte einen Engel; der vertilgte alle Kriegsleute und Obersten und Hauptleute im Lager des Königs von Assur.“ (1.Chronik 21,12)

Die Erklärung für dieses Vorgehen Gottes den Menschen mit einzubeziehen in sein Wirken, ist in Seinem Charakter zu suchen, der sich in den Merkmalen Seiner ganzen Schöpfung widerspiegelt – sich dort abzeichnet und verdeutlicht.

Nach genauem Bibel-Studium wird offensichtlich, dass Gott, der Allmächtige, Gesellschaft liebt und Gefallen hat an der Vielfältigkeit. Das bestätigt die Vielzahl von Menschenrassen, Tierarten, Stimmen, Farben, Größen, Düften, Geschmäcker, Charaktere, sowohl bei den Menschen, bei den Tieren, wie auch bei der gesamten bunten Flora, die ER erschaffen hat.

Vom Charakter her liebt Gott den Frieden und die Gerechtigkeit. Um das zu erreichen, hätte ER alle Menschen und Engel als brave Roboter erschaffen können. Es würden dann keine Kriege, (auch nicht im Himmel Offb 12,7) keine Ungerechtigkeit und keine Gewalt stattfinden. Weil aber Gott keine Roboter haben möchte, bei denen es an Verstand oder Friedfertigkeit fehlt, die nichts von Liebe wissen oder fühlen, teilte ER seine Herrschaft mit urteilsfähigen Menschen und Engeln.

Bei eigener Beteiligung an der Eliminierung von argen Zuständen lernen Menschen und auch Engel Abscheu, Abneigung und Hass gegen die abschlägigen Dinge. Gleichzeitig lernen sie im eigenen Interesse den allgemeinen Frieden und die Gerechtigkeit herzustellen und zu bewahren. Das edle Ziel Gottes ist, so kann es verstanden werden, sein ganzes friedfertiges Programm allen Seinen Geschöpfen selbst erfahren und in Gemüt und Herz aufwachsen zu lassen.

Darum will Gott manches nicht alleine durchführen, sondern auch zusammen mit den Menschen, verwirklichen. Auf diese Weise hat das Vorkommen von argen und bitteren Zuständen eine doppelte Wirkung. So sind Menschen und Engel keine gesteuerten Roboter, für die Gott, der Herrscher des Universums, alles alleine erledigen müsste.

Dieses Vorgehen Gottes ist auch ein Beweis gegen die Anklagen Satans, der behauptet, Gott sei ein Diktator, der seine Untertanen versklavt zu harter Gefügigkeit und blindem verstandeslosen Gehorsam.