König Nebukadnezar – Ein weltweiter Missionar

Abraham, aus dem Volke Gottes, und seine Nachkommen sollten ein Sprachrohr Gottes für die Welt werden. Doch je weiter sie zeitlich von ihrem Vater Abraham entfernt lebten, desto weniger gingen sie dieser Berufung nach. Das war gegen die Absicht Gottes, denn ER wollte alle Menschen von ihren Sünden befreien und so vor dem ewigen Tod bewahren. Mit der Zeit vernachlässigten die Juden immer mehr diese Aufgabe. Es kam sogar zu einem solchen Zustand, dass sie selbst einen Missionar, einen Reformator, benötigten. Solche Vernachlässigungen Seines Volkes hat Gott auch öfters auf eine härtere Art und Weise bewusst gemacht. Unter anderem wurde sein Volk durch fremde Nationen überwältigt und in die Gefangenschaft verschleppt. Dort, in der Diaspora, bereuten und besannen sie sich dann wieder.

Nicht alle waren von Gott und Seinem Moralgesetz abgefallen. Hier in diesem Artikel ist die Rede von vier jungen, Gott getreuen Männern, über die im Buch Daniel berichtet wird.
Diese Männer stammten aus adeligen Familien und waren treu in der damaligen Adventbotschaft geistlich und praktisch erzogen. In dieser Geschichte befinden sie sich in einem fremden Land im großen Babylon.

Die Kultur des dortigen Volkes war durchaus heidnisch. Ein gravierendes Sagen hatten die Zeichendeuter, die Weisen, Zauberer und Wahrsager.  Herrscher dieses Welt-Reiches war ein junger weiser König – Nebukadnezar. Mit ihm fängt eine bizarre, weise und ausgereifte Geschichte an, die Daniel, einer der vier Gefangenen, treu und zuverlässig in einem Buch aufgeschrieben hat.

Um sich vor einer eventuellen Rebellion der Gefangenen zu schützen, integrierte der große König auf weise Art einige von ihnen in das lokale und regionale Leben – sogar in seinen eigenen allernächsten Umkreis. Als die verschiedenen Formalitäten geregelt waren, beginnt Gott sein wunderbares Werk nach dem Plan für die Erlösung, nicht nur der damaligen Menschen, sondern auch für diejenigen, die später kommen würden und die Berichte von dieser großartigen Aktion Gottes lesen würden.

Wie führte Gott seinen Plan durch?
In der Bibel, im Buch des Propheten Daniel in den ersten sechs Kapiteln, sind einmalige Geschichten niedergeschrieben. Dort handelt es sich um drei Völker: Israel – das Volk Gottes -, das Weltreich Babylonien und das Weltreich Medo-Persien. Babylonien ist dort präsentiert in der Zeit seiner Blüte, zur Zeit des Königs Nebukadnezar, der dieses Land zum reichsten und schönsten Reich aller Zeiten gemacht hatte. Im Buch Daniel, Kap. 2, ist er unter den Weltreichen als ein goldenes Haupt bewertet. Diesen König erwählte und erzog Gott als seinen Missionar für die Welt. Der Weg dieser Ausbildung ist in den ersten vier Kapiteln dieses Buches nachzulesen.

Ein wichtiger Einschub muss hier erwähnt werden. Der Plan Gottes war es, eine große Menge Menschen zu retten. Aber bedenken wir: Wie groß würde der Einfluss von vier Juden auf den Rest der weiten Welt sein, wenn sie versteckt in einem Internat blieben, wenn auch einem des Königs? Es war eine höchst weise Art Gottes, der diese missionarische Aufgabe auf den mächtigsten Mann eines Weltreiches, König Nebukadnezar, übertragen hat. Dieser sorgte dann dafür, obwohl unbewusst, dass in seinem großen Reich durch seine Briefe, Dekrete und Edikte, der große Gott der Juden völlig offenkundig gemacht wurde. Die Bekanntmachung fing klein an, aber endete mit großem Erfolg und freudenreichem Jubel!

Das kam so:
Im ersten Kapitel des Buches Daniel handelt es sich um vier junge Juden, die durch ihre Treue den wahren Gott praktisch kundmachten und zum Ruhm verhalfen. Auf Verordnung des Königs Nebukadnezar wurden für seine Internatsschule auch jüdische Jünglinge erwählt und eingegliedert. Es waren vier, von denen die Bibel berichtet. Auf die Anweisungen ihres Gottes, in denen sie von zuhause aus erzogen waren, baten diese Jünglinge um ein reines Essen nach Gottes Grundsätzen. Nach kurzer Zeit der reinen Nahrungsaufnahme, musste sich der König davon überzeugen, dass die Anweisung eines für ihn unbekannten Gottes so gut und einflussreich war, dass die jungen Männer nach kurzer Zeit zehnmal klüger erfunden wurden als die anderen Schüler, die allgemein übliche Nahrung zu sich genommen hatten.

Im zweiten Kapitel steigert sich der Einfluss.
Eines Nachts hatte König Nebukadnezar einen besonderen Traum. Als er aufwachte, war er durch diesen Traum so aufgerüttelt, dass er ihn angeblich vergessen hatte und auch nicht im Geringsten seine Bedeutung verstand. Seine einberufenen Zeichendeuter, Weisen, Zauberer und Wahrsager wussten ihm nicht zu helfen. Sie forderten den König auf, den Traum zu erzählen mit der schlauen Begründung, den Traum dann zu deuten. Für den intelligenten König war diese Weise der Deutung keine Garantie dafür, dass diese auch richtig wäre.

Kurz danach stand der deportierte Jude, Daniel, vor dem König und stellte ihm nicht nur den Traum vor, sondern auch dessen erstaunliche Deutung. Der König war so sehr davon berührt, dass er, obwohl er ein König war, sich vor Daniel mit dem Gesicht bis zur Erde niederbeugte.

Durch dieses Erlebnis lernte er außerdem den großen Gott der Juden kennen, denn Daniel sprach zu ihm: „O, König, diese Weisheit kommt nicht aus mir selbst, sondern von meinem Gott, der mir den Traum des Königs offenbart und auch gedeutet hat.“

Nebukadnezars Erziehungs-Schule geht weiter im dritten Kapitel des Buches Daniel. Diese sollte noch größere Auswirkung und Einfluss auf den König haben. Obwohl Daniel dem König den Traum erklärt hatte, wollte der stolze König sich nicht mit einer begrenzten Zeit für sein Königsreich begnügen, sondern wollte für immer bleiben. Seine Absicht war es zu bezeugen und zu bekräftigen, indem er die mächtige Statue aus dem Traum, bei der er nur das Haupt aus Gold war, das ihn versinnbildete, ganz aus Gold bauen ließ.

Bei der Einweihung, die vor Tausenden von Menschen stattfand und auf Befehl angebetet werden sollte, befolgten drei junge Juden nicht den Befehl des Königs zur Anbetung der Statue. In dieser großen Menschenmenge blieben diese drei Jugendlichen wie leuchtende Kerzen stehen. Obwohl sie dabei ihr Leben aufs Spiel setzten, blieben sie ihrem Gott treu, der die Anbetung von Götzen aller Art streng untersagt. Der stolze und gerade sehr gekränkte König ließ diese drei Männer zur Strafe in einen Feuerofen werfen. In diesem Moment erlebte er etwas, das er nie in seinem Leben gesehen oder gehört hatte, das ihm auch niemals in den Sinn gekommen wäre.

In diesem feurigen Ofen sah er plötzlich eine vierte Person mit den drei Männern laufen. Als er sie erschrocken herausrief, verließen die treuen Juden den Feuerofen ohne jeglichen Schaden; nicht einmal Brandgeruch war an ihnen.

Man hätte annehmen können, dass dieses Erlebnis nun für den König ausreichend gewesen wäre, um sich vor dem unfassbaren Gott der Juden völlig zu demütigen, IHN zu achten und ganz ernst zu nehmen.

Da der König in der Ausbildung Gottes noch nicht gänzlich ausgereift war, führte Gott ihn noch in eine weitere Schulklasse der Erziehung, die im vierten Kapitel des Buches Daniel beschrieben ist. Hier musste der König die schwerste Stufe in seiner Erziehung absolvieren. Wieder bekam er einen Traum, den er selbst, sowie seine befragten Ratgeber nicht verstehen konnten. Erst der hinzugezogene Daniel war in der Lage eine richtige Deutung zu geben. Laut dieses Traumes sollte der König aus der Gesellschaft entfernt werden, um mit den wilden Tieren in offener wilder Landschaft zu leben, und um sich von den wild gewachsenen Früchten der Natur zu ernähren.

Als eines Tages der König vom Dach seines Palastes seine Stadt Babylon anschaute und genau betrachtete, wurde er plötzlich auf sich selbst enorm stolz und sagte: „Das ist das große Babel, das ich erbaut habe zur Königsstadt durch meine große Macht zu Ehren meiner Herrlichkeit.“ Unmittelbar darauf erfüllte sich sein Traum bis ins Detail, ganz genauso wie es vorhergesagt worden war.

Diese lange Schule Gottes hat Nebukadnezar letztlich gut bestanden. Mit seinen Briefen und Edikten, in denen er das Erlebte und Erfahrene aufschrieb, wurde er zu einem weltweiten Missionar für das Reich Gottes und seine einzig gute Regierung, in der Frieden und soziale Gerechtigkeit herrschen. Nicht nur das allein: Aus dem einst stolzen König war ein demütiger Zeitgenosse geworden.

Dank seines großen Einflusses als König eines weltweiten Reiches, hat er den Gott der Juden weltweit bekannt gemacht. Nach jedem Erlebnis, in dem die anerkannten Zeichendeuter, Weisen, Zauberer und Wahrsager völlig versagt hatten, wurde gleichzeitig bewiesen, dass sie völlig unfähig waren mit dem Gott der Juden zu konkurrieren. Das belegte der König Nebukadnezars durch seine Briefe und Edikte, die er jedes Mal weltweit mit hervorragenden und gewichtigen Inhalten verschicken ließ:

Daniel 2,47 „Und der König antwortete Daniel und sprach: Wahrhaftig, euer Gott ist ein Gott über alle Götter und ein Herr über alle Könige, der Geheimnisse offenbaren kann, wie du dies Geheimnis hast offenbaren können.“

Daniel 3,28.29: „Da fing Nebukadnezar an und sprach: Gelobt sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos, der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die ihm vertraut und des Königs Gebot nicht gehalten haben, sondern ihren Leib preisgaben; denn sie wollten keinen anderen Gott verehren und anbeten als allein ihren Gott! So sei nun dies mein Gebot: Wer unter allen Völkern, Nationen und Sprachen den Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos lästert, der soll in Stücke gehauen und sein Haus zu einem Schutthaufen gemacht werden. Denn es gibt keinen anderen Gott als den, der so erretten kann.“

Daniel 4,31-34: „Nach dieser Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen auf zum Himmel, und mein Verstand kam mir wieder, und ich lobte den Höchsten. Ich pries und ehrte den, der ewig lebt, dessen Gewalt ewig ist und dessen Reich für und für währt, gegen den alle, die auf Erden wohnen, für nichts zu rechnen sind. Er macht’s, wie er will, mit dem Heer des Himmels und mit denen, die auf Erden wohnen. Und niemand kann seiner Hand wehren noch zu ihm sagen: Was machst du? … Darum lobe, ehre und preise ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz einherschreitet, den kann er demütigen.“

Es ist anzunehmen, dass der König nicht nur seine Briefe verschickte, sondern sicherlich auch im Alltag sehr viel und oft über diese einmaligen „Sensationen“ gesprochen hat; nicht nur er allein, sondern sicher auch die Menschen sprachen weltweit eifrig und überall darüber.

Gottes Einfluss auf die Mission der Rettung von Menschen endet nicht mit dem Ende Nebukadnezars und seines Reiches. Gott benutzt weiterhin Wundererlebnisse, durch die Seine Mission erfolgreich weiter schreitet. Auch durch die verschiedenen dunklen Tage, die Mühsal und die Nöte, die Gott zugelassen hat, begann das Volk Gottes von seinem großen Gott und seinem Reich wieder zu missionieren und die biblische Glaubenslehre zu verbreiten. Aus Liebe hat Gott sowohl das Gute wie auch das Böse zugelassen um die Menschen zur Besinnung zu leiten und sie so für ein zukünftiges Leben auf der neuen Erde tauglich zu machen.

Gleich in dem nächsten fünften und sechsten Kapitel des Buches Daniel benutzt Gott wieder Wunder, um die Menschen zur Besinnung zu leiten. So läuft es immer weiter und immer vorwärts durch die ganze Zeit der Erlösungsgeschichte.

Im privaten Leben geschehen auch in heutiger Zeit noch Wunder, die man erfährt, wenn man Augen, Ohren und das Herz offenhält. Aus diesem Grund wird empfohlen, Erfahrungen dieser Art aufzuschreiben! Sie sind des Goldes wert. Sie helfen den Erlösungsplan und den Weg dahin bei jedem Menschen individuell immer wieder zu erkennen, zu bewundern und zu folgen. Obwohl individuell, kann der Lebenslauf unterschiedlich sein; doch der Endeffekt ist derselbe: Ein freudiges Leben auf der neuen Erde zusammen mit dem Erlöser, dem Herrn Jesus mit seinen Engeln und mit den vielen Lieben aus der alten Welt. Eine besondere Freude kann der Gedanke hervorrufen, einmal mit dem privaten Engel, der auf diesem Heilsweg unermüdlich Begleiter war, ein freudiges und bestimmt spannendes Gespräch zu führen. Seine Erzählungen werden bestimmt großartig, sonderbar und prächtig sein. Schon heute freue ich mich auf solche Gespräche.

Nicht jeder kann den Einfluss eines Nebukadnezars haben. Und doch: Die Erfahrungen der kleinen Menschen haben im Verlauf der missionarischen Tätigkeit bewiesen, dass auch durch kleine Menschen Gott Wunder wirkt. Wer solche Erfahrung sucht und dem großen Gott, dem Schöpfer auch des Erlösungsplans, sich zur Verfügung stellt, kann selbst überrascht werden, was man dadurch verwirklichen kann.

Eine kleine Episode dazu, was das Verhalten eines kleinen Menschen auch bewirken kann. Eines Tages war ich bei einem Kunden, um ein großes Radio zu reparieren. Das Gerät stand am Bett, in welchem ein alter, kranker Mann lag. Allmählich erkannten wir uns beide und erinnerten uns, dass wir vor etwa 30 Jahren eine Reiberei hatten. Es war damals bei einer großen Firma, in der ich angestellt war. Ich hatte verweigert, am Sabbat zu arbeiten. Aus diesem Grund musste ich mich über längere Zeit jeden Montag vor ein Arbeitsteam stellen, wo mir der Kopf „gewaschen“ wurde. Das war zwischen meinem 15. und 16. Lebensjahr – also als ich noch ein Jugendlicher war. Einer dieser Männer im Team war in seinem Ton und seiner Wortwahl nicht besonders wählerisch und zimperlich.

Als ich mit der Reparatur fertig war, rief dieser Mann alle im Hause an sein Bett. Dann entschuldigte er sich laut bei mir für die einstige Verunglimpfung und fügte noch hinzu: „Schaut euch gut diesen Mann an. Wenn ich noch einmal leben könnte, würde ich den Lebensweg dieses Mannes wählen!“

Hätte ich mich selbst an diese Leute wenden wollen, wäre das unmöglich, geschweige denn wäre ein Erfolg zu erwarten gewesen! Meine Treue zu Gott hat diese Zuwendung ermöglicht und Herzen geöffnet.

In der letzten großen Prüfungszeit wird es viele solche Treueprüfungen geben, durch die vorbereitete Menschenherzen bewegt werden, die sich dann auch für den großen wahren Gott entscheiden, wenn sie seine Wunder an seinen treuen Nachfolgern sehen.