Drei Götter in einem Gott

Es ist oft sehr schwer von einer eingefahrenen Bahn der Tradition wieder abzuweichen. Über das Thema der drei Götter in einem Gott ist allgemein viel zu lesen – in langen Artikeln, Broschüren und Büchern. Dieser Artikel hier ist relativ kurz und womöglich sachlich. Er soll den geschätzten Leser bewegen seine Tradition zu überdenken und zu überprüfen.
Um über die s.g. Trinität, d.h. drei Götter in einem Gott zu sprechen, muss erst die Definition dieser Lehre geklärt werden. Schon im Heidentum ist ein Symbol für die Trinität zu finden, das überall in den katholischen Kirchen zu sehen ist – ein gleichseitiges Dreieck mit einem Auge in der Mitte. Dieses Dreieck sollte den Gott-Vater, Gott-Sohn und Gott-heiligen Geist darstellen. So wie in einem solchen Dreieck alles gleich ist, wird gelehrt, dass auch diese drei Personen in ihrer Ewigkeit, Unsterblichkeit, Allmacht und Allwissenheit gleich sind.
Dem Trinitätsglauben mangelt es so sehr am Bezug zur Realität, dass, um ihn aufrecht zu erhalten, behauptet wird, er sei für den menschlichen Verstand unbegreiflich. Man muss an diese Lehre völlig, ohne Wenn und Aber, einfach nur glauben. Wenn jedoch dieser eingeforderte Glaube der Bibel und dem Verstand widerspricht, ist es erforderlich einen solchen Glauben ernst zu überprüfen!

Zum ernsthaften Überdenken:
Wenn laut dieser obigen Lehre der eine Gott in allen Dingen absolut ist, wozu dann noch der zweite und dritte, die auch absolut sind. Weil die Bibel vom Vater und Sohn spricht, gibt es nach dieser Lehre tatsächlich keinen Vater und keinen Sohn. Sie spielen nur eine Rolle – als ob sie diese Person wären. Das heißt, sie spielen ein Theater.
Diese Lehre setzt das ganze Evangelium außer Kraft. Man behauptet, dass der Herr Jesus, als Er auf Erden war, gleichzeitig voll Gott und voll Mensch war. Jedoch, um den Menschen vom ewigen Tod zu erlösen, musste der Sohn Gottes sterben – dieser Sohn, der im Himmel war und nicht ein Teil irgendeiner irdischen Doppelperson. Der wahre Sohn Gottes wäre demnach gar nicht gestorben, denn ein Gott kann nicht sterben. So ist unsere Hoffnung auf das zukünftige Leben aussichtslos.
Um sterben zu können, hat der Sohn Gottes seine unsterbliche Göttlichkeit abgegeben und ist völlig als Mensch zur Welt gekommen: „Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte (entleerte) sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.“ (Philipper, 2,6.7)
Wenn der Vater und der Sohn absolut eins in einem Wesen sein sollten, dann hätte der Herr Jesus nicht zu seinem Vater gebetet, sondern zu sich selbst. Wenn es heißt, dass der Herr Jesus Gehorsam lernen musste, dann stimmt das auch nicht, denn ein absoluter Gott muss nichts lernen. Wenn es heißt, Jesus hat seine Göttlichkeit als Er Mensch war, unterdrückt, dann hat Er ein heuchlerisches und unehrliches Spiel getrieben, denn als Gott hätte er doch alles tun können. Wenn Er behauptete: „Ich kann von mir selber aus nichts tun.“ dann hat Er nicht die volle Wahrheit gesagt.
Man könnte weitere unreale Beispiele nennen, wie z. B.: Wenn in einer Firma mehrere Leiter sind, kann nicht einer mit dem anderen disponieren, wie in etwa: „Mach dies, gehe hin, komm her“ Er kann nur bitten. In dem goldenen Vers der Bibel (Johannes 3,16) heißt es jedoch: „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass Er Seinen Sohn gab, …“ Dementsprechend kann der Sohn Gottes seinem Vater nicht gleich sein, denn Gott der Vater gab Ihn als Opfer zur Rettung der Menschheit.
Wenn es heißt, dass der Herr Jesus unser Vorbild ist, kann das unmöglich sein. Denn sollte Er auf Erden ganz Gott und ganz Mensch gewesen sein, kann er dem Menschen nicht als Vorbild dienen, denn ein Mensch ist nur ein Mensch.
Es sind Stellen in der Bibel, die scheinbar die Lehre von drei Göttern in einem Gott unterstützen; sie sind jedoch in die Bibel entweder hineinmanipuliert oder werden falsch gedeutet. Drei solche Stellen als Beispiel:
Anmerkung zu Matthäus 28,16-20 aus einer katholischen Bibel:
Die Heilige Schrift – Herder – (Imprimatur – Freiburg im Breisgau, den 24. August 1965 (Der Generalvikar, Dr. Föhr) Einführung und Anmerkung. Matthäus 28,16-20:
„Die trinitarische Taufformel hat sich in der frühen Kirche aus der einfachen Formel „auf den Namen Jesu“, entwickelt.“
Die Katholische Enzyklopädie II, Seite 263: „Die Taufformel wurde vom Namen Jesus Christus, mit den Worten, Sohn u. Heiliger Geist, von der katholischen Kirche im zweiten Jahrhundert verändert.“
Sollte der Herr Jesus seine Jünger beauftragt haben, Menschen im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen, dann haben sie dies ignoriert, denn sie tauften nur auf den Namen Jesu. Siehe: (Apg 2,38; 8,16; 10,48; 19,5; Römer 6,3; Galater 3,27)
Anmerkung zu 1.Johannes 5,7.8:
„Denn drei legen Zeugnis ab (im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und die drei sind eins. Und drei legen Zeugnis ab) auf Erden: der Geist, das Wasser und das Blut, und diese drei sind vereint.“ Die eingeklammerten Worte stehen vor dem 15 Jh. In keiner griechischen Handschrift.
Grußworte in überwiegenden NT–Briefen, geschrieben zu der Zeit, in der sich der Herr Jesus bereits im Himmel befand, sprechen eindeutig gegen die Trinitätslehre. Z. B.:
„An alle Geliebten Gottes und berufenen Heiligen in Rom: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!“ (Römer 1,7)
„ … Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!“ (Philipper 1,2)
„ … Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!“ (1.Thessaloniker 1,1)
„So haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von welchem alle Dinge sind und wir für Ihn; und einen Herrn, Jesus Christus, durch welchen alle Dinge sind, und wir durch Ihn.“ (1.Korinther 8,6 /Schl.)
Der Unterschied ist hier eindeutig – einerseits steht Gott – der Vater, anderseits steht Jesus – der Herr.
Wie steht es nun mit der Substanz der dritten Person – dem heiligen Geist?
Wenn es heißt, dass der heilige Geist ausgegossen wurde, dann stimmt es nicht, denn man kann eine Person nicht ausgießen. Auch nicht mit einer Person gesalbt oder erfüllt werden, wie es die folgenden Stellen der Bibel darlegen: (Joel 2,28; Titus 3,6; Apg 10,38; Apg 4,31)
Jedes Wesen, ob Gott, der Vater, oder sein Sohn, die Engel, Menschen und auch die höher gestufte Rasse von Tieren, haben einen Geist in sich selbst. Nach der Lehre der Trinität hat die Person, Gott der Vater und Gott der Sohn nicht einen eigenen Geist. Der Geist der Beiden besteht extra in der Person des Heiligen Geistes. Wenn dem so wäre, dann sind Gott, der Vater und Sein Sohn nicht vollkommen. Das ist unannehmbar.
Was ist unter dem Geist zu verstehen? Wer will dieses Geheimnis erklären? Hier einige Beispiele:
„ … Gott ist Geist“ (Johannes 4, 4; / 2.Korinther 3,16)
„ … Die Engel: „sind … alle dienstbare Geister, …“ (Hebräer 1,14)
„ … Sieben Feuerfackeln brennen vor dem Thron; das sind die sieben Geister Gottes.“ 
(Offenbarung 4,5)
„ … sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen …“ (Galater 4,6)
„ … Die Worte, die ich (Jesus) rede, die sind Geist …“ Johannes, 6,63
„ … Sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Welt…“ (Offb. 5,6)
„ … ein böser / guter Geist Gottes …“ (1.Samuel 18,10; Nehemia 9,20)
Und noch dies: „Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes.“ (1.Korinther 2,11/Schl)
Dieses Dilemma, also, lässt nur eine Möglichkeit zu: dieser Geist kann keine Person sein, sondern eine Kraft die aus Gott kommt. Weil aber Gott heilig ist, ist es offensichtlich, dass dieser aus IHM hervorkommende Geist auch heilig ist.
Anmerkung zu Römer 8,26 von Prof. Abos-Padilla: „Desgleichen hilft auch der Geist unserer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht was wir beten sollen, wie sich´s gebührt; sondern der Geist selbst hilft (vertritt) uns mit unaussprechlichem Seufzen.“ In Klammer ist im griech. Grundtext ein Wort, das als „fürsprechen“ oder „helfen“ zu verstehen ist. Im Kontext ist es richtig das Wort „hilft“ zu wählen. Vergleiche diesen Text auch mit anderen Übersetzungen – sie unterscheiden sich wesentlich.
Zitat aus „Katholisches Life Magazine“, Oktober 30,1950:
„Unsere Gegner äußern manchmal, dass keine Glaubenslehre dogmatisch gehalten werden sollte, welche in der Heiligen Schrift nicht deutlich gelehrt wird. … Die protestantischen Kirchen haben aber dennoch selbst solche Lehren angenommen, wie die Trinität, für die es keine genaue Autorität in den Evangelien gibt.“
„Der größte Fehler der Reformation bestand darin, dass die Reformatoren zu früh aufgehört haben zu reformieren. Hätten sie weitergemacht, bis auch die letzte Spur des Papsttums getilgt war, beispielsweise die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele, Besprengungstaufe, die Trinitätslehre und den Sonntag, dann wären Kirchen heute frei von den unbiblischen Irrtümern des Katholizismus“. (RH, 7. Februar 1846, S.149)

Die Geschichte der drei Götter in einem Gott geht weit zurück in die frühe Zeit der christlichen Kirche. Im vierten Jahrhundert hat Kaiser Konstantin der Große eine absolute Gleichheit des Gott Vaters und Seinen Sohn angeordnet. Das Motiv des Kaisers war folgendes: Er hatte lange Kriege geführt. Die Folgen dieser Kriege waren überall zu sehen. Das Land brauchte dringend Frieden. Obwohl die kriegerischen Auseinandersetzungen vorbei waren, war der notwendige Frieden noch immer nicht da.
Das römische Reich bestand hauptsächlich aus drei religiösen Gruppen von Menschen: den Heiden, wie die Bibel alle die bezeichnet, die nicht an den biblischen Gott glauben, und der zweigeteilten Gruppe von Christen, der ursprünglichen – apostolischen und der katholischen. Konstantin hatte sich vorgenommen diese drei Gruppen zu vereinigen. Der heidnische Tag des Sonnengottes – Sonntag, wurde in den Tag der Auferstehung Jesu umbenannt. Aus dem Tag der Geburt des Sonnengottes – ist ein Tag der Geburt Jesu Christi geworden. Das kultischmagische Zeichen der Sonne – das Kreuz – wurde zum Zeichen der Erlösung. Das Fest der Göttin Osteria – der Fruchtbarkeitsgöttin, die Göttin der Erotik – wurde umgeformt in ein Fest der Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi, die Armada der heidnischen Götzen und Heiligen wurde mit biblischen Namen umbenannt, usw…
Eine besonders heikle Sache war der heidnische Glaube an die Gleichheit der drei größten Götter. Dieser Gegenstand hat unter den Christen zu dauerhaften Streitigkeiten geführt.
Zur Zeit des Kaisers Konstantins des Großen, lebten zwei Männer, die Einfluss auf den Glauben der Christen hatten: Der politisch orientierte Athanasius, der behauptete, dass Gott und Christus wesensgleich seien; und Arius, der biblisch orientiert war, der dieser Einheit widersprach. Da Konstantin ein Heide war, hat er die Lehre des Athanasius anerkannt und durch seine kaiserlische Macht auf dem ersten Kirchenkonzil zu Nicäa, im Jahre 325, angeordnet. Später, im zweiten Kirchenkonzil im Jahre 381 zu Konstantinopel, wurde die dritte Person, der Heilige Geist, dazu gefügt. So ist es gelungen die Heiden und Christen zusammen zu vereinen. Die Annahme der Trinitätslehre von fast allen christlichen Kirchen hat zum Schein-Frieden geführt!

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